Max Ernst: Die chinesische Nachtigall / Le rossignol chinois, 1920. Collage und Tusche auf Papier, 15,5 x 9 cm. Musée de Grenoble © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Max Ernst: Die chinesische Nachtigall / Le rossignol chinois, 1920. Collage und Tusche auf Papier, 15,5 x 9 cm. Musée de Grenoble © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
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Beschreibung

Die Kunst von Max Ernst (1891–1976) entstand in einer Zeit des neuen, kreativen Umgangs mit der Fotografie. Momentaufnahmen, wissenschaftliche Fotografien oder Bilder von Kriegsmaschinen boten ihm nicht nur Inspiration, sondern waren gleichermaßen Arbeitsmaterial, vor allem für seine Collagen. Sein Werk ist von den technischen und künstlerischen Entwicklungen des Mediums Fotografie wesentlich beeinflusst. So nutzte er fotografische Reproduktionstechniken, um die Bildwirksamkeit seiner Arbeiten zu steigern: Vergrößerungen ließen seine kleinformatigen Collagen in Ausstellungen gegenüber Gemälden bestehen. Die Produktion von Fotopostkarten der Collagen sorgte für eine schnelle und unkomplizierte Verbreitung der Arbeiten. Die Invertierung der Tonwerte im Fotogramm steigerte die Wirkung seiner Frottagen.

Max Ernst, der erstaunlicherweise selbst nie als Fotograf in Erscheinung trat, posierte gern vor der Kamera, vor namhaften Fotograf*innen ebenso wie im Fotoautomaten. Mal ernst, mal ein bisschen „gaga“, veranschaulichen die Porträts nicht nur seine Lust am Spielerischen, sondern auch die gelegentlich strategische Nutzung der Fotografie zur Förderung seiner künstlerischen Agenda. Der Titel der Ausstellung „FOTOGAGA“ ist einer Werkgruppe von Hans Arp und Max Ernst entlehnt, die sie „FATAGAGA“ nannten: die „FAbrication de TAbleaux GAsométriques Garantis (Fabrikation garantiert gasometrischer Bilder)“. Eine dieser Fotocollagen, in denen die beiden ihr persönliches, freundschaftliches Verhältnis thematisierten, ist in der Ausstellung zu sehen. [...]

Die Ausstellung wird kuratiert von Katja Böhlau und Ludger Derenthal, Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin.