Hildegard Heise (1897–1979), Ulrike von Borries im Liegestuhl (Detail), 1928–1933, Silbergelatinepapier, 39,2 x 29,3 cm, MK&G, © Matthias Biermann-Ratjen
Hildegard Heise (1897–1979), Ulrike von Borries im Liegestuhl (Detail), 1928–1933, Silbergelatinepapier, 39,2 x 29,3 cm, MK&G, © Matthias Biermann-Ratjen
Photograph*in
Hildegard Heise
Datum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) präsentiert erstmals einen umfassenden Überblick zum Werk der Fotografin Hildegard Heise (1897–1979). Ihre Arbeiten, die zwischen 1928 und Anfang der 1970er-Jahre entstanden, sind eine Wiederentdeckung. 1930 stellte Heise gemeinsam mit Fotograf*innen der Avantgarde wie Max Burchartz, Andreas Feininger, Hans Finsler, Hein Gorny oder Anneliese Kretschmer auf der „Internationalen Ausstellung – Das Lichtbild“ in München aus. Dieser Zeit des Aufbruchs mit neuen Perspektiven für Frauen folgte nach 1945 eine systematische Ausblendung von Künstler*innen. So blieb auch Heises fotografisches Werk im Privaten, geriet in Vergessenheit und ist weitgehend unerforscht. Mit rund 160 Arbeiten würdigt die Ausstellung die Fotografin und ihr Werk. Als Vertreterin der Neuen Sachlichkeit wählte Heise häufig enge Ausschnitte und betonte Struktur, Oberfläche und Form ihrer Sujets. Ihre Themen sind Sachfotografie, Porträt und insbesondere das Kinderbildnis, Städteporträt, Reisefotografie und Landschaftsdarstellung. Bis 1933 lebte sie in Lübeck und von 1945 bis 1959 in Hamburg, wo sie das kulturelle Leben gemeinsam mit ihrem Ehemann Carl Georg Heise, ab 1945 Direktor der Hamburger Kunsthalle, mitprägte. Die Malerin Anita Rée, der Grafiker und Maler Alfred Mahlau und der Fotograf Albert Renger-Patzsch zählten zu ihren engen Freund*innen. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Porträts etwa von Oskar Kokoschka, Karl Schmidt-Rottluff oder der Weberin Alen Müller-Hellwig. Heises Nachlass wird im MK&G aufbewahrt und umfasst rund 3000 Aufnahmen und 2400 Negative.