Lutz Bacher “Bien Hoa”, 2006 10 pigment prints in artist’s frames, each 23 7/8 x 30 1/4 x 1 1/2 in. 10 pigment prints mounted under Plexiglas with L hooks, each 8 x 9 15/16 in. detail set 4 of 10 LB/I 2006/01 Courtesy Galerie Buchholz
Lutz Bacher “Bien Hoa”, 2006 10 pigment prints in artist’s frames, each 23 7/8 x 30 1/4 x 1 1/2 in. 10 pigment prints mounted under Plexiglas with L hooks, each 8 x 9 15/16 in. detail set 4 of 10 LB/I 2006/01 Courtesy Galerie Buchholz
Photograph*in
Lutz Bacher
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Lutz Bachers Bien Hoa (2006) besteht aus zehn Paaren von Fotografien. Auf den ersten Blick wirkt alles ganz klar. Große Pigmentdrucke, Reproduktionen von leicht bräunlichen Schwarzweißfotografien, dazu jeweils eine Reproduktion der Rückseite der Originalfotos, mit handgeschriebenen Anmerkungen. Diese Beschreibungen stammen von einem Mann, der 1969 auf der Basis der US Air Force im vietnamesischen Bien Hoa stationiert war. Nur sein Vorname Walter ist bekannt, er ist manchmal auf den Fotos zu sehen, andere hat er selbst gemacht. Wir sehen Walter, der an einem Militärschreibtisch mit seinem Abteilungsleiter posiert, oder in einem Kampfhubschrauber mit einem Playboy Bunny, oder vor Baracken, die mit Sandsäcken geschützt sind, und in einem Moment, im dem er sich einer vietnamesischen Frau "ergibt", die eine Waffe auf ihn gerichtet hat. In anderen Fotografien wirkt die Lage weniger entspannt – ausgebrannte Hubschrauber, Feuerwehrübungen, und Zäune, die für Abstand zum benachbarten Dorf sorgen. Bacher fand die Bilder, die auf dem Postweg nach Amerika gekommen waren, in einem Trödelladen in Berkeley. Ursprünglich waren sie nicht für ein großes Publikum gedacht. Durch Bachers Entscheidung, sie für ihre Kunst umzuwidmen, erreichen sie eine neue Öffentlichkeit. Sie macht sich die Stimme eines afroamerikanischen Vietnam-Kämpfers zu eigen. Durch ihre Autorschaft situiert sie diese Stimme entschieden in einer neuen Zeit und einem neuen Kontext. [...]

(Dena Beard, MATRIX 242, UC Berkeley Art Museum, 2012)