Barbara Klemm (DGPh) - Herlinde Koelbl (DGPh) - Isolde Ohlbaum
Literaten im Focus
Hg. Stadt Münster
98 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Kettler Verlag
ISBN 978-3-86206-444-1; 18 Euro

Das Buch und die Ausstellung im Stadtmuseum Münster sind ein interessanter Beitrag zur Stilentwicklung der künstlerischen Porträtphotographie der letzten 30 Jahre, da sie drei ganz unterschiedliche Arbeitsweisen vorstellen. Spannend ist diese Auseinandersetzung besonders dadurch, dass die gleichen Personen in allen drei Werkgruppen porträtiert wurden. Dabei kann der Betrachter sich der Persönlichkeit der photographierten Literatin oder Literaten durch den direkten Vergleich der Motive nähern.
Aber auch die auftragsbedingte Herangehensweise der Photographinnen ist in den Bildmotiven erkennbar. Barbara Klemm hat die interessantesten Orte und persönlichen Umgebungen, aber in der Körpersprache der Porträtierten wie z. B. Golo Mann kommt auch der kurzlebige Zeitungsauftrag zum Tragen. Herlinde Koelbl hat sich die porträtierten Personen persönlich und frei nach ihren Recherchen ausgewählt, dass wird in ihren einfühlsamen Handmotiven der Literaten deutlich. Dieser Aspekt wird durch ihre Interviews noch verstärkt. Isolde Ohlbaum hat unser Literatenbild in den letzten 40 Jahren geprägt. Ihre eindrucksvollen Personenstudien sind auch davon geprägt, dass sie für die Verlage und auf Literaturfestivals photographiert, die porträtierten Literaten also ein persönliches Interesse haben, sich positiv zu präsentieren wie die Vierersequenz von Elias Canetti deutlich zeigt. Besondere Qualität erhalten die Porträts, wenn es ihr gelingt, die Persönlichkeit hinter dem Namen sichtbar zu machen. Beispiele dafür sind Loriot mit Mops (Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber nicht erstrebenswert!) oder Susan Sontag, die in der Hamlet Pose (sein, oder nicht sein) ein Objektiv in der Hand hält und damit auf ihren Essay zu Photographie verweist. Diese Relation der drei doch sehr unterschiedlichen Positionen der Photographinnen ist im Katalog leider nicht nachvollziehbar, da die Werkserie von Herlinde Koelbl auf die Porträts reduziert ist und ihre einfühlsamen Arbeitsräume und die ausdrucksstarken Handstudien nicht gezeigt werden. Insgesamt ein interessanter Katalog, der das interessante Sujét der Literaten in unterschiedlichen aber faszinierenden Photographien präsentiert. Die informativen Texte und eine gelungene Motivauswahl geben dem an Photographie interessierten Betrachter einen guten Einblick in die Aufgaben und Möglichkeiten exzellenter Porträtphotographie. (DB)
(Ausstellung: Stadtmuseum Münster, 31.01. bis 24.05.2015)

 

Karin Székessy (DGPh)
Dialoge

240 Seiten, 185 farbige und 130 s/w Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-7356-0083-7; 48 Euro

Bekannt durch ihre sehr einfühlsamen Photographien des weiblichen Aktes, zählt Karin Székessy zu den wichtigsten Photographinnen Deutschlands. Inspiriert durch Begegnungen mit Malern, Zeichnern, Grafikern und Bildhauern aus ihrem künstlerischen Umfeld, entstehen seit den 1960er-Jahren bis heute meist in schwarz/weiß photographierte Porträts. Diese Künstlerporträts sind sehr lebendig und außerordentlich authentisch. In ihnen gelingt es Székessy, die enge Verzahnung zwischen dem dargestellten Künstler und seiner Kunst in die Photographie mit einfließen zu lassen.
(Ausstellung: Horst-Janssen-Museum Oldenburg, 25.1.–26.4. 2015)

 

Emanuel Raab
Menschenbilder

96 Seiten, 74 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-593-2; 39,90 Euro

Vor schwarzem Grund zeigt der Photograph Emanuel Raab Menschen unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft. Die freigestellten, aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelösten, ganzfigurigen Porträts werden in überlebensgroßen Formaten als Plakate oder Banner in urbanen Räumen platziert und erzielen so eine gesteigerte Aufmerksamkeit. Haltung, Gestik und Mimik, Kleidung und Accessoires erlauben eine phänomenologische Betrachtung – Herkunft, Sinn und Zweck bleiben mehrdeutig. Die Wahrnehmung des Betrachters schwankt zwischen Erkennen und Irritation, da keine eindeutigen Grenzlinien zwischen den unterschiedlichen medialen Funktionen des photographischen Abbildes gezogen werden. Die Publikation dokumentiert und kommentiert Arbeiten und Ausstellungsorte der letzten sechs Jahre und erscheint anlässlich der Installation auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Autorin ist unter Anderen Celina Lunsford (DGPh). Emanuel Raab lehrt als Professor an der Fachhochschule Bielefeld Photographie und Bildmedien und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland.

 

Lore Krüger
Ein Koffer Voller Bilder

C/O Berlin Foundation (Hrsg.)
90 Abbildungen, 168 Seiten
Edition Braus
ISBN 9783862281046; 29,95 Euro

Magdeburg, London, Mallorca, Barcelona, Paris, Marseille, Trinidad, New York, Wisconsin, Berlin – Stationen einer abenteuerlichen Flucht, einer bewegenden, existenziellen Odyssee. Die deutsch-jüdische Photographin Lore Krüger erlebte und überlebte Emigration, Widerstand, Verhaftung, Konzentrationslager, Verfolgung und Exil nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkrieges. Sie dokumentierte die Stationen ihres Lebens photographisch und schuf einzigartige, historische Dokumente. Ihre beeindruckenden Bilder geben nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben europäischer Intellektueller im Exil, sondern auch einen seltenen, persönlichen Blick auf die politischen Ereignisse jener Zeit. Stilistisch sind ihre Photographien u. a. von der Strömung des „Neuen Sehens“ geprägt, als Künstlerin gilt sie als Pionierin der Bildenden Künste innerhalb der Avantgarde der 20er und 30er Jahre.
(Ausstellung: C/O Berlin, 23.01. - 10.04.2015)

 

Jacques H. Sehy
Kulturhumus - 100 Berliner Köpfe

224 Seiten mit ca. 100 SW-Abbildungen
Nicolai Verlag
ISBN 978-3-89479-929-8; 34,95 Euro

Schon der Titel zeigt, dass es sich um ein "Who is Who" der Berliner Kulturszene handelt, allerdings in einer besonderen künstlerischen photographischen Technik erarbeitet. Diese Aufnahmetechnik mit „Lichtstrahlen“ die durch den dunklen Raum und über das Gesicht gleiten sind quasi symptomatisch, soll doch ein Profil der Berliner Kunstszene gescannt und dann gezeichnet werden. Damit wird der Porträtphotographie eine andere Dimension erschlossen, indem die stark charakterisierende „Low Key“ Technik um ein Zufallsmoment erweitert wird. Damit ist Sehy sehr nahe am Ursprung der Photographie, deren wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen „Lichtzeichnung“ bedeutet, und der frühen Technik der Heliografie. Währen heutige Photographie auf den Augenblick der Belichtung abstellt, hat Sehy in seiner Werkserie wieder die sukzessive Vorgehensweise verwendet, die aus dem Dunklen das Charakteristische herausarbeitet. Dabei ist die Lichtführung der gestaltende Akt des Photographen und es gilt der gestalterische Grundsatz „weniger ist mehr.“ Eine inspirierende und faszinierende Porträtserie, die in einem ausgezeichneten Druck präsentiert wird. Der gute Gesamteindruck des Buches wird nur durch die schlechte Lesbarkeit der interessanten Texte gemindert, da diese in einem blassen Grau gedruckt sind. (DB)

 

Daniel W. Coburn
The Hereditary Estate

112 Seiten, 76 Duplexabb., Englisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-537-6; 39,90 Euro

The Hereditary Estate ist sowohl zehnjährige Retrospektive als auch konzeptuelles Kunstwerk. Die Arbeit und Forschung von Coburn untersucht das familieneigene Photoalbum als visuelle Infrastruktur der mit Makeln behafteten Ideologie des amerikanischen Traums. Frustriert von dem Mangel an Bildern, die das wahre und manchmal verstörende Wesen seiner eigenen Familiengeschichte dokumentieren, begann der Photograph ein neues Archiv zu schaffen, eine wirksame Ergänzung zu dem lückenhaften Familienalbum, das in der Erinnerung vieler Familien existiert. Unter Verwendung von Bildern, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind, sowie mit Hilfe bearbeiteter Amateurphotos, schafft er eine Familienerzählung, die zugleich schön und beängstigend ist. Die sensible Anordnung der Bilder lässt einen kraftvollen psychologischen Dialog entstehen, der dazu fähig ist, eine emotionale und intuitive Antwort beim Betrachter hervorzurufen. Die internationale Verbreitung dieses Buches vervollständigt eine essentielle gedankliche Komponente dieses Werkes: die ergänzende Positionierung dieses Albums in Familiensammlungen in Ländern auf der ganzen Welt.

 

Gute Aussichten
junge deutsche fotografie 2014/2015

224 Seiten, komplett in Farbe
dpunkt Verlag
ISBN: 978-3-86490-226-0; 19,95 Euro

Das Katalog-Buch "gute aussichten - junge deutsche fotografie“ präsentiert in acht Autorenbeiträgen und gut 250 Bildern die acht Arbeiten der diesjährigen Preisträger, ausgewählt von der prominent besetzten Jury. Das Spektrum von "gute aussichten 2014/2015" reicht dabei von der klassischen Porträtphotographie über komplexe, teilweise installative und filmische Arbeiten bis hin zu abstrakten, fast malerischen Bildkompositionen. Als Anliegen der jungen, photographischen Talente kristallisiert sich in diesem Jahr heraus: Dem Leben auf der - photographischen - Spur oder: Die - nicht nur photographischen - Spuren des Lebens.

 

Camilo José Vergara
Tracking Time
Hg. Gisela Parak (DGPh), Museum für Photographie

112 Seiten, 102 farbige Abbildungen, Englisch
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-7356-0035-6; 29,80 Euro

Die Publikation widmet sich dem amerikanischen Photographen Camilo José Vergara. Seit über 40 Jahren dokumentiert er die Spannung in den von Armut gekennzeichneten Problemvierteln amerikanischer Metropolen. Seine Photographien berichten von dem städtischen Wandel, den Symptomen sozialer Konflikte und machen das Auseinanderdriften der amerikanischen Gesellschaft erfahrbar. Als visueller Spurenleser, photographischer Soziologe, Ethnograf und Stadtforscher hat er ein einzigartiges Archiv amerikanischer (Stadt-)Geschichte geschaffen, welches die Veränderung und Auflösung von Stadtteilgemeinschaften belegt:  Documenting America’s Post-Industrial Cities. Die Ausstellung wurde Ende letzten Jahres im Museum für Photographie, Braunschweig, gezeigt.

 

Mario Testino
In Your Face

224 Seiten mit 122 Bildern
Englisch mit Einlage in Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch
Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-5797-9; 39,99 Euro

Der in London ansässige, aus Peru stammende Mario Testino ist einer der bekanntesten Mode- und Porträtphotographen unserer Zeit. Seine in den wichtigen Modezeitschriften veröffentlichten Photos wie auch seine Aufnahmen für führende Modehäuser haben die Vorstellungen von Schönheit und Glamour maßgeblich beeinflusst. Der neue, beim Taschen-Verlag, Köln, erschienene großformatige Buchkatalog „In Your Face“ fasst die Vielseitigkeit seines bisherigen, etwa 30jährigen photographischen Schaffens zusammen. Formvollendete Porträts stehen privaten Schnappschüssen auf Partys gegenüber, Aktbilder wechseln mit Modeaufnahmen, Schwarzweiß kontrastiert mit Farbe. Lässig wechselt er zwischen Studio, Backstage und After-Party und porträtiert das ‚Who’s who‘ des Jetsets. Testino erkennt den Einfluss der Photographen, die er seine Helden nennt, auf seine Arbeit an – Helmut Newton, Irving Penn, Richard Avedon und Guy Bourdin. Dabei ist der Photograph mit seinem unverwechselbaren Stil, mit seinen manchmal schockierenden Photos, mittlerweile selbst Vorbild für viele jüngere Photokünstler. Seine Beliebtheit bei Designern, Moderedakteurinnen, Models und Prominenten gibt ihm einen einmaligen Zugang zu der Welt, die er ablichtet - kein Parkett, auf dem Mario Testino nicht heimisch wäre. Voll funkelnder Frische und knalliger Intensität bestechen seine Aufnahmen durch eine verführerische Vertrautheit.  Das neue, großformatige Buch bietet die außergewöhnliche Gelegenheit, die Bilder Mario Testinos zu erleben – „gleichermaßen als Konsumkultur und als zeitgenössische Kunst“, wie Malcolm Rogers, der langjährige Direktor des Museum of Fine Arts (MFA), Boston, in seinem Vorwort feststellt. Nach der Einleitung von Anna Wintour, Chefredakteurin der amerikanischen ‚Vogue‘, macht Jennifer Allen, Redakteurin des Kulturmagazins ‚frieze‘, in einer ausführlichen Einleitung mit der Arbeit von Mario Testino vertraut. Sie kommt zu dem Schluss: „Seine Werke sind ‚keine schlecht gezeichneten‘ Photographien – sie sehen eher wie gut gemalte aus.“ (vZ)
(Ausstellung: Berliner Kulturforum, noch bis 26. Juli 2015)

 

Udo Bernhart
Draußen - mit der Kamera durch die Welt

256 Seiten
Bozen, Edition Raetia
ISBN 978-88-7283-481-7; 24,90 Euro

Ganz einfach „Draußen“ hat Udo Bernhart (*1956) seinen Bildband genannt, mit dem er den Betrachter mit auf seine Reisen durch die ganze Welt nimmt: Zu Fuß, zu Pferd oder auf zwei Rädern, ob Gletscher, Großstadt oder Einöde – der Photograph war schon auf jedem Kontinent. Doch zunächst berichtet er unter dem Titel „Der lange Weg zur Photographie“ sehr persönlich, wie er auf einem Hof in einem kleinen Dorf im Vinschgau aufwuchs, es ihn frühzeitig aus der Enge des Tals hinaus in die große Welt zog und die Photographie zu seinem Leben wurde. Der gebürtige Südtiroler Udo Bernhart, dessen Wahlheimat seit Jahren Frankfurt ist, gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten Reisepublizisten Deutschlands: Seine Bilder sind in rund 100 Büchern und Bildbänden, seine Photoreportagen in namhaften Magazinen und Journalen erschienen. Sein neu in der Bozener Edition Raetia erschienener Bildband zeigt die interessantesten Stationen seines bisherigen photographischen Schaffens: Peru (1979), Alaska (1987 und 2010), Island und Sri Lanka (beide 1989), Peking (1990), den Flug mit der Concorde (1992), Patagonien, Oman, die Antarktis und die Osterinsel (alle 1993), Kanada (1998/99), Kamtschatka (2010) und die Mongolei (2012).  Zu jedem Kapitel, zu jeder Station und zu den jeweils wunderbaren Bildern schildert Udo Bernhart seine Reiseerlebnisse und Abenteuergeschichten aus 30 Jahren Photojournalismus, immer auf dem Weg zu neuen Herausforderungen. (vZ)

 

Zartrosa und Lichtblau
Japanische Photographie der Meiji-Zeit (1868–1912)

320 Seiten, 234 farbige Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-7356-0048-6; 58 Euro

Wer im 19. Jahrhundert nach Japan reiste, betrat faszinierendes Neuland. Bis 1854 von der Außenwelt weitgehend abgeschottet, erlebte Japan eine rasante Modernisierung nach westlichem Vorbild. Auf die Diplomaten folgten Händler, Fabrikanten, Photographen, Touristen. Das Buch präsentiert die Photographie dieser Zeit im Dialog mit Farbholzschnitten bedeutender Künstler. Geishas bei Tanz und Shamisenspiel, Samurai, Kabuki-Schauspieler, Sumō-Ringer, Tempel oder der Fuji inszenieren in diesen Ansichten ein paradiesisches Land der Kirschblüte. Vielfach zart koloriert, dienten die Aufnahmen als Souvenir sowie Lehrzwecken oder stimulierten die Imagination des Exotischen.    
(Ausstellung: Museum für Fotografie, Berlin, 4.9.2015 - 10.1.2016)

 

Wir müssen den Schleier von unseren Augen reißen
Photographie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation
164 Seiten, 96 Abbildungen
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-3886-6; 39,80 Euro

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts suchten Künstler allerorten neue Ausdruckformen. Die russische Avantgarde entwickelte – inspiriert von westeuropäischen Kunstströmungen – eine genuin eigene, revolutionär ungegenständliche Darstellungsweise. Der Katalog veranschaulicht, wie die aus der bildenden Kunst kommenden Impulse auch das Medium der Photographie durchdringen. Insbesondere Alexander Rodtschenko, der ursprünglich Maler war, widmete sich früh der Photomontage. Mit seiner Leica erforschte er das Großstadtleben – nicht allein, um Realität einzufangen, vielmehr stehen seine Aufnahmen ungewohnter Motive aus unüblichen Perspektiven im Zeichen abstraktmalerischer Bildkompositionen. Auch El Lissitzky oder Georgi Selma übertrugen bildnerische Strategien auf die Photographie. In der Gegenüberstellung mit Papierarbeiten und Zeichnungen, etwa von Kasimir Malewitsch, wird die Fortführung von Suprematismus und Konstruktivismus mit photographischen Mitteln evident.
(Ausstellungen: Opelvillen Rüsselsheim 17.12.2014–8.3.2015 | Kunstmuseum Bochum 22.3.–31.5.2015 | dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus 21.6.–20.9.2015)

 

Martin Engelmann
Zu Fuß nach Rom

224 Seiten; m. 248 Farbphotos
Tyrolia Verlag
ISBN 978-3-7022-3425-6; 29,95 Euro

622 Kilometern durch das grüne Herz Italiens Pilgern auf dem Franziskusweg heißt, durch eine Landschaft zu wandern, die so schön ist, dass es einem den Atem raubt. Eine Landschaft, in der man das Gefühl hat, sich mit jedem Schritt selbst ein wenig näher zu kommen. Eine Landschaft, die immer schon außergewöhnliche Menschen inspiriert hat: Franz von Assisi, der im Jahre 1209 nach Rom pilgerte, um von Papst Innozenz III. die Legitimation seiner Lebensweise zu erbitten, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Dante, Galileo Galilei die größten Künstler und Denker ihrer Zeit. Der renommierte Reisephotograph Martin Engelmann hat seine schwere Photoausrüstung geschultert und sich auf den 622 km langen Franziskusweg von Florenz über Assisi nach Rom gemacht. In magischen Bildern erzählt er von seiner Reise. Sie führte ihn viele Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit, auf einen Weg, den Kunstwerke wie Meilensteine säumen, um daran zu erinnern, dass die Schönheit der Landschaft die Inspiration und somit die Wiege der Kultur ist. Der einfühlsame Text verknüpft persönliches Erleben, Informationen zu Geschichte und Kunst sowie die franziskanische Spiritualität, die den Pilger auf seinem Weg begleitet. Mit Tipps vom Profi, wo Sie die schönsten Photos vom Franziskusweg schießen können.

 

Bildwissenschaft und Visual Culture
Marius Rimmele / Klaus Sachs-Hombach /
Hg. Bernd Stiegler (DGPh)

352 Seiten
transcript Verlag
ISBN 978-3-8376-2274-4; 24,99 Euro

In den letzten Jahren wurde nicht nur ein »iconic« oder »visual turn« diagnostiziert, sondern es entstanden mit der Bildwissenschaft und den Visual Culture Studies gleich zwei neue interdisziplinäre Forschungsbereiche.
Dieser Band unternimmt erstmals eine repräsentative und kommentierte Zusammenstellung zentraler Texte dieser innovativen Theoriefelder, die sich vor allem auch an den Bedürfnissen von Studium und Lehre orientiert.
Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert:
1. Iconic und Pictorial Turn (u.a. W.J.T. Mitchell, Gottfried Boehm)
2. Bildtheorien (u.a. Bernhard Waldenfels, Nelson Goodman)
3. Visual Culture (u.a. Irit Rogoff, Nicholas Mirzoeff)
4. Zwischen Kunstgeschichte und Bildwissenschaft (u.a. Aby Warburg, Horst Bredekamp)
5. Bilder zwischen Wahrnehmungs- und Wissenschaftsgeschichte (u.a. Jonathan Crary, Lorraine Daston/Peter Galison).