Nan Goldin Thora at my vanity, Brooklyn, New York, 2021, Farbsublimationsdruck auf Aluminium (76,2 x 101,6 cm) Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery © Nan Goldin
Nan Goldin Thora at my vanity, Brooklyn, New York, 2021, Farbsublimationsdruck auf Aluminium (76,2 x 101,6 cm) Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery © Nan Goldin
Eröffnungsdatum
Photograph*in
Nan Goldin
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Käthe-Kollwitz-Preis 2022 der Akademie der Künste geht an Nan Goldin

Die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Nan Goldin erhält den Käthe-Kollwitz-Preis 2022. Die Jury, bestehend aus den Akademie-Mitgliedern Hubertus von AmelunxenLuc Tuymans und Corinne Wasmuht, würdigt mit der Preisvergabe eine Künstlerin, die eine zentrale Position in der zeitgenössischen Fotografie einnimmt und mit ihren Fotografien aus ihrem persönlichen Lebensumfeld und der LGBTQ*-Community Tabus gebrochen, Grenzen überwunden und sich damit für Akzeptanz und zunehmende Anerkennung der LGBTQ*-Szene eingesetzt hat. Die Unmittelbarkeit in ihren Fotografien entstammt ihrer physischen und emotionalen Zugehörigkeit und Distanzlosigkeit zu einer Lebenswelt, die sich vielen Menschen verschlossen hat und durch sie als Künstlerin geöffnet wurde.

Die Akademie der Künste vergibt den Preis an Nan Goldin Anfang des kommenden Jahres. Die Ausstellung anlässlich der Verleihung wird von Januar bis März 2023 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg zu sehen sein.

Nan Goldin arbeitet und denkt ihre Bilder in rhythmisierten Sequenzen, die als Fotografien, Diashows mit bis zu Tausenden von Bildern oder Filmen produziert werden. Ihr Interesse gehört dem kumulativen Aspekt ihrer Werkkompositionen, ihrer Erweiterung, Veränderung und den gegenseitigen Beziehungen untereinander. Auch Bewegtbilder, Sound und Archivmaterial fließen bei ihren Dia- und Filmproduktionen mit ein und erfahren schließlich wie ein Kinofilm eine musikalische Gestaltung, die einen wesentlichen Teil ihrer künstlerischen Arbeit einnimmt.

Eines ihrer bekanntesten und und ikonisch gewordenen Werke der letzten 40 Jahre ist die als Dia-Sound-Show konzipierte Installation The Ballad of Sexual Dependency (1986) – frei nach einem Lied von Kurt Weill aus Bertolt Brechts Dreigroschenoper (1928). Darin zeigt und ehrt Goldin ihre New Yorker Gemeinschaft von Freunden und Liebhabern, von denen sie viele in den 1980er-Jahren sowie in den Folgejahren durch AIDS verloren hat.

Nan Goldin, geboren 1953 in Washington, D.C., lebt und arbeitet in New York. 1991 kam sie auf Einladung des DAAD nach Berlin und lebte dort vier Jahre lang. Nan Goldin ist mit ihren Arbeiten in vielen Sammlungen weltweit vertreten. Ihre Werke waren zuletzt u. a. zu sehen: Tate Modern, London (2019); Château de Versailles, Frankreich (2018); Irish Museum of Modern Art, Dublin (2017); Museum of Modern Art, New York (2016). Sie wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, u. a. mit der Centenary Medal der Royal Photographic Society, London (2018), dem Hasselblad Award (2007) und als Commandeur des Arts et des Lettres Frankreichs (2006). 2017 gründete Nan Goldin die Aktivist*innen-Gruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now).

Die Ausstellung zeigt Schwarzweiß- und Farbfotografien aus den frühen Bostoner Jahren, aus New York, Berlin und Asien sowie aktuelle großformatige Werke wie Landschaften und Grids. Begleitend erscheint eine Publikation.