Porträt Thomas Billhardt, 2020 © CAMERA WORK Gallery
Porträt Thomas Billhardt, 2020 © CAMERA WORK Gallery
Thomas Billhardt (1937–2025)

Thomas Billhardt, geboren in Chemnitz entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie schon sehr früh, seine Fotografenlehre begann er im Alter von 14 Jahren - seine unerschöpfliche Neugier und tiefe Hingabe an das Handwerk und die Kunst der Fotografie begleiteten ihn fortan sein ganzes Leben lang.

Als Fotograf suchte er stets nach der Wahrheit und der Geschichte hinter seinen Bildern. Mit seinen Reportagen und Porträts machte er die Welt nicht nur sichtbar – häufig zeigten seine Bilder die Schrecken des Krieges – sondern auch spürbar. Besonders bekannt wurde er durch seine eindrucksvollen Aufnahmen des Vietnamkrieges – das wohl bekannteste Bild ist das einer zarten vietnamesischen Kämpferin, die einen ihr körperlich überlegenen US-Soldanten abführt – die zu bedeutenden Zeitdokumenten wurden. Seine Arbeit führte ihn in rund 50 Länder, wo er vor allem Menschen in Krisenregionen eine Stimme gab.

Billhardt war mehr als nur ein Fotograf – er war ein Geschichtenerzähler, schon lange bevor es das Wort Storytelling gab. Seine Fotografien wurden in der der ganzen Welt veröffentlicht, sie waren in Ausstellungen in London, Moskau, Beirut, Florenz, Paris und Hanoi zu sehen. 

Die Galerie Camera Work hat Thomas Billhardt 26 Jahre lang vertreten. Sie schreibt in ihrem Nachruf, dass die Arbeiten Thomas Billhardts „den Menschen eine Stimme gaben – vor allem jenen, die in den Krisengebieten dieser Welt untergingen“. Es sei der Galerie ein Anliegen, sein Lebenswerk zu bewahren und die Bedeutung für zukünftige Generationen lebendig zu halten.

1989 wurde Billhardt in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen. Nach einem Umzug nach Italien im Jahr 2001 unterbrach er seine Mitgliedschaft, nahm sie jedoch später wieder auf. 

Kategorie