Kinder versammeln sich um ein Lagerfeuer auf der Insel Easdale, Argyll, 2020 © Colin McPherson
Kinder versammeln sich um ein Lagerfeuer auf der Insel Easdale, Argyll, 2020 © Colin McPherson
Photograph*in
Sophie Gerrard, Stephen McLaren, Colin McPherson, Jeremy Sutton-Hibbert Hibbert
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Die Sonderausstellung „Document Scotland. Ansichten aus einem Land im Wandel“ findet im Rahmen der 18. Europäischen Kulturtage 2022 statt. Sie widmet sich der Kultur und dem Erbe Schottlands anhand der Fotografien des Kollektivs „Document Scotland“ und gibt einen visuellen Eindruck von der Vielfalt der schottischen Gesellschaft.

Zum Kollektiv „Document Scotland“ gehören die schottischen Fotograf*innen Sophie Gerrard, Stephen McLaren, Colin McPherson und Jeremy Sutton-Hibbert Hibbert, die ihre Bilder erstmals in Deutschland zeigen. In den zeitgenössischen Fotografien beleuchten sie Themen wie Zugehörigkeit und Geschichte sowie das vielfältige Gemeinschaftsleben im ganzen Land.

Die Bilder fangen das Leben von Landwirt*innen ein, zeigen Spuren der schottischen Beteiligung am transatlantischen Sklavenhandel, dokumentieren die Traditionen der Bewohner*innen auf der Insel Easdale sowie die Protestkultur in Glasgow. Damit provozieren die Fotograf*innen Fragen zur individuellen und kollektiven Identität, die heute besonders relevant sind. Ohne parteiisch zu sein, reagieren sie auf aktuelle politische Entwicklungen und arbeiten heraus, was die in Schottland lebenden Menschen miteinander verbindet. 

18. Europäische Kulturtage: Veranstaltungsprogramm

Die 18. Europäischen Kulturtage befassen sich mit den Traditionen und den aktuellen Fragen in Schottland, das wie kaum ein anderes europäisches Land Tradition und Fortschritt miteinander verbindet. Diese beiden Pole der schottischen Identität beleuchtet das vielfältige Programm mit unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten: etwa mit Workshops zu den sogenannten „Galoshins“, der ältesten und in Schottland bis heute weitverbreiteten Form des Volkstheaters, mit Kursen zu neuen Methoden der Textilverarbeitung von traditionellen Stoffen wie Tartan und Wolle oder mit modernen Aufführungen des traditionellen Tanzes „Ceilidh“. 

Bereits seit 1707 Teil des Vereinigten Königreichs Großbritannien, ist innerhalb Schottlands in den letzten Jahrzehnten eine starke Unabhängigkeitsbewegung entstanden. Trotz der knappen Niederlage der Befürworter*innen bei einem entsprechenden Referendum im Jahr 2014 geht die Diskussion um eine mögliche Unabhängigkeit rege weiter. Insgesamt ist Schottland ein Land, das stark von seiner bewegten politischen Geschichte geprägt ist. Auch dies wird im Programm thematisiert, zum Beispiel in einem Gespräch über Armut in Schottland mit dem Schriftsteller und Rapper Darren McGarvey oder auf einer Podiumsdiskussion zur schottischen Identität in Europa. 

Die diesjährigen Europäischen Kulturtage werden vom Museum Europäischer Kulturen in Kooperation mit dem Scottish Government Office in Germany und mit Unterstützung von Alastair Mackie, Doktorand an der Heriot-Watt Universität in Edinburgh, organisiert.