© Annet van der Voort. The Wall
© Annet van der Voort. The Wall
Eröffnungsdatum
Redner*in
Prof. Dr. Sönke Neitzel
Photograph*in
Annet van der Voort
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Nach der Eroberung und der Besetzung von großen Teilen Westeuropas 1940 durch die deutsche Wehrmacht ließ Hitler zum Schutz vor feindlichen Angriffen eine Kette von Bunkern und Befestigungsanlagen entlang der gesamten Küstenlinie von Norwegen bis zur spanischen Grenze errichten – den sogenannten Atlantikwall. Mehr als 13 Millionen Kubikmeter Beton flossen in den Bau von rund 17.000 schwer armierten Bunkern, die von annähernd 100.000 leichteren Bunkeranlagen flankiert wurden. Die zwischen 1942 und 1944 gebauten Anlagen sind in ihrem baulichen Ausmaß nur vergleichbar mit dem römischen Limes und der Chinesischen Mauer. Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge verloren bei den Arbeiten ihr Leben.

Die noch heute sichtbaren Überreste an den Küsten von Norwegen, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und den britischen Kanalinseln hat die Fotografin Annet van der Voort auf der gesamten Strecke fotografiert. Mehr als drei Jahre investierte sie in dieses aufwendige Projekt. Heute befinden sich die meisten Bunkeranlagen in einem Zustand des Verfalls, doch zeigt das Fotoprojekt die architektonische Vielfalt, die teilweise skurrile Einbettung in die Küstenlandschaft und die eigentümliche Faszination, die die Zeugnisse von Brutalität und Zerstörung noch immer ausüben.

Die Fotografin und Publizistin Annet van der Voort wurde in den Niederlanden geboren, studierte an der Fachhochschule Dortmund Visuelle Kommunikation und lebt heute in Nordrhein-Westfalen. Ihre Fotoserien wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Museen und Galerien ausgestellt und sind in vielen Sammlungen vertreten. Ihre ruhigen und genau beobachteten Farbfotografien sind Annäherungsversuche an die zentralen Fragen nach dem Vergehen der Zeit.