
Saisonstart der Frankfurter Galerien / Frankfurt Art Experience
8.-10. September 2023
https://www.frankfurtexperience.art/gallery-rooms
Wir freuen uns sehr, die Werkgruppe „Silver Tower“ von Matthias Hoch erstmalig in Frankfurt/Main zeigen zu können.
Das Dresdner-Bank-Hochhaus wurde 1978 als Sitz der Konzernzentrale in Frankfurt am Main eingeweiht. Es galt mit seiner silbernen Aluminiumfassade und den abgerundeten Ecken als eine Ikone der Modernität und des Fortschritts. Der Tower war zu dieser Zeit mit 166 Metern das höchste Gebäude der Bundesrepublik. In den 32 Etagen beschäftigte die Dresdner Bank etwa 2.200 Mitarbeiter*innen.
Der Silver Tower wurde nach Plänen des Architekturbüros ABB Scheid und Partner gebaut, das Corporate Design stammte von Otl Aicher. Das zentrale Thema der abgerundeten Ecken zieht sich durch das gesamte Gebäude, Grundriss sowie Fenster und Interior. Als Folge der Finanzkrise 2008 wurde die Dresdner Bank 2009 von der Commerzbank übernommen und abgewickelt. Das Gebäude, nun nicht mehr gebraucht, wurde geräumt, saniert und später an die Deutsche Bahn vermietet.
Matthias Hochs Fotografien entstanden 2009-11, direkt nach der Räumung und vor der Sanierung. Im verlassenen Zustand des Towers betreibt Hoch eine Recherche des leeren Raums, auf der Suche nach den Hinterlassenschaften der abgewickelten Dresdner Bank: ein leerer Tresor, Ledersessel kurz vor dem Abtransport, Abdrücke auf dem Teppichboden, nicht funktionierende Kabel, das Logo der Bank auf einer Fensterscheibe. Silver Tower handelt vom Prozess des Verschwindens und gibt Einblicke in ein geschlossenes System, das abgelaufen ist.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine neue Publikation mit einem Essay von Niklas Maak bei Spector Books, Leipzig.
Siehe auch: Matthias Hoch, Silver Tower (mit Beiträgen von Harald Kunde, Andreas Maier, Markus Weisbeck und Otl Aicher), d/e, Spector Books, Leipzig, 2013.
Matthias Hoch (*1958 in Radebeul) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig.
Einzelausstellungen (Auswahl): Goethe-Institut Paris (2022); Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (2016); Fotohof Salzburg (2016); Kunstmuseum Magdeburg (2014); Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen (2006); Kunsthalle Bremen (2002).
Gruppenausstellungen (Auswahl): Museum der bildenden Künste Leipzig (2021); Museum Kurhaus Kleve (2020); Centre de la photographie Genève (2018); Paço Imperial Rio de Janeiro (2017), ZKM Karlsruhe (2013); Fotomuseum Winterthur (2013); Berlinische Galerie (2012); Los Angeles County Museum of Art (2009).
Preise und Stipendien (Auswahl): Cité Internationale des Arts, Paris, FR (2018/19); Villa Kamogawa, Kyoto, JP (2013); Villa Massimo, Rom, IT (2003).
Sammlungen (Auswahl): Berlinische Galerie, DE; Kunsthalle Bremen, DE; Staatliche Kunstsammlungen Dresden, DE; Museum der bildenden Künste Leipzig, DE; Pinakothek der Moderne München, DE; The Museum of Modern Art, New York, US
Matthias Hoch lebt in Leipzig.
(Pressemitteilung der Galerie)