5. Europäischer Monat der Fotografie
256 Seiten, ca. 300 Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN 978-3-86678-770-4; 18 Euro

 Das Buch zu der gleichnamigen Ausstellung ist ein wirkliches Standardwerk zu dieser bedeutenden photographischen Veranstaltung in Deutschland. Der Bildteil ist besonders interessant, da er nicht Galerien mit ihrer Ausstellung vorstellt, sondern Photographen und ihre Werke. So entsteht ein sehr reizvoller und anregender Bilderbogen der zeitgenössischen Photographie, der inspirierend ist und zu gezielten Ausstellungsbesuchen anregt. Die Photographien sind in Themengruppen strukturiert, deren textliche Aussage sich nicht immer in den Photographien nachvollziehen lässt. Nicht nur die Photographien, sondern auch die Ausstattung des Katalogbuches werden dem europäischen Anspruch gerecht. Die Thementexte sind durchgehend auch in englischer Sprache und die Seitenaufteilung ist ansprechend und übersichtlich. Ergänzt werden die thematischen Textbeiträge durch kurze Essays zu den Themengruppen der Ausstellungen, ein Verzeichnis der Vernissagen, einer Vorstellung aller Ausstellungsorte, der Sammlungen, begleitender Veranstaltungen und Vorträge und einem Namensverzeichnis der Photographen und Künstler. (Dieter Blase)
(Ausstellung: Kulturprojekte Berlin 19.10.-25.11.)

 

Axel Heller
Photographie

176 Seiten mit 167 Duotone-Abbildungen
Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-942473-41-5; 30 Euro

Seit 1991 hat Axel Heller zahlreiche Reisen in alle Welt unternommen, um traditionelle, von der Moderne bedrohte Lebenswelten mit der Kamera festzuhalten, bevor sie endgültig vom Mahlstrom der Geschichte verschlungen werden. Seine poetischen Bilder aus Indien, Rumänien, Spanien, Vietnam, Guatemala, China, Marokko, aber auch aus den Metropolen der Moderne wie London und Paris sind von großer ästhetischer Strahlkraft. Heller sucht weder das Spektakuläre noch das Sensationelle, sondern interessiert sich für die Poesie des Gewöhnlichen, die er mit den unendlichen Abstufungen von Grautönen in seinen Photographien einzufangen sucht. »Hellers Bilder in wohltemperiertem Schwarzweiß wollen weder aufrütteln noch etwas beweisen. Statt der vordergründigen Fixierung auf Engagement und soziales Gewissen lassen sie jedem photographierten Moment jenen Raum, in dem die Erzählung aufhört und allein und endlich das Auge unblockiert zu sehen beginnt.« (Christoph Tannert)

 

Berlin, Fruchtstraße am 27. März 1952
Historische Aufnahmen von Fritz Tiedemann
142 Seiten, 67 Abbildungen, 8 Klapptafeln (Deutscher Fotobuchpreis 2013)
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-3472-1; 38 Euro

Am 27. März 1952 photographierte Fritz Tiedemann im Auftrag des Berliner Magistrats die Berliner Fruchtstraße zwischen Ostbahnhof und Stalinallee. In Form einer Fassadenabwicklung wurde so der Zustand der dortigen Gebäude sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zwei Jahrzehnte vor dem bereits damals geplanten Abriss dokumentiert. Die Bilder sind Anlass und Ausgangsmaterial des photographisch-literarischen Projekts von Arwed Messmer (*1964 in Schopfheim) und Annett Gröschner (*1964 in Magdeburg). Wie auch in vorangegangen Arbeiten thematisieren der Photograph und die Schriftstellerin gemeinsam die Facetten des Dokumentarischen in der Photographie. Durch die digitale Montage von 32 Einzelaufnahmen zu einem Panorama entsteht das Porträt einer Straße mitsamt Anwohnern, das sich in den überlieferten Archivdokumenten und Notationen zur Recherche der Geschichte des Orts sowie in der Erzählung Heute prima rote Rüben. Die Fruchtstraße am 27. März fortsetzt.

 

Abraham Pisarek
Jüdisches Leben in Berlin
1933-1941
192 Seiten, 109 Abbildungen in Duotone
Edition Braus
ISBN 9783862280414; 39,95 Euro

Abraham Pisareks Photographien dokumentieren den für die Juden Berlins unter den NS-Gesetzen immer enger werdenden öffentlichen Raum; die teils aufgezwungenen, teils selbstgewählten Zufluchtsorte, die traditionellen jüdischen Orte, die Orte der Selbstvergewisserung und des Neubeginns und die Suche nach einem Zufluchtsort „irgendwo auf der Welt“. Gegenüber den bekannten Aufnahmen, mit denen die Verfolgung der deutschen Juden durch die Kamera der NS-Machthaber veranschaulicht wurde, öffnen Pisareks Photographieneinen Raum für die verspätete Wahrnehmung menschlichen Handelns und menschlicher Würde im Angesicht von Not und Verzweiflung.
 

Moments
Robert Bösch, Guido Magnaguagno

184 Seiten, 95 großformatige Abbildungen
Benteli Verlag
ISBN: 978-3-7165-1755-0; 62 Euro

Der Schweizer Robert Bösch zählt zu den renommiertesten Landschaftsphotographen der Welt. Schon immer übte die Natur, vor allem die Bergwelt, eine magische Anziehungskraft auf ihn aus; 2001 bestieg er sogar den Mount Everest. Das Buch präsentiert eine Auswahl seiner spannungsvollsten Photographien, die er auf seinen zahlreichen Reisen auf allen sieben Kontinenten aufgenommen hat. Dabei zeigen die Bilder, dass nicht nur der Himalaja oder Patagonien mit ihren extremen Bedingungen imposante Landschaftseindrücke zu bieten haben, sondern durchaus auch vor der Haustür einzigartige Stimmungen entdeckt werden können. Landschaftsbilder tauchen oft nur für Sekunden auf, bevor sie wieder vergehen – diese Momente im richtigen Augenblick zu erfühlen und mit der Kamera festzuhalten, bevor sie unwiederbringlich vergehen, darauf versteht sich Robert Bösch meisterhaft.

 

Jules Beck – Der erste Schweizer Hochgebirgsfotograf
272 Seiten, 275 Duplex- und 18 farbige Abbildungen
Scheidegger und Spiess
ISBN 978-3-85881-343-5; 87 Euro

Spektakuläre Bergpanoramen und Ansichten von Gletschern, frühe Schutzhütten des Schweizer Alpen-Clubs SAC sowie einmalige Dokumente zu Photoalpinismus und Landschaftswandel: Jules Beck (1825–1904) gehört zu den Pionieren, die sich mit Steigeisen und Kamera ins Hochgebirge wagten, um, wie er sagte, «die glanzvolle und einzig schöne Firnenwelt ins Flachland hinunter zu zaubern». 1867 photographierte er als Erster auf dem höchsten Berg der Schweiz, der Dufourspitze. Jules Beck vermachte sein in der Photogeschichte einzigartiges Archiv dem Alpinen Museum der Schweiz (ALPS), das diese Monographie über sein Lebenswerk herausgibt. Mit rund 300 Photographien und ausführlichen Texten zu Jules Becks Leben und Werk von Urs Kneubühl, Geograph und langjähriger Direktor des ALPS, und Markus Schürpf, Photohistoriker. Und mit zahlreichen Originalzitaten dieses Wegbereiters der modernen alpinen Photographie. «Wie manchem Alpenclub ist sind meine Bilder liebe Erinnerungen an die durchstreifte Welt des Hochgebirges.» Jules Beck


 Zwischen Biedermeier und Gründerzeit
Hrsg. von Ulrich Pohlmann und Dietmar Siegert (DGPh)
366 Seiten, 291 Farbtafeln, 31 Abb.
Schirmer/Mosel Verlag
ISBN 978-3-8296-0626-4; 49,80 Euro

Stadt- und Landschaftsbilder von Helgoland bis zum Königssee und von Straßburg bis Danzig, Architekturaufnahmen berühmter historischer Denkmäler vom Heidelberger Schloss bis zu Schinkels Berlin und der Vollendung des Kölner Doms, Bilder von den Schauplätzen der deutschen Einigungskriege 1864–71, Portraits deutscher Landesherren, Bürger, Politiker und Künstler auf frühen Daguerreotypien oder auf Salzpapier und wunderbare Naturstudien ... – das Themenspektrum der Photosammlung, die Dietmar Siegert (DGPh) in mehr als vier Jahrzehnten zusammengetragen hat, ist verblüffend vielschichtig. Aus dem rund 7000 Bilder umfassenden Bestand der Sammlung Siegert hat die Sammlung Photographie im Münchner Stadtmuseum eine Auswahl destilliert, die zu einer Zeitreise zurück in ein unruhiges, folgenreiches und nicht zuletzt photobesessenes Kapitel der deutschen Geschichte einlädt. In Bildern ortsansässiger oder reisender Photographen wird vor allem der Zustand Deutschlands vor der Einigung von 1871 sichtbar: als ein Land der Regionen mit politisch eigenständigen Zentren wie den Hansestädten Hamburg, Lübeck und Bremen bis Rostock und Danzig, dem Rheinland mit Köln als Mittelpunkt und dem Großraum Berlin auf dem unaufhaltsamen Weg zur wilhelminischen Metropole, ferner Frankfurt am Main und an der Oder, Leipzig, Dresden, schließlich das „malerisch-mittelalterliche“ Nürnberg und München als Stadt der Kunst und Künstlerfeste im Süden. Ab 1871 häufen sich dann die triumphalen Gesten in Form von Sieges feiern, Denkmälern und öffentlichen Prachtbauten. Die Industrialisierung tat ein Übriges, die Städte und ihr Umland zu verändern: Neben beschaulichen Motiven vom Rheintal oder der Sächsischen Schweiz finden sich bald auch großräumige Abbruchszenarien, Bilder der neuen Hauptbahnhöfe und von Eisenbahnbrücken in kurz zuvor noch unberührter Natur. Eine derart breit angelegte und photohistorisch anschauliche Präsentation von Photographien aus den ersten Jahrzehnten des Mediums hat es bisher weder als Ausstellung noch in Buchform gegeben. Mit rund 300 farbig gedruckten Abbildungen und 13 fach kundigen Textbeiträgen bietet das begleitende Katalogbuch ein breitgefächertes Bild von Land und Gesellschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts und zugleich ein lebendiges Stück Photographie- und Kulturgeschichte.

 

Zeitenwende
Aspekte der westfälischen Photographie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

212 Seiten, 139 schwarz-weiß Photos, 12 Color-Photos
Verlag Kettler
ISBN 978-3-86206-202-7; 19,90 Euro

Die industrielle Revolution und die durch sie angestoßenen Umbrüche läuteten auch in Westfalen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Zeitenwende ein. Photodokumente aus dieser Phase sind rar gesät. Umso mehr freut sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), dass er über 2.000 Glasnegative des Photoateliers Jäger aus Harsewinkel (Kreis Gütersloh) in das Bildarchiv seines LWL-Medienzentrums für Westfalen übernehmen konnte. Unter dem Titel "Zeitenwende" hat der LWL in einer Ausstellung und einem Bildband die aussagekräftigsten Bilder zusammengestellt.
Das Besondere an der Sammlung: "Über 100 Jahre lang haben vier Generationen des 1884 gegründeten Photoateliers Bilder ihrer Heimat geliefert. Die Photos zeigen, wie sich der Ort vom späten Biedermeier hin zur Moderne entwickelte", erklärt Dr. Volker Jakob (DGPh), Leiter des Bild-, Film-, Tonarchivs im LWL-Medienzentrum. "Beispielhaft lässt sich auf Grund einer gesicherten Überlieferung die technische, wirtschaftliche und ästhetische Geschichte des photographischen Gewerbes im ländlichen Raum Westfalen skizzieren. Eine einzigartige Gelegenheit, orts- und landesgeschichtliche Aspekte der Geschichte der Photographie in Westfalen zueinander in Beziehung zu setzen", so Jakob weiter. Im Katalog, in dem 152 Bilder aus der Sammlung Jäger zu sehen sind, erklären einleitend Volkskundler, Photographen und Historiker die westfälische Photographie am Ende des 19. Jahrhunderts, geben einen Überblick über Arbeit und Freizeit auf dem Land zwischen 1890 und 1930 und skizzieren die Geschichte Harsewinkels zwischen 1800 und 1914. (Ausstellung: Modehaus Bruno Kleine, Harsewinkel, 7.11.-12.1.)

 

Points of View. Orte der Fotografie
Herausgeber: Torsten Scheid (DGPh)
112 Seiten, 72 Farb- und S/W Abb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-351-8; 28 Euro

"Points of view" zeigt Bilder von Orten und Nicht-Orten, von Heimat und Fremde, von Kultur und Natur im Zeitalter ihrer Medialisierung und Globalisierung. Dabei kündet die Art und Weise, in der Künstlerinnen und Künstler Landschaften und urbane Räume in Szene setzen, von deren jeweiliger Strategie, ein gültiges Bild der Welt zu schaffen. "Points of View" verbindet den physischen Standpunkt von Künstler und Kamera mit dem Verhältnis des Erzählers zum Erzählten, mit der Beziehung von Bild und Wirklichkeit. Der Katalog basiert auf einer Ausstellung des Kunstvereins Hildesheim in Kooperation mit dem Roemer- und Pelizaeus-Museum und integriert eine Reihe von Atelierbesuchen, die seit 2008 von Studierenden der Universität Hildesheim durchgeführt und unter dem Titel Lokaltermine im Magazin Photonews dokumentiert wurden. (Ausstellung: Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim, 19.10.2012 – 27.01.2013)

 

Oliver Kern
Die deutsche Aussicht/ A German View

144 Seiten, 80 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3477-6; 29,80 Euro

Der Photograph Oliver Kern (*1965 in Saarbrücken) fährt durch Deutschland und sucht Orte auf, mit denen wir deutsche Identität verbinden. Doch seine Bilder entstehen unterwegs, durch flüchtige Begegnungen auf Parkplätzen, auf Veranstaltungen, in Supermärkten. Für Die deutsche Aussicht hat er eine Auswahl von rund 50 Bildern getroffen, die seit 2002 während dieser Reisen entstanden sind. Der Künstler begegnet den Menschen in den Strukturen, in denen sie leben und findet statt großer Wahrzeichen kleine Symbole, um die Stimmung in Deutschland einzufangen: Denn die großen Symbole haben ihre Bedeutung im alltäglichen Leben der Menschen längst eingebüßt. Dazwischen steht, nur scheinbar unveränderlich, die Landschaft, permanent umgebaut, doch immer noch den Horizont bestimmend.  (Ausstellung: Zollverein Schacht XII Essen: 3.10.2012–13.1.2013)

 

Im Blick
Fotografie aus der Sammlung Wemhöner
288 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-658-5; 44 Euro

Im Blick ist der zweite Band einer Publikationsreihe zur Sammlung Wemhöner. Dem unkonventionellen und teilweise durchaus biographisch geprägten Interesse des Sammlers Heiner Wemhöner folgend, reicht die Spannbreite der präsentierten internationalen Positionen von Akt- und Porträtaufnahmen über langzeitbelichtete Landschaftsphotographie, digital bearbeiteter, inszenierter oder Performance-Photographie bis hin zur Übermalung und Collage. „Was mich grundsätzlich an Photographien interessiert: Sie erzählen Geschichten, fremde oder eigene“, so Heiner Wemhöner im Interview. Die Kommentare der Kunsthistorikerin Ulrike Münter kontextualisieren die Arbeiten der Sammlung mit dem Gesamtwerk des jeweiligen Künstlers und spüren der visuell angestoßenen Erzählung nach.

 

Johann Willner
Boy Stories

80 Seiten, 67 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3448-6 ; 35 Euro

Johan Willner (*1971 in Stockholm) lässt in seinen schwarz-weißen und farbigen Aufnahmen offen, inwieweit es sich um die Wiedergabe realer oder inszenierter Begebenheiten handelt. Inspiriert von Musik, Literatur und Philosophie, findet der Künstler geheimnisvolle Motive vor den Kulissen von Natur oder Stadt, an Stränden und in Krankenhäusern. Die Publikation stellt die Serie Boy Stories vor, die auf Bildern der eigenen Erinnerung beruht, denen Willner seit 2006 nachgeht – nicht, um die Ereignisse der Vergangenheit detailliert zu rekonstruieren, sondern in der Absicht, existenziellen Fragen einen allgemeingültigen Ausdruck zu verschaffen. Die leicht ausgeblichene Farbigkeit, oft in den Komplementärtönen Grün und Rot vor hellem Grund, verleiht den Photographien eine faszinierende Ästhetik, die über ihre dramatische Tiefe hinwegtäuscht, um zugleich spannungsvoll das Sujet, etwa die Verletzlichkeit des Mannes im Kind, zu kontrastieren.
(Ausstellung: Fotografiska, Stockholm 4.10.–18.11.2012)


Mamadou Gomis / Simone Gilges
Dakar / Berlin

128 Seiten
Steidl Verlag
ISBN 139-7-83869-304-984; 20 Euro

Jede Woche ein Bild – das war Idee und Form des photographischen Gesprächs zwischen Simone Gilges aus Berlin und Mamadou Gomis aus Dakar. Seit 2009 tauschten die Künstler wöchentlich ein Photo. Die Aufnahmen zeigen Alltagsausschnitte, Rituale des öffentlichen und privaten Lebens. Die Zusammenstellung der Bilder im Buch offenbart die Kluft zwischen den beiden Welten – lässt das Vertraute aber auch fremd und das Fremde vertraut erscheinen.

 

Alessandro Imbriaco
Der Garten

100 Seiten, ca. 60 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-348-8; 35 Euro

 In seiner geheimnisvollen, zuweilen düsteren Photoserie Der Garten porträtiert Alessandro Imbriaco ein waldiges Sumpfgebiet, das mitten im Zentrum der Millionenstadt Rom liegt und Heimat für eine Gemeinde von Aussteigern und illegalen Immigranten geworden ist. Seine Bilder beschreiben die Schönheit, aber auch die Härte eines Lebens im Zwielicht dieses kleinen Fleckchens Natur inmitten der Metropole. Im Zentrum der Serie steht die Familie der sechsjährigen Angela, die sich hier in einer Hütte unter einer Schnellstraßenüberführung eingerichtet hat. Angela wurde hier geboren, ihr »Garten« besteht aus einem sumpfigen Stück Land am Ufer des Tiberzuflusses Aniene. Pläne, das Gebiet unter Naturschutz zu stellen, weil sich hier seltene Arten von Vögeln und Füchsen angesiedelt hatten, sind mittlerweile gescheitert. Es ist zu befürchten, das Imbriacos Dokumentation in wenigen Jahren das letzte sein wird, das an diesen einzigartigen »Garten« erinnert.

 

Winfried Bullinger
Nomaden

mit einem Text von Gottfried Knapp
62 Seiten mit 40 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-00-034874-7; 16,- Euro

Die Serie Nomaden zeigt Porträts von Mitgliedern der Stämme, die in der ostafrikanischen Savanne im Bereich zwischen dem Turkana-See und dem Blauen Nil leben. Die Stämme leben mehr oder weniger autonom und weit entfernt von zentralen staatlichen Strukturen. Es gibt eine ständige Konkurrenz zwischen den Stämmen um Wasser und Weideland. Auch wenn die Stämme in einer sehr entlegenen Region leben, hat die Aneignung von Ressourcen durch die erste Welt einen direkten Einfluss auf sie. Durch den Klimawandel kommt es zu einer kürzeren Regenzeit, was die Spannungen erhöht. Bullingers Nomaden-Projekt startete 2006 und ist ein langfristiges Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist. Die Porträts sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen – aufgenommen mit einer analogen Großformat-Kamera.
Winfried Bullinger hat bildende Kunst in Kapstadt und in Berlin studiert. Seine Bilder waren auf der Photo Espana 2012 zu sehen.

"Nomaden" kann wie folgt bezogen werden:

-BÜCHERBOGEN
am Savignyplatz,
Stadtbahnbogen593, 10623 Berlin
savignyplatz@buecherbogen.com

- GALERIE SASSA TRÜLZSCH
Blumenthalstr. 8
10783 Berlin
Tel. 030 88929775

 

Steve Schapiro
Then and Now

Interview mit dem Künstler von Matthias Harder (DGPh)
240 Seiten mit 171 Abbildungen, davon 125 in Duplex
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3426-4; 49,80 Euro

Der Meisterphotograph Steve Schapiro öffnet sein Archiv mit Bilder aus mehr als 50 Jahren und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Robert Kennedy sei der eindruckvollste Politiker gewesen, dem er je begegnet sei. Und Johnny Depp sei wahnsinnig photogen. – Er muss es wissen, denn er hat sie alle photographiert: Steve Schapiros ausdrucksstarke Porträts von Martin Luther King, Muhammad Ali, Barbara Streisand, Marlon Brando, David Bowie oder Jodie Foster und Robert de Niro gehören zu unserem Bildgedächtnis. Neben seiner Arbeit mit den Stars begleitete Schapiro (*1934 in Brooklyn) die großen politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen der 1960er- und 1970er-Jahre mit der Kamera. Auch diese Bilder haben den Status von Ikonen erreicht. Eine Auswahl von Photographien aus über 50 Jahren werden vorgestellt. Schapiro beschreibt in begleitenden Texten, wie es zu den Aufnahmen kam, und schildert lebendig und humorvoll seine Erlebnisse. Neben bisher unveröffentlichten Arbeiten präsentiert die Publikation auch neue Werke des Altmeisters.

 

Kate
Das Kate Moss Buch
448 Seiten, 295 Tafeln in Farbe und S/W
Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0615-8; 78 Euro

Kate Moss (geb. 1974 in London) war noch ein Teenager – sie wurde mit vierzehn auf dem New Yorker JFK-Flughafen »entdeckt« –, als die ersten Photographien, die Corinne Day von ihr machte, in dem englischen Lifestyle-Magazin The Face erschienen. Während sie mit den Werbekampagnen für Calvin Klein in den 90er Jahren schlagartig weltberühmt wurde, gab sie sich privat eher leger und understatig, was sie umso glaubwürdiger machte: Kate – schlaksig, jung und erfahren – wurde als Inbegriff einer neuen Ära der Coolness gefeiert. Sie ist bis heute eines der stärksten und überzeugendsten Argumente der Modewelt geblieben und wird von den Art Directors internationaler Modemagazine und den Top-Photographen dieser Welt genauso geliebt wie von den Fans der Kollektionen, die sie für Topshop und Longchamp entwarf. Im Lauf ihrer einzigartigen Karriere stand/lag/bewegte sich Kate Moss vor der Kamera jedes namhaften Modephotographen der letzten zwei Jahrzehnte – darunter klingende Namen wie Mario Sorrenti, Arthur Elgort, Nick Knight, Patrick Demarchelier, Peter Lindbergh, Karl Lagerfeld, Juergen Teller, Mario Testino und viele andere mehr. Dieser Band ist eine sehr persönliche Retrospektive auf ihre beispiellose Entwicklung vom schüchternen Teenager zum Model zum Supermodel zur Ikone – nacherzählt in über 300 Photographien, die Kate Moss selbst für dieses Buch ausgesucht und zusammengestellt hat.

 

The Essential Cecil Beaton
320 Seiten, 265 Abbildungen in Duotone und Farbe
Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0609-7; 49,80 Euro

Cecil Beaton (1904–1980) gab sich gerne als der letzte Dandy des Britischen Empire: mondän und feinsinnig, ein »fanatischer Ästhet«, dem Eleganz und Stil so wichtig waren wie die vollendet zur Schau getragene Pose des Müßiggängers. Dabei war er rastlos tätig – etwa als Theaterdesigner und Filmausstatter, passionierter Gärtner und Zeremonienmeister der High Society wie der Londoner Nobel-Bohème. Weltberühmt wurde er jedoch als Mode- und Gesellschaftsphotograph. Das Geheimnis seines ungeheuren Erfolgs liegt wohl darin, dass es ihm gelang, in seinen Bildern die Geschichte und die Gesichter einer ganzen Epoche zu spiegeln. Das englische Königshaus, dessen Hofphotograph er war, und der New Yorker Underground, wo er Andy Warhol zum Vorbild wurde, stecken die gesellschaftlichen Extreme ab, zwischen denen er sich scheinbar mühelos bewegte. Schirmer/Mosel bietet diese opulente Monographie, die – erstmals 1994 erschienen und seit langem vergriffen – zum Sammlerstück wurde, jetzt wieder an.
 

Ralph Gibson   
Nude

Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch
Format 27x36 cm, 336 reich bebilderte Seiten
Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-2826-9; 49,99 Euro

Meisterphotograph Ralph Gibson zeigt in dem neuen, opulenten Bildband seine exquisite Sammlung von Aktaufnahmen. Ralph Gibson sagte einmal: „Ich liebe es, Frauen zu photographieren – die Form des weiblichen Körpers ist einfach perfekt!“ Dieser Feststellung folgend sind seine Bilder einerseits sorgfältig komponiert, andererseits voll subtiler Provokation und oftmals schockierend direkt und ganz nah am weiblichen Körper. Dabei ist der Photograph immer wieder gebannt vom Spiel des Lichts auf nackter Haut. Neben seinen besten Arbeiten enthält der Band ein ausführliches Interview, das der Maler Eric Fischl 2008 mit dem Photographen geführt hat. Gibson begann in den 1950er Jahren zu photographieren. Er arbeitete zunächst als Assistent bei Dorothea Lange und Robert Frank, bevor er in New York sein eigenes Studio eröffnete. 1986 wurde er von der französischen Regierung zum „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. Die Pariser Zeitschrift „Numéro“ schrieb zu dem jetzt bei Taschen, Köln, erschienenen neuen Bildband: „Ralph Gibson übt den Akt so unermüdlich wie ein Musiker seine Tonleitern. Dieser einzigartige Photograph hat die Früchte von mehr als 40 Jahren Arbeit nun in einem lyrischen, poetischen Buch für Liebhaber gesammelt . . . ein wunderschönes, beeindruckendes Werk.“ (Hans-Günther von Zydowitz)

 

Patricia Gozalbez Cantó
Fotografische Inszenierungen von Weiblichkeit

418 Seiten, zahlreiche Abb.
transcript Verlag
ISBN 978-3-8376-1948-5;  39,80 Euro

In den deutschen und spanischen Zeitschriften der 1920er und 1930er Jahre wurden vermehrt Weiblichkeitstypologien lanciert. Welche waren das? Und wie reagierten damalige Künstlerinnen in ihren Produktionen auf diese massenmedialen Inszenierungen von Weiblichkeit? Aus einer genderspezifischen Perspektive heraus nimmt Patricia Gozalbez Cantó zahlreiche Bildanalysen vor und zeichnet die Reaktionen in den Selbstdarstellungen der deutschen und spanischen Künstlerinnen-Avantgarde der Zeit nach: eine Dokumentation des Übergangs von traditionellen zu modernen Weiblichkeitsbildern in einer historischen Phase großer Umbrüche und der damit verbundenen Ambivalenzen.

 

Philipp Blom, Veronica Buckley
Das russische Zarenreich
| Eine photographische Reise 1855–1918
240 Seiten, ca. 400 Farb- und Schwarzweißphotographien
Brandstätter Verlag
ISBN 978-3-902510-71-6; 49,90 Euro

Zwischen 1855, dem Beginn der Photographie, und 1918, dem Ende des russischen Zarenreiches, bedeckte Russland ein Sechstel der Erdoberfläche. Es reichte von Polen bis nach Japan, vom arktischen Meer bis an die Grenzen der Türkei, den Himalaya und China. Philipp Blom und Veronica Buckley unternehmen eine Reise durch dieses faszinierende Reich, die sie von St. Petersburg, der Hauptstadt Peters des Großen, über die nord-westlichen Reichsgebiete bis in den orientalischen Südwesten führt, in den fernen Osten und durch Sibirien wieder zurück zu den Städten des Goldenen Rings, um schließlich in Moskau, der neuen Hauptstadt des entstehenden Sowjetreiches, zu enden. Ihre Reisebegleiter sind zeitgenössische Photographen, aber auch Schriftsteller wie Andreyew, Tschechow und zahlreiche anonyme Zeugen. Durch ihre Augen entdecken wir eine enorm vielseitige Welt, archaisch und von großer Armut gezeichnet und zugleich von immensem Reichtum und überraschender Modernität. Die Farbphotographien stammen zum überwiegenden Teil von Sergej Prokudin-Gorskij, der zwischen 1905 und 1915 ungemein lebendige Bilder schuf, photographische Schätze, die im deutschsprachigen Raum bislang noch nie veröffentlicht wurden.

 

Moissej Nappelbaum
Portraits of Soviet Intellectual Life

148 Seiten mit 54 Abbildungen, Text: englisch/russisch
Galerie Berinson
ISBN: 978-3-9814270-2-8; 30 Euro

Nappelbaums Laufbahn begann mit seiner handwerklichen Ausbildung in Minsk, an die er Reisen innerhalb Russlands und den USA anschloss. Unterwegs sammelte er Eindrücke über photographische Moden und Verfahren und nach einem Besuch der Moskauer Tretjakov-Galerie benannte er Rembrandt als seinen wahren Lehrmeister. Zunächst ließ sich Nappelbaum als Photograph in Minsk nieder, bevor er um 1910 mit seiner Familie nach Sankt Petersburg übersiedelte und sein Atelier am Newski Prospekt eröffnete. Nachdem Nappelbaum 1918 das erste offizielle Portrait Lenins angefertigt hatte, das millionenfache Verbreitung fand und eine Ausstellung seiner Werke im St. Petersburger Anitschkow-Palais zufolge hatte, war sein Ruf vollends gefestigt. In seinem Atelier saßen neben seiner gewöhnlichen Portraitkundschaft auch zahlreiche Politiker, Wissenschaftler, Maler, Bildhauer, Dichter, Komponisten und Schauspieler Modell. Nappelbaum schuf die endgültigen Portraits der neuen sowjetischen Elite. Wie Hugo Erfurths Künstler- und Gelehrtenportraits in Deutschland, so spiegeln die Portraits Moissej Nappelbaums das Antlitz der Epoche in Russland wider. Sie machen ihn zu dem photographischen Chronisten der Sowjetzeit. (Ausstellung: Galerie Berinson Berlin 31.5.-15.12. 2012)

 

50 Jahre KommunikationDirekt
Entstehung und Entwicklung von Event- und Live-Marketing
240 Seiten, Innenteil 4-farbig
Verlag Müller und Busmann
ISBN: 978-3-941217-04-1; 49,90 Euro

„50 Jahre KommunikationDirekt“ spannt auf der Grundlage einer gemeinsamen Idee (der Suche nach der intensiveren und damit erfolgreicheren Kommunikation) den Bogen von der Photographie über klassische Werbung und audio-visuelle Kommunikation, von Schulung und Training über Event- und Live-Marketing bis hin zu Kommunikations-Programmen und Social Media-Anwendungen. Neben dem Autor Vok Dams (DGPh), der die Agentur Vok Dams gegründet und die Branche über 50 Jahre maßgeblich mitgestaltet hat, kommen 24 namhafte Autoren aus Wissenschaft und Praxis, aus Institutionen, Branchenverbänden und Unternehmen als Zeitzeugen zu Wort. So beleuchten Beiträge von Bazon Brock, F.C. Gundlach (DGPh), Tobias Langner, Ulrich Wünsch, Fred Oed und anderen die Branchenentwicklung aus ihrer Sicht. Aber auch Marketing-Entscheider aus der Industrie, Vertreter der Fachpresse und Akteure aus den Branchenverbänden kommen zu Wort und schildern die Entwicklung unter den Aspekten ihrer jeweiligen Tätigkeit und Aufgaben.

 

Panobook 2012
Preisgekrönte Panoramaphotographien
240 Seiten, komplett in Farbe
dpunkt Verlag
ISBN: 978-3-86490-026-6; 34,95 Euro

Panobook 2012 präsentiert die 150 schönsten Panoramen des Jahres, sorgfältig von einer Jury aus renommierten Fachleuten ausgewählt aus mehr als 1.600 Einsendungen zu einem internationalen Wettbewerb für Amateur- und Profiphotographen.

 

Leica M Monochrom Kalender 2013
Leica S Kalender 2013

Die Leica Camera AG, Solms, stellt zwei Wandkalender für das Jahr 2013 vor. Der Leica M Monochrom Kalender steht im Zeichen der Konzertphotographie und zeigt Impressionen des diesjährigen Montreux Jazz Festivals. Der Leica S Kalender 2013 beinhaltet Aufnahmen des britischen Porträt- und Modephotographen Rankin, in denen sich alles um das Thema Haare dreht. Die gezeigten Motive sind mit der neuen Leica S entstanden.  Beide Leica Kalender sind ab Dezember in den Leica Stores und im LFI Online-Shop unter www.lfi-online.de erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Leica M Monochrom Kalender 2013 im Format 42 x 73 cm beträgt 95 Euro. Der Leica S-System Kalender 2013 im Format 58 x 88 cm kostet 125 Euro.

 

 

 

Victor Photography Book One
Hasselblad

In Ausgabe eins des neuen "Victor" finden sich Beiträge einer ganzen Reihe von Top-Photographen: u. a. von Anton Corbijn, der durch seine ikonenhaften Porträts von Spitzenmusikern wie beispielsweise U2, Depeche Mode und Nirvana sowie die Regie der Filme „Control“ und „The American“ bekannt ist ; von Marco Grob, der sich auf die langen Nachwirkungen von 9/11 konzentriert hat; von Mark Zibert, der preisgekrönte Kampagnen sowohl für Nike als auch Adidas photographiert hat; von Edward Burtynsky, einem der weltweit am meisten geschätzten Photographen; und von Rodney Smith, dessen bemerkenswerte Modeaufnahmen sowohl Vanity Fair als auch die New York Times jahrzehntelang geziert haben. Das Magazin wird zweimal im Jahr veröffentlicht. Es ist ab dem 24. September in exklusiven Zeitschriftenläden in London, Paris, Mailand, Berlin, Madrid, New York, Tokio und Hongkong zu einem Preis von £ 15, € 20 bzw. $ 25 erhältlich. Photographen in aller Welt können das Magazin unter www.newsstand.co.uk zum Preis je Ausgabe zzgl. Versandkosten erwerben.

 

Photographie des 20. Jahrhunderts
Herausgegeben vom Museum Ludwig, Köln.
760 Seiten mit über 500 Abbildungen
Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-4103-9; 14,99 Euro

Die Geschichte der Photographie begann vor mehr als 180 Jahren, doch erst seit relativ kurzer Zeit wird sie als vollwertiges künstlerisches Medium anerkannt. Das Kölner Museum Ludwig war eines der ersten Museen für zeitgenössische Kunst, das der internationalen Photographie viel Platz einräumte. Die Sammlung L. Fritz Gruber, aus der dieses Buch entstand, ist eine der bedeutendsten in Deutschland. Ihre enorme Vielseitigkeit bei gleichbleibend hoher Qualität macht sie zu einem wahren Schatz. Dieses Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt der Sammlung. Von der Konzeptkunst über die Abstraktion bis zur Reportage sind alle Bewegungen und Genres in dieser Auswahl vertreten, darunter viele der bemerkenswertesten Photos des Jahrhunderts. 850 Arbeiten werden in alphabetischer Reihenfolge, von Ansel Adams bis Piet Zwart, gezeigt. Zusammen mit den erläuternden Texten von Reinhold Mißelbeck, Marianne Bieger-Thielemann, Gérard A. Goodrow (DGPh), Lilian Haberer, Ute Pröllochs, Anke Solbrig, Thomas von Taschitzki und Nina Zschocke und biographischen Details entsteht so ein umfassendes Panorama der Photogeschichte.
 

Geschichte der Photographie -
Von 1839 bis heute

768 Seiten mit über 450 Abbildungen
Taschen
ISBN 978-3-8365-4098-8; 14,99 Euro

George Eastman, der Gründer von Kodak, ist ein Beweis dafür, dass es die berühmte amerikanische Tellerwäscherkarriere wirklich gab: Vom Bürolaufburschen stieg er zu einem der wichtigsten Industriellen in der US-Geschichte auf. Als Eastman 1932 starb, vermachte er seinen Nachlass der University of Rochester, die ihn seit 1949 als Museum für Photographie und Film operiert und die Exponate international ausstellt. Die stetig wachsende Kollektion umfasst mehr als 400 000 Bilder und Negative, darunter Arbeiten von Alfred Stieglitz, Edward Steichen, Ansel Adams und zahlreichen anderen Größen der Photographie, die bei Auktionen Höchstpreise erzielen würden. Hinzu kommen mehr als 23 000 Kinofilme, 5 Millionen Filmstills, die wohl bedeutendste Stummfilm-Sammlung, historisches technisches Equipment und eine Bibliothek mit über 40 000 Büchern zu den Themen Photographie und Film. Das George Eastman House ist eine wahre Pilgerstätte für Forscher, Photographen, Sammler und jeden, der sich für die Geschichte von Photographie und Film interessiert.

 

Florian Heine
Meilensteine -
Wie große Ideen die Kunst veränderten
208 Seiten, 160 farbige Abbildungen
Prestel Verlag
ISBN: 978-3-7913-4568-0; 19,95 Euro

Die Photographie kann in den knapp 200 Jahren ihrer Geschichte auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. Von der ersten Camera obscura kaum mehr als ein Kästchen mit einem Loch darin, um das Sonnenlicht zu bündeln bis zum heutigen Standard des photographierenden Mobiltelefons hat das Medium einen beachtlichen Fortschritt gemacht. In 25 Kapiteln fächert der Autor das Thema nach Kategorien wie Akt-, Landschafts- und Porträtphotographie auf und widmet den technischen Neuerungen Röntgenphotographie, Farbphotographie, Polaroid- und digitale Photographie je ein Kapitel. Aspekte wie das Photobuch, die Modephotographie oder das Photo als Gegenstand künstlerischer Arbeiten werden ebenso thematisiert wie die Bereiche Kriegs-, Dokumentar- und Amateurphotographie. Erstmals wird mit der neuen Reihe „Meilensteine – Wie große Ideen die Kunst veränderten” ein ganz besonderes Konzept vorgestellt, das mit der Hervorhebung ausgewählter Kunstwerke einen vollkommen neuen Blickwinkel auf die Kunstgeschichte eröffnet – vom Mittelalter bis zur Moderne. In 25 Kapiteln werden einzelne Werke oder spezielle Kunstformen vorgestellt wie beispielsweise das Künstlerselbstporträt, das seit den ersten belegten Beispielen aus der Frührenaissance auf eine beeindruckende Entwicklungsgeschichte zurückblicken kann. Hochwertige Reproduktionen und informative Texte krönen diese neue kulturgeschichtliche Reihe und bieten einen perfekten Überblick.

 

Bruce Barnbaum
Die Kunst der Fotografie

400 Seiten, komplett in Farbe
dpunkt Verlag
ISBN: 978-3-89864-816-5, 49,90 Euro

Bruce Barnbaums Buch hat einen festen Platz in der kleinen Sammlung der wichtigsten Bücher zum Thema Photographie eingenommen. Das ist die einhellige Meinung vieler Photographen und Publizisten. Im Jahr 2011 war »The Art of Photography« das bestverkaufte Photographiebuch der USA. »Die Kunst der Fotografie« gibt dem ambitionierten Photographen Anregungen auf seinem Weg zu kreativer, anspruchsvoller Photographie. Barnbaums Workshops sind legendär, das Buch zeigt seine Leidenschaft für die Photographie und sein didaktisches Talent. Ein Buch, das nicht nur als Lehrbuch, sondern auch als Bildband besticht.

 

Momente wie diese
126 Seiten
Arachne Verlag
ISBN 978-3-932005-47-3; 17 Euro

Eine seltsame Melancholie bleibt zurück, wenn man diese Anthologie aus der Hand legt. Will man sie zunächst nur durchblättern, um herauszufinden, was Autoren - Roland Barthes, Max Frisch, Mascha Kaléko, Reiner Kunze, Susan Sontag u. a. - zum Stichwort Photographie zu sagen haben, so wird man bald hineingezogen und entdeckt, dass in den kurzen Texten ganze Novellen stecken. Wie der Herausgeber das Zitat auswählt, so hält der Photoapparat nur einen Moment fest, doch aus dem Vorher und Danach entstehen in der Vorstellung des Lesers lebendige Schicksale. Die Erfindung der Photographie versprach die Erfüllung des berühmten alten Wunsches: Verweile doch. Die Lektüre dieses Buches macht deutlich, dass die Zeit sich zwar nicht anhalten lässt, dass aber beim Blick auf eine kleine Momentaufnahme in der Erinnerung aufleuchten kann, was man unwiederbringlich verloren geglaubt hatte. Wunder der wieder gefundenen Zeit. (Wibke von Bonin)

 

Frank Bunker Gilbreth, Lillian Moller Gilbreth
Die Magie des Bewegungsstudiums

270 Seiten, 60 Abbildungen
Wilhelm Fink Verlag
ISBN-13: 9783770553563; 39,90 Euro

"Zeit, Lebenszeit ist unser hauptsächlichstes Erbe. Verschwenden wir Zeit, so verschwenden wir einen Teil unseres höchsten Gutes, des Lebens." So bringt der amerikanische Wissenschaftler Frank Bunker Gilbreth seine theoretische Grundannahme auf den Punkt. Zeit ist Geld: Das ist mehr als nur ein Sprichwort, es ist eine Haltung, die Menschen wie Maschinen zu behandeln sucht, um, so die Theorie, Arbeit menschlicher zu machen. In Fortsetzung und Anwendung der Lehren Taylors entwickelt Gilbreth zusammen mit seiner Frau Lilian Moller immer neue Verfahren der Optimierung von Arbeitsprozessen. Dabei spielen Bewegungsphotographie, Mehrfach- und Langzeitbelichtungen sowie Filmaufnahmen eine entscheidende Rolle. Sie sind ihre Mittel der Analyse und führen schlechte Angewohnheiten ebenso vor Augen wie Optimierungsmöglichkeiten. Eines der zentralen Kapitel der Moderne wird hier anhand von überraschenden Texten und Bildern neu erschlossen.

 

Bernd Stiegler (DGPh)
Randgänge der Photographie

308 Seiten, 139 s/w Photos
Wilhelm Fink Verlag
ISBN-13: 978-3-7705-5401-0; 39,90 Euro   

Nicht große Photographen und klangvolle Namen, nicht die Klassiker und die Inkunabeln der Photographiegeschichte stehen im Zentrum dieser Erkundungen, sondern vielleicht merkwürdige, aber gleichwohl wichtige Fragen: Warum interessieren sich Cyborgs für Photographien (obwohl sie keine eigene Geschichte haben)? Kann man Elfen photographieren (und wie dann solche Bilder öffentlich verteidigen)? Warum photographiert man Wolken (geben sie doch wenig zu sehen)? Gibt es abstrakte Photographien (obwohl Photographien ja immer einen Bezug zum Gegenstand aufzuweisen scheinen)? Kann man photographisch reisen, ohne sein Zimmer verlassen zu müssen (und doch die fernen Welten so erkunden, als sei man mittendrin statt nur dabei)? Wie photographiert man Typen (wenn man immer nur Individuen aufnehmen kann)? Können Bilder zerstören (obwohl sie eigentlich einen eher bewahrenden Charakter zu haben scheinen)? Oder schließlich: Gibt es ein glückliches Misslingen (auch wenn Scheitern kaum eine positive Erfahrung sein dürfte)? Die Antworten auf diese Fragen führen einmal kreuz und quer durch die Photographiegeschichte und schreiten zugleich ihre Grenzen ab.

 

Was ist ein Bild?
Antworten in Bildern

Gottfried Boehm zum 70. Geburtstag
383 Seiten
Wilhelm Fink Verlag
ISBN-13: 978-3770554607; 69,- Euro

Gottfried Boehms Frage, was ein Bild sei, hat für nachhaltige Unruhe in der kunsthistorischen Forschung und über ihre Grenzen hinaus gesorgt. Diese intellektuelle Irritation war der Ausgangspunkt für den Jubiläumsband, in dem Freunde, Weggefährten, Kollegen und Schüler oder Gottfried Boehm anderweitig verbundene Autorinnen und Autoren je ein prägnantes Beispiel für das, was ein Bild sein kann, präsentieren. Die Vielstimmigkeit des hier vorgelegten Bandes spiegelt so die weitreichende Resonanz, die die Bildfrage in den letzten Jahrzehnten gefunden hat. Neben Gemälden, Skulpturen, Fotografien oder Mosaiken werden auch Werke und Objekte angesprochen, die traditionell seltener unter dem Vorzeichen von Bildlichkeit diskutiert wurden. Die Bandbreite reicht von der Architektur über Installationen, Filme, Theateraufführungen, Performances und literarische Erzeugnisse bis hin zu Computeranimationen, die jeweils auf ihre spezifisch ikonischen Momente hin befragt werden. Hinzu kommen Beispiele, die dezidiert nicht dem Bereich der Künste entstammen vom Faustkeil über das Werbeplakat bis hin zur Google-Bildsuche. So zeigt sich zum einen die bleibende theoretische Fruchtbarkeit der Tradition der bildenden und darstellenden Künste und ihrer modernen Umgestaltung, zum anderen werden die in Bezug auf die Bildfrage scheinbar randständigen Exempel genutzt, um die Reichweite allgemein akzeptierter Merkmalsbestimmungen auszuloten und von den Extremen her die Koordinaten der Frage zu (re)konfigurieren. Was ist ein Bild? Anlässlich des 70. Geburtstags von Gottfried Boehm antworten 89 Autorinnen und Autoren anhand eines Beispiels: Emmanuel Alloa, Emil Angehrn, Simon Baier, Oskar Bätschmann, Hans Belting, Andreas Beyer, Vera Beyer, Peter Blome, Claudia Blümle, Cornelia Bohn, Gabriele Brandstetter, Horst Bredekamp, Orlando Budelacci, Werner Busch, Matteo Burioni, Maren Butte, Andreas Cesana, Danièle Cohn, Andreas Cremonini, Bice Curiger, Georges Didi-Huberman, Michael Diers, Martina Dobbe