Jindřich Štreit ist seit langem eine der wichtigsten Figuren der tschechischen Fotografie. Er hatte mehr als 1.400 Einzelausstellungen und seine Werke befinden sich in den Sammlungen führender Institutionen, darunter das Museum of Modern Art in New York, die National Gallery of Art in Washington, D.C., und das Victoria and Albert Museum in London. Obwohl er viele visuell kraftvolle Serien mit Fotografien aus verschiedenen Teilen der Welt gemacht hat, bleiben seine grundlegenden Arbeiten die einzigartige Reihe von Fotografien der tschechoslowakischen Landschaft in den 1970er und 1980er Jahren. In ihnen hat er ein ungeschöntes, unlyrisches, unsentimentales Bild des Lebens in den Dörfern der armen Gegend von Bruntál in den Jahren des wiedererrichteten kommunistischen Regimes, der so genannten "Normalisierung", geschaffen. Kein anderer tschechischer Fotograf hat das ländliche Thema so facettenreich, breit gefächert und authentisch entwickelt. Selbst in den verwüstetsten Umgebungen und ihren Bewohnern hat Štreit oft etwas Schönes entdecken können, und sei es nur die Sehnsucht nach Schönheit und Freude, Freundschaft und Liebe, nach zeitlosen Werten.
Das neue Buch und die Ausstellung VILLAGE PEOPLE 1965-1990 enthält seine berühmten Klassiker aus dieser Zeit sowie unveröffentlichte Arbeiten, die den Vergleich mit denen, die bereits zu fotografischen Ikonen geworden sind, nicht scheuen. Dem Buch ist ein Text über den Fotografen von Vladimir Birgus beigefügt.