Erfolgreiche Tagung mit inhaltsreichen Vorträgen

Die Sektion Medizin- und Wissenschaftsphotographie der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) veranstaltete vom 25. bis 27. November 2005 bereits zum sechsten Mal eine Tagung innerhalb der „Quo-Vadis-Reihe“, diesmal im HELIOS Klinikum in Berlin-Buch.

Die rasante Entwicklung durch die digitale Photographie, die auch erhebliche Auswirkungen auf die Sektoren Bildbearbeitung und –archivierung hat, hat auch für die Photographen, die in den Bereichen Medizin und Wissenschaft tätig sind, große Veränderungen mit sich gebracht. Die Folge waren beispielsweise Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen in vielen Institutionen. All diese Themen standen im Mittelpunkt der erfolgreichen Tagung.

Photographen und Photographinnen aus Medizin und anderen Wissenschaften als auch viele eng mit der Photographie verbundene Mitarbeiter aus Forschung, Klinik und Praxis nutzten in Berlin die Gelegenheit, sich über relevante, aktuelle Themen der Photographie wie auch über Alltagsprobleme auszutauschen.


(Photo: Schöning)

Zudem zeigte der Bericht von Peter Lowie, dem Präsidenten der European Federation of the Scientific Image (EFSI) über den 3. Weltkongress „Medical and Scientific Imaging“ in Cairns (Australien) symptomatisch die weltweite Entwicklung in der Medizinphotographie. Über 80 Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz, Österreich und Holland, aus Hamburg, Greifswald und München sowie viele Teilnehmer aus den neuen Bundesländern diskutierten in einem exklusiven, altehrwürdigen Saal in einer parkähnlichen Anlage des Klinikums die teils dramatischen Veränderungen. Man spürte förmlich die Neugier auf die im Rahmen der Tagung angebotenen Vorträge.

Dr. Mathias Harder, Kurator der Helmut-Newton-Stiftung des Museum für Fotografie in Berlin, gab in seinem Gastvortrag einen interessanten Einblick in die Arbeit des weltberühmten Photographen Helmut Newton. Dabei beeindruckte er mit zahlreichen, teilweise unbekannten Aufnahmen von Newton und seiner Ehefrau June – in der Photoszene unter dem Künstlernamen Alice Springs bekannt -, die zum großen Teil in den neuen Ausstellungsräumen der Stiftung zu sehen sind.

 
 

Herr Soenne (Photo: Schöning)
 

Kompetente Experten aus der Photoindustrie wie auch freischaffende Photographen, beispielsweise der erfolgreiche Architekturphotograph Soenne aus Aachen, stellten ihre Arbeitsweisen mit beeindruckenden Bildern vor. Situationsberichte aus den verschiedenen Unikliniken der Bundesrepublik gaben Aufschluss über die Wertschätzung, die man allgemein den Photo- und Grafikabteilungen beimisst. Zum Teil sehr kontroverse Sichtweisen trugen zu einer lebhaften Diskussion bei.
Die Workshops befassten sich insbesondere mit den Möglichkeiten und Stärken der verschiedenen Bildarchivierungsprogramme von Canto, fotoware und IMAGIC, wobei die Referenten auch fachlich versierte Fragen einiger Eigenentwickler zu beantworten hatten.

Im Foyer und im Festsaal nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit zur Eigendarstellung, um ihre Bildmappen, Arbeitsproben sowie teilweise sogar gerahmte Schwarzweiß-Photographien zu präsentieren. Dieser Part zeigte eindeutig, dass die Kollegen auch vielfältig über den „Tellerrand“ schauen.

 

(Photo: Dr. Krauskopf)

 

Fachlich kompetente Unterstützung gaben die Vertreter aus der Photoindustrie an ihren Ständen: Kaiser-Phototechnik aus Buchen, Calumet Photographic aus Berlin und Nikon aus Düsseldorf präsentierten ihre Highlights für die Photographie. Medicalpicture aus Köln und die Vertreter von Bildagenturen informierten zudem über das professionelle Vermarkten von Bildern.

Die hervorragenden Vorträge im beeindruckenden Ambiente des weitläufigen Helios-Klinikums in Berlin, die professionelle Organisation und Moderation des Vorstands- und Organisationsteams und die Gespräche in geselliger Runde bei italienischen Spezialitäten ließen die Tagung zu einem erfolgreichen Wochenende werden. Zugleich provozierten sie die Frage nach einer Fortsetzung der erfolgreichen „Quo vadis-Reihe“ der DGPh-Sektion Medizin- und Wissenschaftsphotographie.

Wilfried H.G. Neuse