© Thomas Ruff, d.o.pe.08, 2022, Colaris print on velour carpet, 180 x 290 cm, on view at Sprüth Magers Berlin
© Thomas Ruff, d.o.pe.08, 2022, Colaris print on velour carpet, 180 x 290 cm, on view at Sprüth Magers Berlin
Photograph*in
Thomas Ruff
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Thomas Ruff erforscht in seiner facettenreichen Praxis die sich ständig verändernden Möglichkeiten der Fotografie und untersucht visuelle und kulturelle Phänomene, um die Art und Weise zu erkunden, wie Technologie unser Sehen beeinflusst. Sie manifestiert sich in einem breiten Spektrum von Themen und Methoden, das von der klassischen Porträtfotografie bis zu algorithmisch generierten digitalen Bildern reicht.



In den frühen 2000er Jahren richtete Ruff seine Aufmerksamkeit erstmals auf die visualisierten geometrischen Strukturen, für die der Mathematiker Benoît Mandelbrot 1975 den Begriff "fraktal" prägte. Fraktale Muster weisen einen hohen Grad an Selbstähnlichkeit auf, d. h. bei Vergrößerung eines beliebigen Teils der ursprünglichen Form zeigt sich die gleiche Form immer wieder. Selbstähnliche Strukturen können mathematisch erzeugt werden, kommen aber auch in der Natur vor. Sie können als zwei- oder dreidimensionales digitales Bild im virtuellen Raum erzeugt werden und gleichzeitig in vereinfachter Form als natürliches Konstrukt erscheinen - zum Beispiel in der kristallinen Struktur einer Schneeflocke. Ruffs erste Versuche mit fraktalen Bildern waren nicht erfolgreich, da die damals verfügbaren Computerprogramme nicht die nötige Präzision aufwiesen. Im Jahr 2022 kehrte er zu der Idee der Fraktale zurück, nachdem er auf eine Software gestoßen war, mit der sich psychedelische Imitationen der Natur mit dem von ihm gewünschten Grad an Komplexität erstellen und manipulieren ließen.