Viele seiner Künstlerkollegen begleitet Benjamin Katz seit den 1970er Jahren, darunter Georg Baselitz und Gerhard Richter. Er hat unzählige Vernissagen, Kunstaktionen und Begegnungen zeitgenössischer Künstler dokumentiert und Porträts großer Namen wie Joseph Beuys, Andy Warhol und Cindy Sherman geschaffen. Sein Archiv ist die wohl umfänglichste Sammlung zeitgenössischer Künstler-Porträts. Das ist die bekannte Seite des Chronisten Benjamin Katz – die Porträts der Bildenden Künstler machten ihn berühmt.
Immer hat Benjamin Katz auch anderes fotografiert: Humorvolle Details, reduzierte Architekturaufnahmen und skurrile Stillleben. Benjamin Katz macht in diesen Aufnahmen nichts anderes als in seinen Porträts. Er ist geduldiger Beobachter und dankbarer Sammler. Er weiß um die Qualität einzelner Stimmungen und Facetten, welche im Bild später ihre ganze Geschichte zu erzählen vermögen. Im Blick zurück sind dem Fotografen selbst seine dokumentarischen Details mindestens genauso wichtig wie die vielpublizierten Porträtaufnahmen. Und in den letzten Jahren nimmt eine neue Motivgruppe seine Konzentration ein: das Blumenstillleben. Völlig unaufgeregt dokumentiert er eine Abfolge sich verändernder Blumenarrangements auf dem heimischen Herd.
Die Ausstellung in der Leica Galerie Stuttgart vereint die verschiedenen Facetten von Benjamin Katz und es werden bewusst einige bisher ungesehene Aufnahmen aus dem Archiv gezeigt. Benjamin Katz selbst zeigt so die Transformation seines fotografischen Archivs und künstlerischen Œuvres anhand sich verändernder Leserichtungen und Perspektiven.