Sylvia Plachy wird mit dem Dr-Erich-Salomon-Preis geehrt.
Mit der 1943 in Budapest geborenen Sylvia Plachy ehrt die DGPh eine international renommierte Fotografin, die neben ihrer 30jährigen Tätigkeit für das New Yorker Magazin "Village Voice" für viele bekannte Publikationen, wie "Newsweek", "GEO", "Vogue" und "Time Magazine" arbeitete, mehrere Bücher herausbrachte und zahlreiche, teilweise permanente Ausstellungen in verschiedenen Museen hat, so im "George Eastman House", "The San Francisco Museum of Modern Art" und dem "Museum of Modern Art" in New York (MoMA).
Plachys Bilder stehen in bester Tradition der modernen amerikanischen Dokumentarphotographie, so wie sie von Robert Frank definiert wurde. Sie mischt sich auf ergreifende Art mit der liebenden Leichtigkeit eines Jacques Henri Lartigue und der expressiven Weltsicht von André Kertész, ihrem großen Vorbild und Förderer. Ihre Bildwelt ist poetisch und melancholisch, zugleich oft witzig oder gar skurril und bisweilen auch ernüchternd, aber immer bewegend. Sie ist eine Entdeckerin, die für all das offen ist, was ihr am Wegesrand auffällt. Menschen, Räume, Dinge, alles kann bei ihr zum Bild werden. Einige Sujets begegnen uns immer wieder, Tiere etwa oder ihr Sohn Mishi, der als Adrian Brody inzwischen zu eigenem Ruhm gekommen ist. Auch die Auseinandersetzung mit ihrer verlorenen Heimat und dem damit verbunden Gefühl vom Verlorensein in der Welt ist spürbar; Sehnsucht als treibende Kraft. Kameras und Aufnahmeformat setzte sie dabei ein wie es ihr gerade passt - und es passt immer, egal ob chinesische Spielzeugkamera oder Leica, Panorama, Schwarz-Weiß oder Farbe. Plachy verbindet die unterschiedlichsten Techniken souverän zu einem organischen Ganzen.