
Frank Schinski reflektiert in seinen Fotoarbeiten Themen, die in der aktuellen Berichterstattung kaum Beachtung finden, keine eingängige „Botschaft“ haben und nicht für Schlagzeilen taugen. Für die Porträtierten dagegen haben die alltäglichen Situationen im Berufsleben ihre eigene Bedeutung, ebenso wie der Auftritt bei „gesellschaftlichen“ Ereignissen wie Jubilarfeiern oder der Verabschiedung am letzten Arbeitstag.
Schon lange beschäftigt den Fotografen die Frage, was Arbeit für den Menschen bedeutet. Den Mechanismen und Wechselwirkungen zwischen Arbeitswelt und Individuum kommt Schinski mit der Kamera auf die Spur. Seine Herangehensweise gleicht der eines Soziologen, der sich über die schlichte Beobachtung hinaus selbst in eine Situation hineinbegibt und sie dadurch tiefer zu durchdringen versteht. Der Wissenschaftler präsentiert seine Ergebnisse mit Tabellen und Texten. Der Fotokünstler fasst sie in Bildern – die dem Betrachter eigene Einblicke und Assoziationen gewähren.
Für seine Serie „Aiming High“ fotografierte Frank Schinski seit 2017 Menschen auf Jobmessen, bei Bewerbungsgesprächen, Castings oder in Assessment-Centern. Die Ausstellung in der Galerie Poll gibt einen Eindruck der Serie, die in ihrem vollen Umfang als Buch erscheinen wird. [...]