Pressemitteilung Mai 2005:
Horst Faas erhält den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2005 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Die DGPh würdigt damit Faas’ außerordentliches Lebenswerk als Photoreporter und Bildredakteur sowie sein soziales Engagement.
Horst Faas, 1933 in Berlin geboren, gilt als eine der profiliertesten Persönlichkeiten des modernen Photojournalismus. Er begann seine Karriere 1951 in München bei der Bildagentur Keystone. 1952 wechselte er zur Associated Press (AP), für die er danach an den Brennpunkten der Welt photographierte. Algerien, Kongo, Bangladesch und vor allem Vietnam sind die geographischen Marken seines bewegten Reporterlebens. Von 1963 bis 1974 leitete er die Photoredaktion der AP in Saigon und war damit praktisch für die Berichterstattung der Agentur über die gesamte Dauer des Vietnamkrieges verantwortlich.
1976 wurde Horst Faas AP-Photochef für „Europe, Africa and the Middle East“ in London. Außerdem widmete er sich dem Schicksal von in Vietnam verschollenen Kollegen, wie Henri Huet und Larry Burrows. Zu diesem Thema veröffentlichte er das Buch „Lost over Laos“. Zusammen mit Tim Page gestaltete Faas 1996 den bewegenden Bildband „Requiem“, der den in Indochina ums Leben gekommenen Photoreportern gewidmet ist. Die gleichnamige Ausstellung wurde unter anderem auch in Saigon gezeigt.
Auch heute ist Horst Faas noch aktiv. Er reist oft nach Vietnam und leitet Workshops für vietnamesische Photojournalisten. Horst Faas lebt in London.
Horst Faas wurde gleich zweimal mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet: 1965 für seine Arbeit in Vietnam und 1972, zusammen mit Michael Lorant, für die dramatischen Bilder einer Exekution in Dakar.
Mit Verleihung des Dr.-Erich-Salomon-Preises 2005 der DGPh ist die Ausstellung „Visible War“, die neben Photographien auch zahlreiche Dokumente und Exponate zur Geschichte der Kriegsberichterstattung in Vietnam enthält, verbunden. Diese Ausstellung wird am 3. Juni in Frankfurt im Fotografie Forum international im Leinwandhaus, Weckmarkt 17, eröffnet. Sie ist dort bis zum 17. Juli zu sehen.
Anschließend wandert die Ausstellung nach Hannover, wo der Preis am 1. Oktober an Horst Faas überreicht werden wird.