Stephanie Sinclair erhält den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie.
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) freut sich ganz besonders, ihren renommierten Dr. Erich Salomon-Preis in diesem Jahr an die US- amerikanische Bildjournalistin Stephanie Sinclair zu vergeben. Sinclair visualisiert bewegend das weltweite Leid von Mädchen und jungen Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind.
Die DGPh ehrt damit die Arbeiten einer Photojournalistin, die in der Tradition der humanistischen Photographie seit langem eine herausragende Position besitzt. Die Verleihung des Preises fand am 11. Mai 2019 im Museum für Angewandte Kunst im Rahmen des Festivals der Internationalen Photoszene Köln statt. Die Laudatio hielt Lars Boering, der Direktor der World Press Photo Foundation.
Im Fokus der 1973 in Miami, Florida geborenen Stephanie Sinclair stehen drängende, sensible Menschenrechts- und Genderfragen wie Kinderheirat und Selbstverbrennung. Ausgehend von ihren Reisen in den Mittleren und Nahen Osten sowie nach Südasien widmet Sinclair ihre Arbeit seit mehr als 15 Jahren jungen weiblichen Gewaltopfern, die Genitalverstümmelungen, Säureattentaten oder Zwangsheirat erleiden mussten oder sich aus Verzweiflung selbst Gewalt angetan haben. Im Zusammenhang mit ihrer Photoserie „Too Young to Wed“ hat Sinclair die gleichnamige Organisation gegründet, die durch Stipendien, Photokurse und Workshops zur Selbstermächtigung der Mädchen und Frauen beiträgt. Sinclairs Bildreportagen – die u.a. mit drei World Press Photo Awards, dem International Center of Photography Infinity Award und dem Anja- Niedringhaus-Preis für Mut im Photojournalismus ausgezeichnet wurden – sind weltweit in Zeitungen und Magazinen erschienen.