René Groebli
Early Works

160 Seiten
Verlag Sturm & Drang
ISBN 978-3-906822-00-6; 48 Euro

Im Jahr 1943 beginnt René Groebli mit der neuen Rolleiflex seines Vaters zu photographieren. Er entdeckte seine Leidenschaft für das Medium und beschließt, ein professioneller Photograph zu werden. Bis 1955 produziert er unzählige Geschichten; von künstlerischen Projekten bis zu Reisen, Reportagen und Porträts von Menschen wie Le Corbusier, Charlie Chaplin oder Robert Frank. In dieser Zeit erreicht er mit seinen beiden Bücher "Rail Magic" und "The Eye of Love" und der Teilnahme an der bahnbrechenden Ausstellung Edward Steichen "The Family of Man" internationalen Erfolg. Mit "Early Work“ wird zum ersten Mal ein umfassender Überblick über die unglaubliche Fundgrube von Bildern des heute 88-jährigen Photographen präsentiert. Viele Bilder, wie die Porträts von Brassaï oder Bilder von einem Schweizer Bauernhof werden zum ersten Mal veröffentlicht.

 

Barbara Davatz 
As Time Goes By 
1982 1988 1997 2014
168 Seiten, 89 S/W-Abbildungen
Edition Patrick Frey
ISBN: 978-3-905929-79-9; 74 Euro

Barbara Davatz’ „As Time Goes By” gilt mittlerweile als Klassiker. Nun setzt die Photographin ihre konzeptuelle Langzeit-Portraitserie fort und photographierte 2014 ihre Sujets erneut, 32 Jahre nach den ersten Aufnahmen. Vor einem hellgrauen Hintergrund in ihrem Photostudio, in strikter Frontalität und mit Blick in die Kamera, porträtiert Barbara Davatz 1982 erstmals zwölf junge Paare, die verliebt, befreundet oder verwandt sind. Sie beobachtet nüchtern, konzeptuell, aber anteilnehmend die persönlichen und kollektiven Details der Posen.
1988, 1997 und nun wieder 2014 nahm sie mit den Porträtierten erneut Kontakt auf und dokumentiert formal konsequent Kontinuität oder Veränderung, den Wechsel der Beziehungen, die Metamorphosen der Selbstdarstellung. Ausgehend von den ursprünglichen zwölf Doppelportraits entstanden so Beziehungs-Stammbäume mit – je nach Partnerwechsel – bis zu sechzehn Paaren oder Bildsujets.
Die Reihen sind gewachsen – es kamen vierzehn Kinder dazu, mittlerweile auch Enkelkinder. Die Arbeit umfasst nun drei Generationen. Zum ursprünglichen Thema der Selbstdarstellung sind längst andere Themen dazu gekommen. So erzählen diese Portrait-Reihen, ohne explizite Informationen preiszugeben, inzwischen von Veränderungen unterschiedlichster Art – modischen, physischen und biografischen. Sie erzählen von Trennungen, vom Älter-Werden, von Verlust, vom Wachsen der Familien und der Weitergabe von familiären Eigenheiten. Aber immer auch von der jeweiligen gesellschaftlichen Gegenwart. Um es auf den Punkt zu bringen: Es geht in dieser Arbeit um ein Sichtbar-Machen des Flusses der Zeit – und was er mit uns macht. Das Buch ist eine ebenso schnörkellose wie epische Langzeitbeobachtung eines urbanen Milieus, die Ihresgleichen sucht.

 

Boris Mikhailov
Holzkasette mit sieben Katalogen

Mönchehaus Museum, Goslar
ISBN 978-3-9813165-7-5; 28 Euro

Der Ausstellungsband "Boris Mikhailov" zu der Ausstellung in Goslar ist eine der außergewöhnlichsten Publikationen im Herbst 2015. Denn es handelt sich um eine Holzkasette in die sieben Kataloge mit den Werkgruppen "Salzsee", "Sandwich", "Red", "Luriki", "Sots-Art", "Tea, Coffee, Cappucccino" und "At Dusk" von Boris Mikhailov eingelegt sind, der ein bedeutender Chronist der sowjetischen und postsowjetischen Gesellschaft seiner Heimat Ukraine ist. Die Umschläge der Kataloge sind aus farbigem Naturpapier. Die sublime und ansprechende Typografie variiert in den Katalogen und entspricht somit formal der jeweiligen Thematik der Werkgruppe. Dieser Katalog ist eine gelungene Würdigung für das Werk eines bedeutenden Photographen und eine Freude für jeden Bücherfreund. (DB)
(Ausstellung: Mönchehaus Museum, Goslar, bis 30. Januar 2016)

 

Ronan Guillou
Country Limit

128 Seiten, 77 Farbabb., Englisch/Französisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-630-4; 39,90 Euro

Die Reihe Country Limit entstand zwischen 2011 und 2013 und deckt ein riesiges geografisches Gebiet ab, das sich von den weiten Ebenen bis in die Außenbezirke amerikanischer Städte in verschiedenen Bundesstaaten erstreckt. Der Titel bezieht sich auf das Schild »City Limit« (Stadtgrenze) am Rande amerikanischer Ballungszentren. Mit einer Kombination aus Gesellschaftsbeschreibung und topografischer Beobachtung zeigt Ronan Guillou Photographien von Amerikanern in ländlichen Gebieten und von Landschaften, die von menschlichem Handeln geprägt sind. Die gesamte Werkserie untersucht die Beziehung zwischen Mensch und Land und greift die Brüchigkeit eines ganz bestimmten Amerikas auf: zerbrechliche menschliche Existenz und zerbrechliche Natur, beide unter dem Druck der endlosen Anforderungen der heutigen Gesellschaft stehend. In Guillous Bildern finden sich auch Verweise auf Mythen von majestätischen Landschaften und der Pionierzeit, Anspielungen auf eine Sehnsucht nach vergangenen Abenteuern und Zeiten.

 

Tamas Dezso
Notes for an Epilogue

160 Seiten, 69 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4048-7; 58 Euro

„Notes for an Epilogue“ präsentiert die gleichnamige Serie großformatiger Farbphotographien des ungarischen Photographen Tamas Dezso (*1978). Er wirft einen Blick auf unberührte Landschaften, zerfallende Fabriken und in Vergessenheit geratende Lebensweisen in den abgelegenen ländlichen Regionen des ökonomisch am Boden liegenden Rumäniens. Besonderes Augenmerk gilt den Randbereichen der rumänischen Gesellschaft – zum einen der verschwindenden jahrhundertealten Kultur, zum anderen geschlossenen, langsam zerbröckelnden Fabriken und den katastrophalen Folgen für den Einzelnen oder ganze Dorfgemeinschaften. Das von 1946 bis 1989 herrschende autokratische Regime hat lediglich eine zerfallende Infrastruktur hinterlassen und wirft nach wie vor dunkle Schatten über das Land. Notes for an Epilogue dokumentiert zum ersten Mal bäuerliche Bräuche und Traditionen, die bislang nur von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurden, und fungiert dabei gleichzeitig als letzter (Augen-)Zeuge einer rasch verschwindenden Welt.

 

Chien-Chi Chang
Jet Lag

120 Seiten, 131 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4025-8; 39,80 Euro

"Today is Monday, so this must be Zurich." Für den Vielreisenden wird die Welt zum Dorf aus Glas und Beton. Hauptsache, der Adapter passt. Flugzeugcrews, Hotelzimmer und Check-ins werden zu austauschbaren Begleiterscheinungen. Der vielfach ausgezeichnete Photograph Chien-Chi Chang, seit 2001 Vollmitglied bei Magnum Photos, findet in Jet Lag lakonische Schwarz-Weiß-Bilder für dieses Phänomen des globalisierten Lebens. Auf seinen Photos wird die Realität zum Störfaktor, das Eigentliche spielt sich in einer Zwischenwelt ab. Flieger, Bett und flimmernder Bildschirm sind die einzigen Fixpunkte im Leben auf Tour, menschliche Nähe findet der Reisende nur in der Körperwärme des Sitznachbarn oder vielleicht in den Geräuschen, die aus dem Nachbarzimmer dringen.

 

Fabienne Eggelhöfer / Monica Lutz
Salon Moderne

288 Seiten, 360 Farbabbildungen
Edition Patrick Frey
ISBN: 978-3-905929-92-8; 28 Euro

Salon Helga, Salon Gisela, Vorhair Nachhair: Coiffeur-Salons sind kuriose Welten. Ihre Namen haschen nach Aufmerksamkeit. Ihre Schaufenster propagieren eine eigene Ästhetik. Über beides, die Namen und die Dekoration, kann man im Grunde nur staunen. Es sind sonderbare Perlen, die Auslagen dieser Schweizer Coiffeur-Salons, die im Bildband Salon Moderne gezeigt werden. Hier ein Schaufenster beschmückt mit korinthischen Säulen, Fischernetzen und Muscheln. Dort eins mit Modellautos und einem signierten Fußball. Fratzen an der Fasnacht, farbige Schwimmringe in der Sommersaison, lauter Bilder amtierender und ehemaliger Schweizer Missen. Und überhaupt: Wie kommt ein Coiffeur dazu, in seinem Schaufenster, einen angeknabberten Tannzapfen und einen Igel aus Holz, dessen Stacheln zur Hälfte abgebrochen sind, auf einem Sockel aus Styropor zu platzieren? Coiffeur-Schaufenstergestaltung ist eine Kunst für sich, häufig und vor allem losgelöst vom Kerngeschäft. Die Vielfältigkeit bleibt im Vergleich zu anderen Geschäften unschlagbar. Das fasziniert, macht stutzig, bringt zum Lachen. Dass eine solche Deko-Kultur im Zeitalter des professionellen Brandings überlebt, war ein Grund mehr, diesem Phänomen ein Buch zu widmen.

 

Die Entdeckung der Dinge - Fotografie und Design
144 Seiten, 260 farbige Abb., 58 s/w Abb.
Wienand Verlag
ISBN 978-3-86832-298-9; 29,80 Euro

Die Wilhelm Wagenfeld Stiftung verwahrt über 2000 Photographien aus der Werkstatt des einflussreichen Gestalters. Sie sind nun der Ausgangspunkt einer Publikation über das Verhältnis von Photographie und Produktdesign. Die technische Möglichkeit, die Realität abbilden zu können, führt seit dem frühen 20. Jahrhundert zu einer allgemeinen Begeisterung für das Medium Photographie. Jedoch ist gerade die Objektphotographie selten so „objektiv“, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Abbildungen von zarten Glasschalen, Teekannen oder robustem Hotelgeschirr zeigen nicht nur den Gegenstand selbst, sondern thematisieren zugleich das Verhältnis des Menschen zur Realität. Licht, Schatten und Perspektive lassen den Betrachter das Wesen des Objekts neu entdecken: vom Alltäglichen zum Kunstwerk.
(Ausstellungen: Wilhelm Wagenfeld Stiftung, Bremen; 6.11.2015 - 3.4.2016)

 

Stulle mit Margarine und Zucker
172 Seiten, zahlr. Abb.
Verlag Klartext
ISBN: 978-3-8375-1461-2; 13,95 Euro

In diesem Buch erzählen Menschen des Ruhrgebiets über ihre Heimat. Sie berichten von Kindheit und Jugend im Revier, von Alltag und Arbeit, von Spaß und Spiel, aber auch von Sorgen und Nöten. Es sind Erinnerungen an Bombenkrieg und Zerstörung, an den Wiederaufbau nach dem Krieg sowie an die Jahre zwischen Wirtschaftswunder und Strukturwandel. Nicht nur in den Bergarbeitersiedlungen unterstützte man sich gegenseitig, und körperliche Arbeit war auch für Kinder und Jugendliche bis weit in die Nachkriegszeit hinein selbstverständlich. Die Beiträge aus den 1970er Jahren zeigen einen Wandel: Das Lehrlingsgeld musste nicht mehr zu Hause abgegeben werden, und mit dem Bau der ersten Universitäten waren Ausbildungsalternativen möglich geworden. Deutlich wird zudem: Frauen waren im Ruhrgebiet zwar auch Büroangestellte, Tankwärtin oder Kauffrau, für viele Jahrzehnte jedoch vor allem schwerstarbeitende Hausfrauen. Der Band lädt zu einem Dialog zwischen den Generationen ein.

 

Paweł Szypulski
Greetings from Auschwitz

88 Seiten, 75 Farbabbildungen
Edition Patrick Frey
ISBN: 978-3-905929-89-8; 30 Euro

Greetings from Auschwitz ist ein Buch, basierend auf einer ungewöhnlichen Sammlung, die der polnische Künstler und Kurator Paweł Szypulski während mehrerer Jahre zusammentrug. Sie umfasst Postkarten von Touristen, die das Nazitodeslager Auschwitz-Birkenau besuchten. Die ältesten Postkarten stammen aus dem Jahr 1947 – nur zwei Jahre nach der Befreiung des Lagers.
Fast alle Postkarten, die in Greetings from Auschwitz reproduziert sind, waren einst im Umlauf, wurden an Familien, Freunde und Bekannte versandt. Auf einer schrieb ein Mann «Grüße aus Auschwitz» und fügte als Postscriptum zu: «Alles ist bestens, ich vermisse nur dich und die Sonne.» Auf der Vorderseite ist ein Panorama von Auschwitz mit Krematoriumsschornsteinen und Lagereingang zu sehen. Auf einer anderen steht «Warme Grüsse aus Auschwitz mit einer Sommerbrise von deiner Schwester Czéska». Das Bild zeigt Block 11, den sogenannten Todesblock. Solche Postkarten werden noch heute an Touristen in Auschwitz verkauft. Eines der großen Themen von Kunst mit Holocaust- Bezug ist das Schweigen. Und entscheidend ist immer die Frage der Angemessenheit. Die Postkarten, die Paweł Szypulski sammelte, schlagen ein radikal anderes – geschwätziges und unangemessenes – Narrativ vor. Sein Buch thematisiert eine gesellschaftliche Erinnerung des Holocausts, die sich radikal unterscheidet von der Erinnerung, die in Hochkultur und wissenschaftlichem Diskurs gegenwärtig ist. Greetings from Auschwitz ist ein provozierender Bildessay über das Unvermögen von Sprache und Bild, mit dem sozialen Trauma umzugehen, das eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte verursacht hat. (Pawel Szypulski)

 

Heidi Specker
re - prise

80 Seiten, zahlreiche Abb.
Spektor Books
ISBN 978-3-95905-064-7; 32 Euro

Der Ausstellungsband »re - prise« ist ein Künstlerbuch, das zu der gleichnamigen Photographie-Ausstellung entstanden ist. Die Texte sind auf einer Naturpapierbeilage mit ansprechender Typographie gedruckt. Das Buch erschließt sich dem Betrachter nur, wenn er den Buchentwurfs »Cicontre« (1930/31) des Photographen und Malers Moï Wer (1904-1995) kennt, auf den die Künstlerin Heidi Specker mit dieser Arbeit Bezug nimmt. In ihrer re -prise greift sie jedoch nicht die experimentellen Montagetechniken 20er Jahre des letzten Jahrhunderts auf. Dem Diskurs der Bildmontagen und dialogischen Gegenüberstellungen im »Ci-contre« stellt Heidi Specker Motive mit Oberflächen und Strukturen aus Rom und Berlin gegenüber. (DB) (Ausstellung: Pinakothek der Moderne, München, bis 6. März 2016)

 

Ostkreuz 25 Jahre
159 Seiten, 166 Abb.
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4062-3; 38 Euro

Kurz nach dem Mauerfall lud die französische Regierung die interessantesten Künstler der in Auflösung begriffenen DDR nach Paris ein. So saßen im Frühjahr 1990 sieben ostdeutsche Photographen in einem Markthallencafé und beschlossen die Gründung einer Agentur, um sich für die politischen, wirtschaftlichen und ästhetischen Herausforderungen der neuen Zeit zu wappnen. Sie nannten sich »Ostkreuz« nach der umtriebigen S-Bahn-Station in Berlin. Seitdem schreibt die Gruppe eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Ihre Photos werden in den wichtigsten internationalen Magazinen gedruckt, gemeinsame Ausstellungsprojekte touren durch die Welt. Zum 25. Jubiläum erscheint diese besondere Mappe mit Bilderbögen jedes der 20 Mitglieder. Ein Begleitheft erzählt die Geschichte der Agentur und zeigt Photographen aus der DDR-Zeit, unter anderem von Sibylle Bergemann (DGPh), Harald Hauswald, Ute und Werner Mahler (beide DGPh). (Ausstellung: Goethe-Institut Paris, 13. November bis 18. Dezember)

 

Contemporary Korean Photography
ca. 600 Seiten, ca. 500 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4040-1; 49,80 Euro

In der globalen Photoszene sorgte in den vergangenen Jahren eine Generation von Photographen aus Südkorea für beträchtliches Aufsehen, die man zu Recht als Pioniere bezeichnen kann. Seit den späten 1980er-Jahren erlebten die bildenden Künste dort vor dem Hintergrund des rasanten ökonomischen Aufschwungs enormen Zuwachs. Die 77 Photographen, die dieser Band vorstellt, beobachten die sozialen und kulturellen Veränderungen Koreas aus jeweils ganz eigener Perspektive und fangen sie mittels intensiver Porträts, schöner Landschaften, ausgewählter Stadtansichten, Alltagsszenen oder auch digital erstellter Orte und Zeiten ein. Contemporary Korean Photography kennzeichnet eine faszinierende Vielfalt: Die meditativen schwarz-weißen Naturstudien von Bae Bien-U stehen in hartem Kontrast zu der pseudoamerikanischen Plastikwelt von Sung Soo Koo, die psychologisierenden, intensiven Porträts von Soon-Choel Byun antworten auf Lee Sang Hyun und seine grellbunten, ironisierenden Zitate der koreanischen Geschichte.

 

Telling Time
488 Seiten, 273 Farb- , 34 Duoton- und 10 S/W-Abb.
Englisch/Französisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-669-4; 39,90 Euro

"Telling Time" lautet das Thema der 10. Rencontres de Bamako. Nach einer vierjährigen Pause, geschuldet der Situation in Mali, verfolgt die Jubiläumsausgabe des Festivals neben dem künstlerischen Aspekt außerdem das Anliegen, ein positiveres, facettenreicheres Bild des afrikanischen Kontinents zu entwerfen. Die künstlerische Herausforderung dieser Edition steht im Kontext der Zeit: Künstler und Photographen vertiefen sich anhand der Verbildlichung afrikanischer Geschichte in die Realität ihrer Zeit. Die künstlerische Leiterin Bisi Silva und die Kuratoren Antawan I. Byrd und Yves Chatap eröffnen damit eine neue, frische Sicht auf die afrikanische Photographie und Filmproduktion. Die Ausstellung zeigt sowohl dokumentarische und künstlerische Werke als auch Installationen. Einige Werke zeugen dabei deutlich von ihren Quellen in Film- und Bildarchiven, bei anderen spielt der Humor u.a. in ironischen Betrachtungen – des Künstlers selbst oder des Landes – eine essentielle Rolle. Auch die subtile Auseinandersetzung mit religiösen Fragen in Hinsicht auf die momentan herrschenden Krisen, trägt ihren Teil zu der umfassenden Vielfalt der Ausstellung bei.

 

Bill Viola
Werk und Denken

296 Seiten, 410 Abb.
Sieveking Verlag
ISBN: 978-3-944874-26-5; 69,90 Euro

Bill Viola begann seine Karriere als Videokünstler in den frühen 1970er-Jahren und schlägt seitdem das Publikum mit seinen Interpretationen des menschlichen Daseins in Bann. Sämtliche Möglichkeiten der elektronischen Bild- und Tontechniken auslotend, erkundet er die Psychologie, die Erfahrungs- und Beziehungswelt der Individuen und greift auch existenzielle Themen wie Geburt und Tod auf. John Hanhardt schildert den kompletten Werdegang des Künstlers. Er beschreibt seine Ausbildung, seine ersten größeren Filmprojekte, seine beeindruckende Retrospektive in New York 1997 und seine jüngsten Installationen in Venedig, New York, Tokio, London und Berlin. Dabei arbeitet er die zentralen visuellen, literarischen und spirituellen Einflüsse auf Violas Werk heraus. Zahlreiche bedeutende Werke, Filmstills, Reproduktionen aus Skizzenbüchern und bislang unveröffentlichte persönliche Notizen des Künstlers machen dessen Arbeit lebendig und diesen Band einzigartig.

 

Die große Geschichte der zeitgenössischen Photographie
368 Seiten, 642 Abbildungen in Farbe und Duotone
Schirmer/Mosel.
ISBN: 9783829607186; 78 Euro

Das Museum of Modern Art in New York besitzt eine der weltweit größten Sammlungen zur Photographie des 20. Jahrhunderts. Um diese reichen Bestände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind drei Bände geplant. Band III, in dem die Jahre 1960 bis heute behandelt werden, erscheint als erster – das MoMA zäumt seine Geschichte der Photographie des 20. Jahrhunderts also von hinten auf. Der vorgezogene Blick auf die letzten gut fünf Jahrzehnte hat insofern brisante Priorität, als sich die technischen und künstlerischen Bedingungen des Mediums in diesem Zeitraum dramatisch verändert haben. Am Beispiel der 350 hier versammelten Bilder von rund 250 international namhaften Photographen aller Gattungen wird die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten ebenso deutlich wie das Ringen um Definitionen dessen, was Photographie im Zeitalter der digitalen Bildproduktion (noch) sein kann. Mitherausgeber Quentin Bajac, Chefkurator für Photographie am MoMA, legt mit diesem Band gleichzeitig eine historische Rekapitulation, eine kritische Analyse und ein in Umfang und Qualität beeindruckendes Bildlexikon der Gegenwartsphotographie vor.

 

Vor-Bilder - Ikonen der Kulturgeschichte
Sandra Abend (DGPh) und Hans Körner (Hrsg.)
252 Seiten
Verlag morisel
ISBN: 978-3943915198; 28,- Euro

Bilder sind omnipräsent: Sie strukturieren unsere Wahrnehmung, beeinflussen unser Kaufverhalten, unsere politische Parteinahme, unser Selbstverständnis. Bilder, insbesondere Bilder mit hohem Überredungspotential, sind allerdings in aller Regel ihrerseits abhängig von anderen Bildern. Beiträge im Buch u.a. von Horst Bredekamp, Klaus Honnef (DGPh), Ekkehard Mai und Ulli Seegers.

 

Das Unendliche im Endlichen. Romantik und Gegenwart
180 Seiten, 150 Abb.
Städtische Museen/Jena
ISBN 978-3-942176-84-2; 30 Euro

Der Ausstellungsband vereint Malerei, Zeichnungen, Photographie und Installationen und wirft damit einen interessanten Blick auf die zeitgenössische Photographie und ihre Position im aktuellen Kunstdiskurs. Dabei werden nicht nur die Positionen romantischen Denkens und Gestaltens in der zeitgenössischen Kunst auf die Bilder des 19. Jahrhunderts gespiegelt, sondern es wird auch die Aktualität der Fragestellungen um 1800 reflektiert. Die Jenaer Philosophen und Literaten um Johann Gottlieb Fichte und August Wilhelm Schlegel haben damals wie heute das Denken der Künstler geprägt. Ausgehend von einer These Rüdiger Safranskis werden zeitgenössische Werke auf ihre Bezüge hin diskutiert und einander gegenübergestellt. Ein interessanter Aspekt auch für die künstlerische Photographie ist die Frage, ob das 21. Jahrhundert neue Inhalte der Romantik hinzugefügt hat. Ein auf den ersten Blick irritierender Gedanke, der aber den Diskurs in der künstlerischen Photographie erweitern und sicher anregend für das individuelle Arbeiten sein kann. (DB)

 

Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie.
284 S. mit 225 farbigen Abbildungen
Snoek Verlag
ISBN 978-3-86442-138-9; 39,80 Euro

Das Selbstporträt ist eine genuin europäische Gattung ­der bildenden Kunst und ein Genre von höchster Aktualität: Denn ob spätmittelalterliches Konterfei im Spiegel, stolze Selbstrepräsentation im Barock oder Schilderung des empfindsamen Selbst in der Romantik – die eigene Identität im Bild eröffnet einen Themenkreis, der bis zum Phä­nomen des heutigen Selfie reicht, millionenfach im weltweiten Netz geteilt. Ausstellung und Katalog wurden in einer internationalen Zusammenarbeit der Museen in Karlsruhe, Lyon und Edinburgh konzipiert. Eine Zusammenstellung von über 100 Werken aus ihren Sammlungen (Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Videos) demonstriert die vielfältigen Formen der menschlichen Selbstbefragung und Selbstdarstellung.

 


Robert Mertens (DGPh)
Der eigene Blick

344 Seiten, auch als E-Book erhältlich
Rheinwerk Verlag
ISBN 978-3-8362-3832-8; 39,90 Euro

Gehen Sie den nächsten Schritt in Ihrer photographischen Entwicklung: Robert Mertens gibt Ihnen die Impulse, die Sie zu Ihrer eigenen photographischen Bildsprache führen! Wünschen Sie sich auch, dass Ihre Photos aus der Masse herausstechen? Wollen Sie Photos erschaffen, die möglichst unverwechselbar sind und auch Ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen? Das ist möglich, wenn Sie sich die richtigen Fragen stellen und konsequent Antworten suchen. Dieses Buch unterstützt Sie dabei und führt Sie mithilfe zahlreicher Anregungen und Übungen zu Ihrer persönlichen Bildsprache. Das ist anspruchsvoll, aber unbedingt lohnenswert!

 


Hans-Peter Schaub (DGPh)
Die Fotoschule in Bildern. Landschaftsfotografie
311 Seiten, über 120 Originalphotographien, Vergleichsbildern und Skizzen,
auch als E-Book erhältlich
Rheinwerk Verlag
ISBN 978-3-8362-3673-7; 29,90 Euro

 

 

 

 

Landmarker
Mit der Kamera in: Istanbul

128 Seiten, mit 94 Abbildungen
morisel Verlag
ISBN: 978-3-943915-18-1; 24,80 Euro

Unter Photographen gilt Istanbul als zurzeit aufregendste Stadt Europas. Keine andere Metropole ist in ihrem Erscheinungsbild so reich an Extremen. Hier treffen Europa und Asien aufeinander, postmoderne Architektur steht neben jahrtausendealter Bausubstanz, die Straßen bersten vor Leben. Dazu gibt es atemberaubende Stadtpanoramen. Wer gerne reist und mit der Kamera eine fremde Stadt entdecken möchte, wird in Istanbul voll auf seine Kosten kommen. Die Erfahrungen und Recherchen der Photographengruppe Landmarker, die sich seit Jahren der Reisephotographie verschrieben hat, sollen dem Leser mit diesem Buch helfen, sich Istanbul auf einfache Art zu erschließen und ihn zu wichtigen und ungewöhnlichen Motiven führen. »Mit der Kamera in: Istanbul« richtet sich aber nicht nur an Photobegeisterte. Es soll allen Lust auf die Stadt machen, die eine Reise nach Istanbul planen und für jene, die wieder zu Hause sind, die Erinnerung an erlebnisreiche Tage in Istanbul bewahren. Somit ist »Mit der Kamera in: Istanbul« gleichzeitig Bildband und Photoreiseführer.
 

Photokalender 2016:

 

Petra Sagnak (DGPh)
Jaguar E-Type

Monatskalender, 14 Seiten
Calvendo
ISBN-13: 978-3664660827
- Tischkalender 2016 DIN A5 quer: 19,90 Euro
- Wandkalender 2016 DIN A4 quer: 29,90 Euro
- Wandkalender 2016 DIN A3 quer: 49,90 Euro

"Das wahrscheinlich schönste Auto der Welt", vermutete kein Geringerer als Enzo Ferrari bei der Vorstellung des Jaguar E-Types im Jahr 1961. Wie Frauen Autos sehen, zeigt Petra Sagnak mit ihrem Kalender Jaguar E-Type 2016. Die Photographin präsentiert die formvollendete Automobilikone im Wechsel der Jahreszeiten mit einem sinnlichen Blick für die Details.

 

 

 

 

 

 

Lilo Tadday (DGPh)
Die Kegelrobben vor Helgolands Düne

hochwertiges Hochglanz-Photopapier
20x30cm
Preis: 38,00 € (zzgl. Porto/Verp./MwSt.)
Bestellungen unter hummerbude36@web.de