Pieter Laurens Mol, Untitled (Painter’s Palette of Willem van de Velde the Elder), 1990, enamel paint on plywood palette, old glass bottle, North Sea water, cork and tinned steel sheet, 25 x 35 x 34 cm (overall dimensions), courtesy Parrotta Contemporary Art Cologne / Bonn
Pieter Laurens Mol, Untitled (Painter’s Palette of Willem van de Velde the Elder), 1990, enamel paint on plywood palette, old glass bottle, North Sea water, cork and tinned steel sheet, 25 x 35 x 34 cm (overall dimensions), courtesy Parrotta Contemporary Art Cologne / Bonn
Eröffnungsdatum
Photograph*in
Pieter Laurens Mol
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Parrotta Contemporary Art zeigt zwei thematisch verschiedene Ausstellungen von Pieter Laurens Mol (geb. 1946, Breda) unter den Titeln Eventide – Back to Black for a Mark in the Dark in Köln und Briny Breath – Broody Breeze in Bonn. Das Thema der Ausstellung in Köln ist die Farbe Schwarz und die verschiedenen Bedeutungen der Dunkelheit. In Bonn handelt es sich um eine Auswahl von Arbeiten, die das Meer mit seinen vielschichtigen Konnotationen im Werk von Pieter Laurens Mol zum Gegenstand haben. Über mehrere Dekaden hinweg erforschte Mol die poetischen Dimensionen der See und der Dunkelheit in den Medien der Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Installation.

Briny Breath – Broody Breeze

If you visualised my behaviour over the years,

it would resemble the movement of a group of dancing

mosquitoes over a pond in the last evening light.

… a spiralling ballet with many steps and side-steps moving

from top to bottom in unpredictable twists and turns.

Die Beschreibung 'dancing mosquitoes over a pond (tanzende Mücken über einem Teich)' verweist nicht nur auf eine Charaktereigenschaft von Pieter Laurens Mol (Breda, 1946), sondern auch auf dessen Gesamtwerk. Jedes Werk ist zwar ein einzelner Mosquito, aber immer auch ein Teil der Mol’schen Wolke. Einzelne Arbeiten erzählen ihre eigene Geschichte, aber auch ihre starke Bezüge seiner Werke untereinander. Offenbart sich das Netz der inneren Beziehungen zwischen den Werken, wird man mitgerissen in Mols facettenreiches, poetisches und vielschichtiges Universum.

Mols Oeuvre ist reich an Ausdrucksformen und Materialien. Sein Werk schöpft aus einer Vielzahl von Quellen – Kunstgeschichte, Mythologie, Semantik und Naturwissenschaften. Wie ein Alchemist (von altägyptisch khem für „schwarz“) lässt er neue Verbindungen entstehen, über Zeiten, Disziplinen und Sujets hinweg. Die Vielzahl der Materialien und ihre unorthodoxe Verwendung wird oft als konzeptioneller Ansatz interpretiert, als ob es sich stets um eine intellektuell und strategisch gut durchdachte Wahl handle. Mol selbst ist der Ansicht, dass das Gegenteil der Fall ist, denn seine spezifische Verwendung von Materialien entspringt einer Sehnsucht, einem Verlangen, einem Wunsch nach Sinnlichkeit. Eine sinnliche Erfahrung, die seiner Faszination für das Material zugrunde liegt. Mol setzt diese "Rohmaterialien" - wie er sie nennt - wie ein Fanal oder eine Brechstange ein, ihre physische Referenz sprengend, die das Normative und Vertraute in Frage stellt. Aus dem Englischen, Text Marjolein van de Ven, Food for thought, in: Pieter Laurens Mol, Nachtvlucht - Night Flight, Ausstellungskatalog Stedelijk Museum Breda, 2022

Am Eröffnungstag findet ab 15 Uhr ein Künstlergespräch mit Marajolein van de Ven, Stedelijk Mueseum Breda statt.  – in englischer Sprache –