Lee Miller, Vogue Studio, London, England 1943 © Lee Miller Archives, England 2022.
Lee Miller, Vogue Studio, London, England 1943 © Lee Miller Archives, England 2022.
Photograph*in
Lee Miller
Datum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Elizabeth „Lee“ Miller (1907–1977) zählt zu den spannendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Die als Fotomodell, Muse und Surrealistin bekannt gewordene amerikanische Fotografin lieferte eindrückliche Bilddokumente der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs. Ihr außergewöhnliches Werk wäre heute vergessen, hätte es nicht ihr Sohn Antony Penrose nach ihrem Tod gefunden.

Lee Miller begleitete als Kriegsfotografin im Auftrag der britischen Vogue von 1944 bis 1945 die amerikanischen Truppen beim Vormarsch von der Normandie über Paris, Luxemburg, das Rheinland und Hessen bis nach Bayern. 1944 gelangte sie als erste weibliche Reporterin nach Paris und fotografierte die befreite Stadt, die dort lebenden Menschen und ihre Künstlerfreunde. Aachen erreichte sie im März 1945. "Dies ist Deutschland, und es ist Frühling", schreibt Lee Miller, als sie zusammen mit den US-Truppen ins Rheinland einzieht. Die in Aachen entstandenen Aufnahmen nach Kriegsende werden im Fotografie-Forum teilweise zum ersten Mal gezeigt. Zu verdanken ist dies der Zusammenarbeit mit Lee Millers Enkelin, Ami Bouhassane.

Millers Fotografien dokumentieren einerseits schonungslos das Ausmaß der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Andererseits zeigen sie aber auch, dass das Leben schon kurz nach Kriegsende trotz aller Widrigkeiten weiterging.

Auch die Gräuel im Konzentrationslager Dachau hält Miller fest. Ihre Aufnahmen entstanden einen Tag nach der Befreiung der Häftlinge Ende April 1945. Heute, über 76 Jahre nach Kriegsende, sind ihre Kriegsfotografien weiterhin von großer Bedeutung: Sie erinnern an die Brutalität des Zweiten Weltkriegs, belegen aber auch das Engagement von Lee Miller, vor zukünftigen Kriegen zu warnen.

In der Ausstellung wird die Dokumentation „Lee Miller. Der Weg auf die andere Seite des Spiegels“ von Sylvain Roumette gezeigt.