Jürgen Klauke Verdichtungsvorgang 1, 2004/2006 schwarz–weiß Druck 180 ✕ 240 cm © Jürgen Klauke / VG-Bildkunst, Bonn
Jürgen Klauke Verdichtungsvorgang 1, 2004/2006 schwarz–weiß Druck 180 ✕ 240 cm © Jürgen Klauke / VG-Bildkunst, Bonn
Photograph*in
Jürgen Klauke 
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Seit den 1970er Jahren geht Jürgen Klauke mit seinen Fotosequenzen, Videoperformances und Zeichnungen Fragen der menschlichen Existenz auf den Grund. Identität, Sexualität, Ängste, Religion, Leben und Tod sind wiederkehrende Themen, denen er sich in immer neuen Konstellationen stellt. Dabei ist er selbst meistens alleiniger Akteur in seinen formal streng komponierten Szenarien, die häufig in thematischen Zyklen zusammengefasst sind und Prozesse innerer oder äußerer Spannungsverhältnisse und Transformationen sichtbar machen.

Wir präsentieren in der Ausstellung Wackelkontakt eine Auswahl aus einem Werkkomplex aus den Jahren 2004-2006, der sich mit der Elektrophysiologie beschäftigt: Experimentelle NeuroseWackelkontakt I und Verdichtungsvor-gang sind großformatige, seriell angelegte Schwarz-Weiß-Fotografien. In Experimentelle Neurose und Verdichtungsvorgang ist Jürgen Klauke physisch anwesend und sein Körper über Kabelstränge mit elektrischem Strom verbunden.

Die andere Serie zeigt unterschiedlich angeordnete Steckdosen, die nur noch das System der elektrischen Energie selbst repräsentieren. Die Arbeiten wirken in der heutigen Zeit wie eine Prophezeiung und erhalten eine verblüffende Aktualität und Dringlichkeit: Hängt doch nicht nur der individuelle Körper von der Energie des Lichts und der Elektrizität ab, sondern auch der kollektive Gesellschaftskörper, der in der aktuellen Energiekrise empfindlich von dem katastrophalen Szenario des Ausbleibens oder der Störung des lebenserhaltenden Energieflusses getroffen ist.

Jürgen Klauke wurde 1943 in Kliding/Cochem geboren. Er studierte von 1964-70 freie Graphik an der Fachhochschule für Design und Kunst in Köln, an der er anschließend einen Lehrauftrag bis 1975 innehatte. Es folgten weitere Gastprofessuren an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, der Akademie der Bildenden Künste in München und der Gesamthochschule in Kassel. Er lebt seit 1968 in Köln. Er ist mit seinem Werk in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Museumssammlungen vertreten und war 1987 Teilnehmer der documenta 8 in Kassel.