DGPh vergibt Stipendium zur Geschichte
des deutschsprachigen Photobuchs


Die Sektion Geschichte und Archive der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) vergibt 2013 erstmals ein Stipendium zur Geschichte des deutschsprachigen Photobuchs. Mit diesem Stipendium, das zunächst zehn Jahre lang im zweijährlichen Rhythmus ausgeschrieben wird, soll die historische Erforschung aller Aspekte der Photopublizistik als Teil der allgemeinen Photogeschichte besonders gefördert werden.

Das Stipendium geht auf die Initiative und ein Legat des international renommierten Designers, Kurators, Sammlers und Photographie-Förderers Manfred Heiting (DGPh) zurück.

Das Stipendium besteht aus einer mit 7.500 Euro dotierten Förderung, mit der die Bearbeitung eines konkreten Themas zur Geschichte des deutschsprachigen, photographisch illustrierten Buchs unterstützt werden soll. Mit weiteren 5.000 Euro wird die Publikation der Forschungsergebnisse in einer neu zu gründenden, von der Deutschen Gesellschaft für Photographie herausgegebenen Reihe gefördert.

Bereits unmittelbar nach der Erfindung der Photographie wurde versucht, deren Bilder im Druck zu vervielfältigen, um sie dauerhaft bewahren und zugleich breiten Bevölkerungsschichten zugänglich machen zu können. Um 1895 gelang endlich die Vereinigung von Photographie und Druckerpresse, was weit reichende Folgen nicht nur für die Produktion photographisch illustrierter Bücher, sondern auch für die photographische Praxis selbst hatte. Ungeachtet der engen Verknüpfung der Geschichte der Photographie mit der ihres Druckes begann jedoch erst in den letzten Jahren eine Intensivierung der Beschäftigung mit verschiedenen Facetten des photographisch illustrierten Buches.

Durch das nun ausgeschriebene DGPh-Stipendium zur Geschichte des deutsch-sprachigen Photobuchs möchte die Deutsche Gesellschaft für Photographie an neuere Ansätze zur photo-, technik-, kultur- und/oder wissenschaftshistorisch bzw. medien- und buchwissenschaftlich orientierten Aufarbeitung des gesamten Spektrums der Produktion, Distribution und Rezeption des photographisch illustrierten Buches anknüpfen und gezielt Forschungen auf diesem Gebiet anregen, unterstützen und öffentlich zugänglich machen. Hierzu sind Forscher aller Wissenschaftsdisziplinen aufgerufen.

Die Forschungen sollten sich schwerpunktmäßig auf die Geschichte photographisch illustrierter Bücher in Deutschland im 20. Jahrhundert richten, beginnend etwa 1895 mit der Erfindung der Autotypie. Die besondere Position Deutschlands in der Entwicklung von Phototechnik, Film- und Photochemie, Drucktechnik, Druckpapieren, Verlagswesen und Buchhandel, Presseagenturen, Photoästhetik und berufsständischen Organisationen wäre an exemplarischen Ausschnitten herauszuarbeiten, um sie im internationalen Diskurs stärker sichtbar zu machen.

Die ausführliche Ausschreibung finden Sie hier.