Der in New York ansässige Duane Michals wird mit dem Kulturpreis 2017 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geehrt.
Damit zeichnet die Gesellschaft einen der bedeutendsten zeitgenössischen amerikanischen Künstler aus. Schon früh zeigt sich, dass die Bezeichnung „Photograph“ Michals’ komplexem Werkansatz mit seiner phantasievoll inszenierten Bildproduktion allein nicht gerecht wird. Denn immer wieder geht es ihm um die Inszenierung und Steigerung von Wirklichkeitseindrücken, die über das konkret Dokumentarische hinausgehen. Vornehmlich reizt ihn nicht das Einzelbild, sondern bereits seit den 1960er-Jahren die in schwarz-weißen Bildern geschaffene Sequenz, eine eigene Form von Bilderzählung bzw. photographischem „Bühnenstück“. Berühmte Beispiele sind die Bildreihen „The Woman Is Frightened by a Door“ (1966), „A Man is Going to Heaven“ (1967), „The Fallen Angel“ (1968). Dabei trifft der Betrachter immer wieder auf psychologisch dichte und existentielle Fragestellungen, die in aller Eindringlichkeit, aber oft auch in erfrischend humorvoller, skurril surrealer Weise zur Anschauung gebracht worden sind.