Wie ein riesiges Tor öffnen sich auf einer Verkehrsinsel im ehemaligen Regierungsviertel Bonns zwei Bogenreihen mit einer Gesamthöhe von 17 Metern, gefertigt aus 42 Tonnen Cortenstahl. Mit der Neigung der insgesamt 14 Bögen von 89 Grad referiert Venet auf das Wende-Jahr, das mit der deutschen Wiedervereinigung nicht zuletzt für Bonn einschneidende Veränderungen brachte. Der Künstler ist weltweit insbesondere durch seine abstrakten monumentalen Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt. Doch sein Werk ist weit vielseitiger. Am wenigsten bekannt, selbst für Spezialisten im Bereich der Fotografie, ist sein fotografisches Werk, obwohl es seine künstlerische Praxis von den frühen 60er Jahren an begleitet hat. Im Einklang mit den ikonoklastischen und konzeptuellen Entwicklungen des Nouveau Réalisme, standen am Anfang seines Schaffens in Nizza monochrome Teerbilder („Goudrons“). Zur gleichen Zeit fotografierte Venet in der Serie „Macadam noir blanc“ (1963) Asphaltoberflächen in Schwarz-Weiß. Auch in seinen frühen Fotografien zeichnet sich Venets Streben nach Abstraktion, Nüchternheit und Materialitätstreue ab. Als er 1966 nach New York übersiedelte, sind es jene Tendenzen, die ihn dazu führen neben Dan Flavin, Donald Judd, Carl André und Sol LeWitt den amerikanischen Minimalismus entscheidend mitzuprägen. Auf jene Zeit geht auch sein Interesse für wissenschaftliche Herangehensweisen, mathematische Gleichungen und entsprechende bildgebende Verfahren zurück. [...]
GALERIE KÖLN 30.8.–16.11.2024
ERÖFFNUNG UND SONDERÖFFNUNGSZEITEN WÄHREND DC-OPEN 30.8.-1.9.2024
FREITAG 13–22, SAMSTAG 11–20, SONNTAG 11–18 UHR
GALERIE BURG LEDE BONN 7.9.–16.11.2024
ERÖFFNUNG MIT EINEM KÜNSTLERGESPRÄCH GELEITET VON DAMARICE AMAO, KURATORIN FÜR FOTOGRAFIE AM CENTRE POMPIDOU IN PARIS
SAMSTAG 7. SEPTEMBER 2024, 19 UHR – MIT EMPFANG IM ANSCHLUSS