Peter Hunter-Salomon
Dr. Erich-Salomon-Preisträger 1997
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh), Köln, verleiht in diesem Jahr ihren Dr. Erich-Salomon-Preis an Peter Hunter, Den Haag.
Dieser Preis wurde 1971 gestiftet, um Verdienste auf dem Gebiet des Bildjournalismus zu würdigen. Der diesjährige Preisträger ist in besonderer Weise würdig, diese Auszeichnung zu erhalten: Er ist der Sohn des in Auschwitz ermordeten Dr. Erich Salomon und hat - selbst ein hervorragender Bildjournalist - es zu seinem Lebenswerk gemacht, das Wissen um die Persönlichkeit und das Werk seines Vaters zu erhalten. Wie hervorragend ihm das gelungen ist, zeigt schon die Tatsache, daß die DGPh ihren Preis für Bildjournalismus Dr. Erich-Salomon-Preis genannt hat.
Peter Hunter, der sich unter seinem Geburtsnamen Otto Salomon in den Jahren 1935-1940 als junger Emigrant in London eine beachtliche Existenz als Bildjournalist aufgebaut hatte, nahm bei seinem Eintritt in die englische Armee den Namen Peter Hunter an, um im Falle der Gefangennahme keine Angehörigen zu gefährden. Als er bei Kriegsende erfuhr, daß seine Eltern und sein Bruder nach Polen verschleppt und in Auschwitz ermordet worden waren, fand er Halt und Trost in dem Ziel, den Mördern und seiner Familie nicht die Genugtuung zu geben, über den Mord hinaus auch noch die Erinnerung an das Werk seines Vaters ausgelöscht zu haben.
Peter Hunter hat von 1935 bis 1940 in London ein kleines, aber wichtiges Kapitel in der Geschichte des europäischen Bildjournalismus geschrieben. Er gab diesen so erfolgreich begonnenen Beruf nach dem Krieg auf, um sich ganz in den Dienst des Werks seines Vaters zu stellen und es vor dem Vergessen zu bewahren. Mit der Verleihung ihres Dr. Erich-Salomon-Preises will die DGPh Peter Hunter für sein Lebenswerk danken.
Daß zugleich mit der Preisverleihung eine Photoausstellung den Bildjournalisten Peter Hunter ehrt, sieht die DGPh als Glücksfall an und ist dem Nederlands Fotoarchief Rotterdam hierfür dankbar.