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Arbeitsbericht zum Projektstipendium des Landes Rheinland-Pfalz für das Projekt Prora, 2015 u. 2016_19122016.pdf | 11.23 MB |
„Scherben von Prora“
KZ GEDENKSTÄTTE OSTHOFEN: Kunstwerk von Markus Georg Reintgen für Gruppen sichtbar
Das Kunstwerk „Scherben von Prora“ des Künstlers Markus Georg Reintgen, welches unter anderem Teil des europäischen Kulturerbejahrs 2018 war, stellt einen besonderen Aspekt der Erinnerung dar und fügt sich daher gut in den Kontext einer Gedenkstätte wie der des KZ Osthofen ein.
Durch die Propagandierung der sogenannten Volksgemeinschaft wurden viele Menschen von Beginn der NS-Diktatur an ausgegrenzt, verfolgt und teilweise in Konzentrationslagern inhaftiert. Auch das Kraft-durch-Freude-Seebad Prora auf der Insel Rügen kann in diesem Kontext betrachtet werden, da zu Aktivitäten der KdF-Organisation nur Mitglieder der Volksgemeinschaft Zutritt hatten.
Insofern dient das mit dem 3. Preis des Altiero-Spinelli-Preises durch die EU -Kommission ausgezeichnete Projekt „Scherben von Prora“ zur Auseinandersetzung mit der NS-Ideologie. Deshalb bringt die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz das Kunstwerk in der KZ Gedenkstätte Osthofen im Bereich der Gedenkstättenpädagogik gerne zum Aushang. An der gewählten Stelle wird es insbesondere für Gruppen sichtbar sein und kann somit auch zur Auseinandersetzung mit der Thematik und zu Diskussionen anregen.
Seit Jahren dokumentiert Markus Georg Reintgen die historische Hinterlassenschaft aus der NS-Zeit auf Rügen. Rheinland-Pfalz hat die künstlerische und politische Bedeutung dieser fotografischen Erfassung durch den Künstler erkannt und ihn im Rahmen seiner Möglichkeiten gefördert. Zuletzt erhielt er für 2016 das 6-monatige Projektstipendium des Landes, das monatlich mit 1.200 Euro dotiert ist. Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck hat 2017 die Ergebnisse dieses Projektstipendiums zusammen mit den Arbeiten der anderen Landes- und Balmoralstipendiaten aus 2016 in einer Ausstellung mit vorgestellt und publiziert.
Nach insgesamt fünf Jahren wird das Kunstwerk in die Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz übergehen. Die Fotografien sind zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte zu besichtigen.