Die niederländische Künstlerin Rineke Dijkstra hat seit den frühen 1990er Jahren ein beeindruckendes Werk an Foto- und Videoarbeiten geschaffen. Darin unterzieht sie das Genre des Porträts einer Neuinterpretation. Für ihre Fotografien löst sie Personen aus ihrer alltäglichen Umgebung und sucht nach Nuancen von Individualität, indem sie sich auf subtile Details, die Haltung oder den Blick der Porträtierten konzentriert. Die Betrachter*innen sollen so ermutigt werden, Menschen, die sich auf die eine oder andere Weise im Wandel befinden, genauer anzuschauen.
Die Einzelausstellung in der Berlinischen Galerie gibt einen Überblick über Dijkstras Werk, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem Thema des Wandels und Übergangs liegt. Zentral sind hierfür die Serien „New Mothers“, „Bullfighters“ und „Almerisa“. In der Präsentation werden verschiedene Fotografien aus ihrer „Park“-Serie, die zum Teil im Berliner Tiergarten entstanden sind, ebenso eine Rolle spielen wie Arbeiten aus ihrem Archiv, die bisher nicht öffentlich zu sehen waren. Dijkstra ist fasziniert von dem Thema Authentizität, der Art und Weise, wie Menschen ihre Persönlichkeit ausdrücken und wie sich eine gewisse Art von Unbefangenheit in Fotografien festhalten lässt. Dies wird besonders in ihren Videoarbeiten deutlich, von denen eine Auswahl präsentiert wird – neben ihrem ikonischen "The Buzz Club, Liverpool, UK / Mystery World, Zaandam, NL" (1996-97) auch "I See a Woman Crying" (2009).