Der Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) wurde im Jahre 1971 zur Auszeichnung einer "vorbildlichen Anwendung der Fotografie in der Publizistik" geschaffen. Er dient zugleich dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt.
Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer Leica-Kamera und wird jährlich verliehen.
Unter den Ausgezeichneten befinden sich Printmedien, Organisationen und Fernsehschaffende sowie Persönlichkeiten, die sich um die Photographie in der Publizistik verdient gemacht oder im Bildjournalismus Herausragendes geleistet haben.
Der Preisträger des Dr. Erich Salomon-Preises wird vom Vorstand der DGPh ausgewählt. Eine Bewerbung ist nicht möglich.
Dr. Erich Salomon
Erich Salomon, 1886 in Berlin geboren, 1944 in Auschwitz ermordet.
Von Haus aus Jurist, wurde er Fotograf. Die Leistungen des "großen Fotografen der Weimarer Republik" bestehen darin, dass seine Aufnahmen der historischen Aktualität eine zeitlose visuelle Handschrift verliehen haben. Er hielt den psychologisch interessantesten Moment einer Situation fest und erhob die "Photographie ohne Pose" zum eigenen, unverwechselbaren Stil. Wacher Intellekt, technische Begabung und Gespür für das Medium Fotografie verbanden sich zum Erfolg. Angetrieben von seinem selbst gewählten Auftrag als fotografischer Beobachter des Zeitgeschehens drang er geschickt in abgeschirmte Räume vor.
"Spezialphotograph für Geheimtreffen der Politiker" wurde Salomon genannt, dessen Photos zum Anschauungsmaterial des politischen Spiels wurden, das zum 2. Weltkrieg führte. Mit Lebendigkeit, anekdotischer Spitzfindigkeit und psychologischer Einsicht hat Salomon die Pressefotografie zu der Form entwickelt, die heute als Bildjournalismus unentbehrlich und selbstverständlich geworden ist. Seine Auffassung und seine Wertmaßstäbe bilden noch heute die Norm, an der sich ein nunmehr etablierter kritischer Berufsstand orientiert.
Der Fotograf Erich Salomon hat sich auch als Fotohistoriker stark engagiert und ein umfangreiches Archiv angelegt. Nur wenig von diesem Archivmaterial konnte gerettet werden, als Salomon im Januar 1933 von seiner Hollandreise nicht mehr zurückkehrte.
Ein Interview zu Dr. Erich Salomon, von Thomas Honickel mit Janos Frecot geführt, ist auf dem Vimeo-Kanal der DGPh abrufbar. https://vimeo.com/568817095