Am 26.3.2010  fand im Haus der Photographie in Hamburg als dritter Termin der "Inspektionen Kunstmarkt" eine  DGPh-Veranstaltung  mit der  "Deutschen Stiftung Photographie" statt.

Prof. F.C Gundlach hatte die Gründung dieser nationalen Stiftung vor drei Jahren im Rahmes seines 80.Geburtstags bekannt gegeben. Für das Gespräch fanden sich dankenswerterweise Herr Gundlach selbst sowie Frau Margot Klingsporn, Geschäftsführerin der Agentur focus www.agentur-focus.de bereit. Zwölf Sektionsmitglieder hatten ihr Kommen angekündigt. Es gab zwei krankheitsbedingte kurzfriste Absagen sowie eine Absage aufgrund  von Termindruck.

Hintergrundinformation www.deutsche-stiftung-photographie.de sowie Zeitungsbeitrag Katja Engler www.welt.de/hamburg/article2662528/Dem-fotografischen-Erbe-naht-Rettung-in-Hamburg.html

Der Sektionsvorsitzende Dr. Bernd Fechner skizzierte eingangs  Bedeutung des Themas. Das Ende des fortdauernden Verlusts und der Bedrohung photographischer Bestände ist kulturpolitische Aufgabe von nationaler Bedeutung.  Die Sicherung des visuellen Erbes geschieht in Deutschland segmentiv, bleibt dem Zufall überlassen. Existierende Aktiväten zur Nachlass-Sicherung und Erschließung sind unübersichtlich. Zunächst ist orientierender Überblick gefragt. Hier kann die DGPh einen Beitrag leisten. Vorbereitung und Durchführung eines Symposiums der Sektion Kunst, Markt und Recht  2011 werden dies unterstützen.

F.C. Gundlach und Margot Klingsporn erläuterten gemeinsam die bisherigen Initiativen der "Deutschen Stiftung Photographie". In den vergangenen drei Jahren wurde eine Vielzahl von Vertretern aus Politik und Industrie seitens der Stiftung angesprochen. Es wurden jedoch kaum Rückläufe verzeichnet. Die Zuständigkeiten innerhalb des Kulturstaatsministeriums wechselten. Die Angelegenheit wurde von anderer Seite, so Gundlach und Klingsporn, nicht mir Interesse verfolgt. Aktuell habe man eine Agentur eingeschaltet für Kontakte in die Industrie und zu privaten Geldgebern. Die Ansprache erfolge mit maßgeschneiderten Dossiers.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen FCG, MK und der Diskussion galt dem Konzept der Stiftung: Schaffung einer nationalen Anlaufstelle, Digitalisierung, Verwaltung der Nutzungsrechte. Offen blieb die Frage, inwiefern auch Abzüge und andere Teile von Nachlassbeständen (Schriftzeugnisse, Bücher, Kisten) in den Bestand der Stiftung aufzunehmen seien.

Dr. Bernd Fechner warnte vor Lähmung aufgrund nationaler Ambitionen, föderaler Zuständigkeiten und einer in Deutschland reichen Tradition unterschiedlicher "Centren der Photographie".  Bestandssicherung sei eine nationale Aufgabe. Einheitliche Standards seinen zu schaffen. Regionale Initiativen seien zu unterstützen. Er unterstrich die besonderen Möglichkeiten einer nationalen Stiftung zur Sensilibisierung der Öffentlichkeit, im Rahmen von Fundraising und digitaler Vernetzungsmöglichkeiten.   

Norber Waning, BFF, hob das wachsende Interesse seines Verbandes hervor sich weiter in dieser Frage zu engagieren. Kritisch stelle er die Frage nach der Kriterien des Bewahrungswürdigen "Was können, was müssen wir bewahren  -- und was nicht" .

Prof. Gottfried Jäger berichtete über die Initiativen für ein Fotomuseum Bielefeld als Beispiel regionaler Aktivität.

Die Veranstaltung wurde um 16.00 h geschlossen.

Dem Termin vorausgegangen war eine Führung durch die Bibliothek des Hauses der Photographie durch Frau Jasmin Seck.  Die Bibliothek ist öffentlich. Sie besteht überwiegend aus dem Bestand Gundlach. Sie ist die größte in Deutschland zur Photographie außerhalb einer universitären Einrichtung. Der Bestand wir derzeit digital zugänglich gemacht   www.deichtorhallen.de/634.html     

Desweiteren fand am Vormittag in Hamburg ein Zusammentreffen statt von Bernd Fechner, Lutz Fischmann, Geschäftsführer www.freelens.com und Norbert Waning, Geschäftsführer www.bff.de .  Gesprächsthemen: Information zu Arbeit der Sektion,  mögliche Autoren der Beiträge des Handbuchs Photographie/Kunst/Markt/Recht "Photoindex",  Ablauf und Referenten der DGPh-Tagung Nachlässe. In diesen Zusammenhang von besonderem Interesse: freelens entwickelte ein Datenbankmodul zur Erfassung photographischer Archive!! Informationen folgen.