Die Verleihung des Kulturpreises 1962 der Deutschen Gesellschaft für Photographie findet am 1. Oktober um 20 Uhr im Großen SaaI des Gürzenich zu Köln durch den Präsidenten der DGPh, Herrn Bundesminister des Auswärtigen Dr. Gerhard Schröder, statt. Außer dem Preissymbol, welches nach einem Entwurf von Prof. Ewald Mataré gestaltet ist - einer in Gold gefaßten Linse erhalten die Preisträger je 5000,- DM. In diesem Jahr werden ausgezeichnet:
Alfred Eisenstaedt, New York.
Als einer der Initiatoren der dynamischen Reportagephotographie sah er in der Darstellung des Menschen und des Menschlichen seine vornehmste Aufgabe. In Dirschau (Ostpreußen) geboren und seit 1935 in den USA als einer der ersten Mitarbeiter von ,,LIFE", hat er das Wesentliche des Weltgeschehens der letzten Jahrzehnte mit seltenem Einfühlungsvermögen photographisch festgehalten und damit
eine unvergleichliche Bildchronik unserer Zelt geschaffen. Seine Art zu photographieren hat zum Bildstil unserer Zeit beigetragen; der humanitäre Charakter seiner Arbeit steht dabei außer Frage.
Prof. Dr. Otto Steinert, Essen.
Als Lichtbildner eigener Prägung und als Lehrer eines weithin ausstrahlenden Stiles photographischer Gestaltung hat er durch seine hochwertigen Ausstellungen und als Buchautor das Ansehen der Photographie vermehrt. Ursprünglich Arzt und als Photograph Autodidakt übernahm Prof. Steinert nach dem zweiten Weltkrieg den Lehrstuhl für Photographie an der Werkkunstschule seiner
Heimatstadt Saarbrücken. Sein persönliches Schaffen und seine Tätigkeit als Anreger und Lehrer fanden nicht nur in Deutschland Beachtung, sondern auch im Ausland sehr starke Resonanz.
Pressetext aus Photopresse, Nr.38, 1962