Salomé Chatriots Faszination für die Maschine als Organ übersetzt die Künstlerin in neue industrielle und sinnliche Anatomien in 3D-Universen, die zu chimärenhaften Landschaften werden. Mithilfe eines speziellen Herstellungsverfahrens, das auf digitalen Bildfragmenten beruht, verwandelt sie fantastische Kompositionen in symbiotische Wesen. So erscheinen auf glänzenden Plexiglasplatten fragmentierte Bilder von vielgestaltigen Organismen, die den Besucher*innen gleichzeitig als Spiegel dienen: Chatriot integriert die reale Umgebung in eine imaginäre Komposition.
Die Künstlerin verwendet metallische, plastische und milchige Oberflächen, wobei die Sinnlichkeit der Materialien untrennbar mit der Epidermis ihrer „weiblichen Maschinen“ verbunden ist. Chatriot stellt die konventionelle fotografische Abbildung und vorherrschende Repräsentationsweisen in Frage und schlägt eine erweiterte Vision der Realität vor. Mithilfe dieser Idee einer „neuen Realität“ beschreibt ihr Werk „die Konturen einer zukünftigen Ära der Kunst, in der materielle und virtuelle Kreationen harmonisch zusammenleben und sich austauschen“. (Matthieu Jacquet, Numéro Art, Juli 2021)