Sinje Dillenkofer

Bildende Kunst, Fotografie, Kunst am Bau, Kuratorin, Autorin, Journalistin, Kataloge, Projektentwicklung auch auf Einladungen zur Zusammenarbeit für Ausstellungen und Publikationen.

In meiner künstlerischen Arbeit geht es um Beobachtungen und Darstellungen gesellschaftlicher Zusammenhänge und Machtverhältnisse in Bildern aller Art, um Vorstellungen von Werten, Natur und Wirklichkeit und den Umgang damit. Dafür bildet das fotografisch erstellte Bild für mich als vermeintlicher 'Referent' zur Wirklichkeit die Grundlage, um das was der Betrachter in ihm als glaubwürdig ‚sichtbar‘ wahrzunehmen vermeint erfahrbar zu machen. So werden unterschiedlichste Ebenen der Betrachtung auf einen Moment bezogen gleichzeitig und ‚nachweislich‘ möglich.: Was ist wirklich im Bild anwesend, sichtbar, was abwesend, unsichtbar? Das Abgebildete kann abstrakt, figürlich oder symbolisch verstanden werden. Abstrakt anmutende Linien und Formen in Bildern können moralische Tabus, Genderfragen (STAMMHALTER, 1994) oder Vorstellungen von Archiv und kollektivem Gedächtnis thematisieren oder werden zu Indizien und Nachweisen zur Vergangenheit, zu historischen Ereignissen (Installationen PLACEHOLDER, Twin Towers, NY, 2019, DIE UMKEHRUNG, DZ Bank Ffm, 1995) und geben Auskunft über unsere Vorstellung von Archiv und kollektiver Erinnerung, (Serie der CASES, seit 2001). Umgekehrt kann figürliches, wie die Portraits von schwarzweißen Ziegen und Schafen, (2010/2021), dem ‚Husumer Protestschwein‘ (2019) oder der Serie OT. 1-156 (1997/2021), einer Typologie von 156 verschiedenen Kaninchenschnauzen als 'abstrakte' Formen oder 'Fotoskulpturen' gesehen werden und unser Verständnis von Individualität, Schönheit und Natur ‚sichtbar‘ machen.