Walter Schels (*1936 Landshut) gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen Deutschlands. Bekannt wurde er mit Charakterstudien von Prominenten wie Andy Warhol, Joseph Beuys, Angela Merkel oder dem Dalai Lama. Seine Porträts geben Einblicke in Wesen und Psyche der Dargestellten. Sie sind oft intim, emotional, mitfühlend und respektvoll. Dies trifft auch auf Schels‘ Tierporträts zu, die in Komposition und im künstlerischen Ansatz derselben Logik folgen. Selbst viele seiner Stadtlandschaften oder Blumenbilder spiegeln in gewisser Weise verschiedene psychologische Zustände wider und weisen so eine innere Verbindung zu seinen Porträts auf.
Wie kein anderer Fotograf seiner Generation beschäftigt sich Schels mit Extremsituationen der menschlichen Existenz. Seine Serien und Langzeitprojekte zeigen Blinde, Menschen mit Behinderung, Hospizpatienten, frühgeborene Kinder oder transidente Jugendliche. Mit seinem eigenen Schwarz-Weiß-Stil als Mischung aus Dokumentar- und Kunstfotografie ist es Schels gelungen, sich aus dem üblichen Darstellungskanon zu lösen. So konnte er eine authentische Bildsprache etablieren, die nicht nur aus ästhetischem, sondern auch aus gesellschaftlichem Interesse die Aufmerksamkeit des Betrachters fesselt.
Walter Schels lebt und arbeitet seit 1990 in Hamburg. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und sind Bestandteil bedeutender Kunstsammlungen. [...]