Die Tagung  „Photographie in Medizin und Wissenschaft“ wurde von Friedrich M. Schmidt DGPh (Sektionsvorsitzender + Mitglied des Vorstandes der DGPh) – am 9. Oktober in der Magistrale des Unfallkrankenhauses Berlin (ukb) eröffnet mit einer kurzen Begrüßungsrede. Wichtig war ihm das Auge der Betrachter zu schärfen unter anderem für die Art der Präsentation von Photographie - dies hat er versucht den Anwesenden mitzugeben. Die Ausstellung „ Geheimnisse der Vergangenheit“ von Tania Reh DGPh und Dorothea Scheurlen DGPh  wurde für das  Unfallkrankenhauses Berlin konzipiert. Auf eine Laudatio auf die beiden Photographinnen  wurde bewusst verzichtet, denn die beiden Photographinnen hatten wie auch schon in der Vergangenheit der Tagungsreihe „Photographie in Medizin und Wissenschaft“ Gelegenheit sich und Ihre Arbeiten  vorzustellen. Die Tagungsteilnehmer und Referenten  hatten bei einem Glas Sekt das Privileg, schon vor der offiziellen Ausstellungseröffnung am 19. Oktober die Photographien zu sehen. Die Tagungsteilnehmer trafen sich danach zusammen mit den Referenten in einem nahegelegenen Landgasthof - es wurden neu Kontakte geknüpft und bestehende Kontakte gepflegt.
Am darauffolgenden Tag kamen die Tagungsteilnehmer im Hörsaal des Historischen Kesselhauses am ukb zusammen und wurden von Friedrich M. Schmidt und seiner Stellvertreterin  und Photographin am ukb Dorothea Scheurlen begrüßt. Den Auftakt der Vorträge bildete Soenne Architekturfotograf DGPh mit einer Betrachtung des Themas "Blow-Up 2.0" im digitalen Zeitalter und welchen Einfluss die Digitalisierung auf den photographischen Workflow hat. Mit dem Titel "Mit Bildern Geschichten entdecken" brachte uns Stefan M. Rother DGPh, Photograph und Hochschuldozent in seinem Vortrag seine Arbeitsweise als Reportagephotograph näher am Beispiel einer Photoserie über Stalking, die er im Auftrag für Rüdiger Schrader Bildredakteur bei Focus angefertigt hat (Medizinphotographen müssen ja auch bei der Öffentlichkeitsarbeit auf die Anonymität der abgebildeten Personen achten).  Die Überleitung in die medizinisch-wissenschaftliche Thematik bildete der Beitrag von Jan Sulik aus dem Unfallkrankenhaus Berlin, der uns die Funktion der Photographie in der Pathologie schilderte und auch die Problematik durch das Fehlen von Leitlinien für die Dokumentation hervorhob. Aus dem Medienzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg stellte uns Anja Heid DGPh die Technik der 360°-Panoramaphotographie vor. Mit Hilfe der daraus generierten Panoramen können sich Patienten und deren Angehörige schon vor einem Klinikaufenthalt auf der Homepage des Klinikums mit den Räumlichkeiten vertraut machen. Wie schon 2001 auf der Tagung  in München konnte wieder ein Referent vom Landeskriminalamt, diesmal vom LKA Berlin für einen Vortrag zum Thema „Tatortphotograpie“ gewonnen werden: Dirk Czarnetzki war maßgeblich an der Entwicklung einer neuen Technik beteiligt, bei der ein Tatort und die dort gefundenen genetischen Spuren gezielt vermessen und aufgezeichnet werden, um einen Tathergang zu rekonstruieren. Den abschließenden Vortrag hielt Angela Kijewski, Pressesprecherin des ukb, über die Bildsprache in der Außendarstellung eines Krankenhauses am Beispiel des Unfallkrankenhauses Berlin. Eine Unterscheidung von journalistischer Photographie und Illustration für Werbung ist sowohl in der Bildsprache für die Online-Medien, als auch im Printbereich wichtig. Bei einer anschließenden Führung durch den Bereich der Rettungsstelle konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über Arbeitsweise und Besonderheiten in einer Berufsgenossenschaftlichen Klinik verschaffen.
Nach der Mittagspause begannen die Workshops zum Thema "Business-Porträts". Michael Ebert, Pressephotograph und Hochschuldozent aus dem Vorstand der DGPh ließ uns theoretisch und praktisch an seiner Vorgehensweise beim Porträtieren teilhaben. Um Details bemüht zeigte sich Tania Reh DGPh, freischaffende Photographin und Dozentin für Photoshop im zweiten Workshop, der sich mit der Porträt-Retusche befasste. Im Sinne eines non-destructiven Workflow stellte uns Tania Reh wichtige Techniken für eine natürliche Retusche vor.
Die Teilnehmer der Tagung nahmen die Beiträge unserer Referenten zum Anlass für rege Diskussionen und Nachfragen zu den einzelnen Themen, so dass ein angeregter Austausch entstand auch in den Kommunikationspausen.
Nach einem langen Tag war die Resonanz der Tagungsteilnehmer durchweg positiv und es zeigte sich großes Interesse an der Arbeit der DGPh und der nächsten Tagung der Sektion. Dies wird dann voraussichtlich an der Universität München sein – ein Termin steht aber noch nicht fest.
Unser besonderer Dank gilt allen Referenten, die für „unsere“ DGPh auf ein Honorar verzichtet haben.
Photo © Michael Ebert DGPh  
Text Dorothea Scheurlen und Friedrich M. Schmidt

Der Flyer zur Tagung ist hier noch einmal einzusehen.