Pebbles mit Enzo und Tina am Carmine Street Pool, Little Italy, New York, 1978 © Susan Meiselas . Magnum Photos
Pebbles mit Enzo und Tina am Carmine Street Pool, Little Italy, New York, 1978 © Susan Meiselas . Magnum Photos
Eröffnungsdatum
Redner*in
Stephan Erfurt, Felix Hoffmann, Susan Meiselas
Photograph*in
Susan Meiselas
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Wut im Blick, der Mund im Schrei verzerrt, zerstörerische Energie. In der linken Hand das Gewehr, in der rechten der bereits gezündete Molotow-Cocktail, den der Guerillakämpfer gleich mit voller Wucht ins feindliche Lager schleudern wird. Diese 1979 von Susan Meiselas in Nicaragua aufgenommene Fotografie ist über die Jahrzehnte zu einem internationalen Symbolbild gegen Unterdrückung und für Revolution geworden, festverankert im kollektiven Bildgedächtnis und massenhaft reproduziert als Graffiti, Poster oder T-Shirt. Was jedoch bleibt von der fotografischen Botschaft, wenn sich die Beziehung zwischen Fotografin, abgebildeter Person und Entstehungsgeschichte in der Kommerzialisierung des Bildes auflöst? 

C/O Berlin stellt mit der Retrospektive Susan Meiselas . Mediations das über 50 Jahre entstandene Werk der Magnum-Fotografin erstmals in Deutschland vor – von frühen Porträts ihrer direkten Umgebung über intime Aufnahmen von Stripperinnen bis zu ikonisch gewordenen Bildern aus Krisen- und Konfliktgebieten.

„How do you work as a photographer? There’s always this uncomfortable, unequal balance of power. How do you break that down? How can it become a dialog?“ – Susan Meiselas

Mit ihren oftmals als Langzeitstudien angelegten Arbeiten umfasst die US-Amerikanerin ein breites Spektrum an Themen und Ländern und erzeugt Aufmerksamkeit für Minderheiten und kriegerische Auseinandersetzungen, die von der Weltöffentlichkeit häufig übersehen werden. Heute gilt Meiselas als Wegbereiterin, nicht nur für politisch engagierte Fotograf*innen, welche die Hintergründe ihrer Bilder mit Sorgfalt dokumentieren, reflektieren und kontextualisieren, sondern auch für diejenigen, die einen kollaborativen Ansatz mit ihren Protagonist*innen verfolgen.

C/O Berlin präsentiert mit Susan Meiselas . Mediations die größte Retrospektive, die je in Deutschland gezeigt wurde. Die Ausstellung umfasst rund 250 Fotografien und Video-Installationen aus den 1970er-Jahren bis heute und wird von der Publikation Carnival Strippers Revisited im Steidl Verlag begleitet. Kuratiert von Felix Hoffmann, C/O Berlin Foundation.