Sowohl die hier vorgestellten als auch alle anderen lieferbaren Bücher können bei unseren Mitgliedern www.schaden.com und www.lindemanns.de online bestellt werden. DGPh-Mitgliedern werden die Bücher versandkostenfrei zugeschickt.

 

Marianne Breslauer
Fotografien
Herausgegeben von Kathrin Beer und Christina Feilchenfeldt
Mit Texten von Marion Beckers, Florian Ebner, Martin Gasser, Elisabeth Moortgat und Dorothea Strauss
220 Seiten mit 160 Photographien im Duoton
Wädenswil, Nimbus Verlag
ISBN 978-3-907142-45-5; 54,- Euro

Knappe 10 Jahre währte Marianne Breslauers Laufbahn als Photographin, die sie zu einer aufstrebenden Photojournalistin der späten Weimarer Republik werden ließ, ehe Emigration und Kriegsausbruch unter den verheißungsvollen Beginn einen Schlussstrich setzten.
Von 1927–1929 im renommierten Lette–Haus in Berlin ausgebildet, geht Marianne Breslauer zunächst nach Paris. Erste Anlaufstation ist kein geringerer als Man Ray, der die 20jährige anerkennend wissen lässt, sie könne schon alles und sei herzlich eingeladen, sein Atelier mitzubenutzen. Sie nimmt gerne an, doch ihr eigentliches Gebiet ist die Straße: die Quais der Seine, der Jardin du Luxembourg, die Schausteller an der Rue d’Orléans. Und sie erregt mit diesen Photos die Aufmerksamkeit illustrierter Zeitschriften in Deutschland, die sie bald mit Aufträgen versehen. Sie photographiert das ‹Who is Who› der Kunst in den ausgehenden 1920er Jahren Berlins, fährt mit Annemarie Schwarzenbach nach Spanien und porträtiert in Zürich Erika Manns Kabarett «Die Pfeffermühle». Mit untrüglichem atmosphärischem Gespür und kompositorischem Einfallsreichtum fängt sie das Lebensgefühl einer untergehenden Epoche ein.
1936 muss sie Deutschland als Emigrantin endgültig verlassen — das gesamte Photomaterial im Gepäck. Ein knappes Jahrzehnt nur gab es die Photographin Marianne Breslauer. Nach dem 2. Weltkrieg wurde aus ihr die Kunsthändlerin Marianne Feilchenfeldt.
Zu ihrem 100. Geburtstag ist die Photographin nun neu zu entdecken. In einem reichhaltig illustrierten Ausstellungskatalog werden ihre unverwechselbaren Bilder endlich wieder sichtbar.
(Ausstellung: Schweizerische Photostiftung Winterthur bis 30. Mai 2010)

 

Albert Renger-Patzsch
Die Freude am Gegenstand
Gesammelte Aufsätze zur Photographie
Herausgegeben von Bernd Stiegler, Ann und Jürgen Wilde
329 Seiten mit 53 s/w Abbildungen
Paderborn, Wilhelm Fink Verlag
ISBN: 978-3-7705-4873-6; 32,90 Euro

Wie kaum ein zweiter Photograph seiner Zeit hat Albert Renger-Patzsch die Bildsprache des 20. Jahrhunderts geprägt. Renger fand für die technische Moderne Bilder, die nicht zuletzt aufgrund ihrer strengen Kompositionen zu regelrechten Emblemen der Gegenwart wurden.
Rengers Aufsätze aus über vier Jahrzehnten begleiten und ergänzen seine epochalen photographischen Arbeiten. Dabei widmen sie sich höchst unterschiedlichen Fragen: ob Photographie Kunst sein könne, wie man am besten Ersatzteile photographiert, ob die Photographie einen Typus wiedergeben könne oder welche Verantwortung der Photograph habe. Neben sämtlichen zu Lebzeiten publizierten Texten enthält der Band auch eine Reihe von bisher unveröffentlichten Aufsätzen aus dem Nachlaß.


Georg S. Holzmann (DGPh)
Karlsruhe im Panorama

104 Seiten, 50 Farbabbildungen
Texte dreisprachig: deutsch, englisch, französisch
ISBN 978-3-7650-8558-1; 24,90 Euro

Der neue Bildband zeigt die Fächerstadt in ungewöhnlichen Ansichten. Mit beeindruckender Technik hat der Photograph Georg S. Holzmann Panoramaaufnahmen erstellt, die durch ihre Brillanz und hohe künstlerische Qualität bestechen. Die Panoramen zeigen u.a. Marktplatz, Schloss, Botanischen Garten, Rondellplatz, Rathaus, Haydnplatz, Gutenbergplatz, Ostendorfplatz, ECE, Ettlinger Tor, Stadtwerke, Rappenwört, Friedrichsplatz, Brauerboulevard, Helmholtzgymnasium, Staatstheater, Günther-Klotz-Anlage, Rathaus Durlach, Kaiserplatz, Stadthalle u.v.m.


Simone Werle
50 Fashion Designer, die man kennen sollte
160 Seiten mit über 150 farbigen Abbildungen und 30 s/w Abbildungen
München, Prestel
ISBN: 978-3-7913-4412-6; 19,95 Euro

Von Armani bis Yamamoto - Fashion-Designer mit Kultstatus. Sie sind die zentralen Persönlichkeiten des Fashion-Business: die Modedesigner mit ihren genialen, provozierenden, betörenden, gewagten Kreationen, die sie zu Kultfiguren machen. 50 Fashion Designer, die man kennen sollte porträtiert alle wichtigen Modeschöpfer und ihre berühmtesten Entwürfe seit dem frühen 20. Jahrhundert und beleuchtet ihre Kollektionen im historischen Kontext. Mit Photographien u.a. von Steven Meisel und Mario Testino.


Baumwolle weltweit
Mit Texten von Christina Kleineidam und Photographien von Hans Peter Jost
320 Seiten, 220 Abbildungen, Hardcover
Baden CH, Lars Müller Publishers   
ISBN 978-3-03778-200-2, d; 39,90 Euro

Baumwolle wird auf allen Kontinenten unter den unterschiedlichsten Umwelt- und Produktionsbedingungen angebaut. Sie ist ein wichtiger Rohstoff für eine vielfältige und profitträchtige Wertschöpfungskette und wird weltweit an den Börsen gehandelt. Baumwolle steht im Mittelpunkt des Streits um Agrarsubventionen und ist ein wichtiges Instrument in der Entwicklungshilfe. An ihr haben internationale Chemiefirmen ebensoviel Interesse wie Vertreter der ökologischen Landwirtschaft, denn sie verbraucht im Vergleich mit anderen Kulturpflanzen die größte Menge an Wasser, Dünger und Pestiziden. Vom Produzenten zum Konsumenten ging die Baumwolle schon zu Kolonialzeiten um die Welt, heute haben sich lediglich die Routen verändert. So kann es sein, dass Baumwollfasern aus Texas zur Verarbeitung nach China geschickt werden, von dort auf den Laufsteg in Paris gelangen um schliesslich in der Altkleidersammlung nach Afrika zu reisen, wo sie als Secondhand-Mode getragen werden.
Der Photograph Hans Peter Jost hat auf seinen Reisen nach Indien, China, Brasilien, Amerika, Usbekistan, Mali und Tansania ein photographisches Portrait der Baumwolle geschaffen: das Leben der Baumwollbauern und ihre Arbeitsbedingungen, den Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Baumwolle. Christina Kleineidam, die den Photographen auf seinen Reisen begleitet hat, beschreibt das Gesehene, und gibt Hintergrundinformationen zu den spezifischen Problemen der einzelnen Länder.
Die Ökonomin Pietra Rivoli erläutert in ihrem Vorwort die globalen Zusammenhänge von Anbau und Vermarktung der Baumwolle.



Ralf Peters   
Until Today
Herausgegeben von Bernhard Knaus,
Text von Klaus Honnef (DGPh), Heinz Kattner, Renate Puvogel, Raimar Stange,
212 Seiten mit 410 farbige Abbildungen
Ostfildern, Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-2608-5; 39,80 Euro

Tankstellen, Landschaften oder Flughäfen sind beliebte Motive des Photo- und Konzeptkünstlers Ralf Peters (*1960 in Lüneburg). Seine Photographien erscheinen auf den ersten Blick bekannt, lösen dann jedoch Irritationen aus. Bei der Tankstellen-Serie sind Logos und Schriften entfernt, die Photographien sind keine wirklichkeitsgetreuen Wiedergaben von Vorhandenem, sondern kalkulierte Ästhetisierungen der Alltagsumgebung. Sie weisen dezidiert den Anspruch von konventionellem Realismus zurück. Dagegen wirken die Fensteraussichten auf einen Flughafen der Serie Salta wie Gemälde von Piet Mondrian. Mit diesen unbearbeiteten Photographien führt Peters sein Spiel zwischen Manipulation und Dokumentation fort und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen, die den Betrachter vor nicht lösbare Rätsel stellen.



Roger Melis
In einem stillen Land
Fotografien 1965 - 1989
Herausgegeben von Mathias Bertram
192 Seiten mit 169 ganzseitigen Duotone-Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-52-2; 24,90 Euro

Mit einer Auswahl seiner besten Aufnahmen aus 25 Jahren zeichnet Roger Melis in diesem Buch als erster Photograph aus dem Osten ein umfassendes Porträt der DDR und ihrer Bewohner. Die atmosphärisch dichten, oft symbolhaften Bilder beleuchten nüchtern und kritisch den Alltag, die Arbeits- und Lebensbedingungen und die politischen Rituale im realen Sozialismus. Sie führen quer durch die Landschaften, Dörfer und Städte zwischen Ostsee, Harz und Erzgebirge und durch seine Heimatstadt Berlin. Die Bilder von Roger Melis zeugen von der Skepsis und Resignation der Ostdeutschen, aber auch von ihrem Stolz, ihrem Widerspruchsgeist und ihren Sehnsüchten. Fast zwei Jahrzehnte nach dem Untergang der DDR ist so eine Innenansicht dieses »stillen Landes« entstanden, die ihresgleichen sucht.



Roger Melis
Künstlerporträts
Fotografien 1962 - 2002
Herausgegeben von Mathias Bertram
232 Seiten mit 216 ganzseitigen Duotone Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-54-6; 29,90 Euro

Wie nur wenige andere Photographen hat Roger Melis das »Antlitz« der neueren deutschen Literatur mitgeprägt. Seine Photographien fanden sich auf Buchumschlägen, Verlagskatalogen, Zeitungen und Literaturkalendern und gaben dort den Urhebern von Gedichten, Dramen und Romanen ein Gesicht. Wer etwa an Johannes Bobrowski, Peter Huchel, Wolf Biermann, Anna Seghers, Heiner Müller, Stephan Hermlin, Franz Fühmann oder Christa Wolf denkt, sieht seine Bilder vor sich. Mit über 200 Aufnahmen aus 40 Jahren versammelt der Band erstmals das ganze Spektrum der oft gerühmten Porträtkunst von Roger Melis. Chronologisch geordnet, fügen sich die vielfach schon klassisch gewordenen Photographien zu einer außergewöhnlichen visuellen Geschichte des geistigen Lebens in Ostdeutschland.
(Ausstellung bis zum 2. Mai 2010 im C|O Berlin)



Menschen, Orte, Zeiten
Fotografie am Deutschen Historischen Museum
Herausgeber: Dieter Vorsteher(DGPh), Heike Hartmann
392 Seiten, 616 Bilder
ISBN 978-3-89466-279-0; 48,- Euro

Seit über zwanzig Jahren sammelt das Deutsche Historische Museum Photographie. Mit dem Bildband „Menschen, Orte, Zeiten“ veröffentlicht es einen ersten, umfassenden Überblick mit über 600 ausgewählten Photographien seiner photographischen Sammlung. Ein Personenregister der Photographen und Protagonisten sowie Biographien und Literaturverzeichnisse machen den Katalog nicht nur zu einem Augenschmaus, sondern auch zu einem fundierten Nachschlagewerk.



Heinz Köster
Berlinale 1954-1967
96 Seiten mit  61 Schwarzweißphotographien
Kempen, teNeues
ISBN: 978-3-570-19899-5; 18,- Euro

Mit seinen Starphotographien schenkte Heinz Koester dem gebeutelten Nachkriegsdeutschland willkommene Hoffnung und Ablenkung. Koesters kunstvolle Ausleuchtung und seine ungewöhnlichen Kamerawinkel sind auch für den modernen Betrachter noch faszinierend. Zwar bediente er sich fortschrittlichster Phototechniken, doch seine Modelle behandelte er stets mit klassischer Liebenswürdigkeit. Ein dokumentarischer Stil, der auch die letzte Warze sichtbar macht, lag Koester nicht. Vielmehr war er ein Meister der sorgfältigen Retusche und der schmeichelhaften Komposition. Der vorliegende Band zeigt gleichermaßen intime wie inspirierende Aufnahmen berühmter Persönlichkeiten. Koester, der Tag und Nacht arbeitete, schuf ein Werk beachtlichen Ausmaßes. Mächtige Staatsmänner, Bühnenkünstlerinnen, Leinwandlegenden – seine Linse verewigte sie alle. Diese Sammlung präsentiert die künstlerischen Highlights einer unglaublich produktiven Karriere.



Robert Mapplethorpe
The Black Book
Mit einem Text von Ntozake Shange
108 Seiten mit 96 Duotone-Tafeln
München, Schirmer/Mosel
ISBN 978382960460; 29,80 Euro

Dem jung verstorbenen amerikanischen Photographen Robert Mapplethorpe (1946–1989) wird in diesem Jahr eine große Ausstellung im NRW Forum Düsseldorf (6.2.–15.8.2010) ausgerichtet.
The Black Book, 1986 erstmals erschienen und ein Klassiker der Mapplethorpe-Literatur, fasziniert und schockiert heute wie damals – nur die Gewichtungen haben sich verlagert. Was Mitte der 80er Jahre vorrangig die Zensur beschäftigte, ist inzwischen museumswürdig geworden und nicht mehr Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen, sondern soziologischer und formalästhetischer Analysen. Auch zwanzig Jahre nach seinem Tod ist Robert Mapplethorpes Hommage an den schwarzen männlichen Körper einer der wichtigsten visuellen Beiträge zur Diskussion über Schönheit, Sinnlichkeit und Sexualität in der Photographie.




Fridas Vater
Der Photograph Guillermo Kahlo
Mit Texten von Juan Coronel Rivera, Cristina Kahlo Alcalá, Helga Prignitz-Poda, Raquel Tibol und den Herausgebern.
248 Seiten mit 119 Duotone-Tafeln und 60 Abbildungen
München, Schirmer/Mosel
ISBN 9783829601979; 19,80 Euro

Viele Legenden ranken sich um Frida Kahlo, und zu den meisten hat sie selbst die Fährte gelegt. Eine davon betrifft ihren Vater, Guillermo Kahlo (1871–1941). Unter ihr Portrait von ihm schrieb sie, er sei »ungarisch-deutscher Abstammung« gewesen; irgendwann später kamen noch »jüdische Wurzeln« hinzu. Tatsächlich war Fridas Vater weder ungarischer noch jüdischer Abstammung, wie die Historikerin Gabriele Franger und der Lateinamerikanist Rainer Huhle jüngst herausgefunden haben. Carl Wilhelm Kahlo kam im badischen Pforzheim als Sohn lutheranischer Eltern zur Welt, die Familie lässt sich in Deutschland bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. 1890 wanderte er nach Mexiko aus, nannte sich Guillermo und wurde dort zu einem der angesehensten Architektur- und Industriephotographen. Gaby Franger und Rainer Huhle legen ihre aufsehen - erregende Arbeit über Leben und Werk von Wilhelm Kahlo in einer reich bebilderten Monographie vor, in der ein erstaunlich moderner Photograph zu entdecken ist. (Frida Kahlo-Retrospektive in Berlin, Martin-Gropius-Bau, vom 30. April bis 9. August)



La Subversion des images
Surréalisme, Photographie, Film

Herausgegeben von Clément Chéroux, Quentin Bajac
480 Seiten mit rund 500 Abbildungen
Ergänzend dazu veröffentlicht das Photomuseum Winterthur alle Essays und die Chronologie in deutscher Sprache in Form eines gebundenen Beihefts. 68 Seiten.
Zu beziehen vom Onlineshop des Photomuseums Winterthur
Preis Katalog und Beiheft: CHF 79,-

Die surrealistische Avantgarde verstand sich als revolutionäre Gegenbewegung zum bürgerlichen Wertesystem. Mit neuen Bildfindungen wurde das Dasein in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und vor dem Zweiten Weltkrieg, also in einer Zeit großer gesellschaftlicher und politischer Instabilität, hinterfragt und mit verschiedenen künstlerischen Strategien eingespielte Sicht- und Denkweisen dekonstruiert. Photographie schien dabei als modernes Medium den Bedürfnissen der Surrealisten am meisten zu entsprechen.
Das Photomuseum Winterthur präsentiert mit der Ausstellung „Subversion der Bilder – Surrealismus, Fotografie und Film“ eine außergewöhnlich reichhaltige Übersicht der surrealistischen Photographie. Die Ausstellungumfasst mehr als 400 Photographien, Filme und Dokumente: von berühmten Photographien von Man Ray, Hans Bellmer, Claude Cahun, Raoul Ubac, Jacques-André Boiffard und Maurice Tabard hin zu unbekannten Bildern, zu Magazinpublikationen, Künstlerbüchern, Werbung, Automatenphotos und Gruppenbildern. Jedes der neun Kapitel der Ausstellung fokussiert auf ein zentrales Thema der surrealistischen Photographie. „Kollektive Aktionen“ zum Beispiel verfolgt die vielen gemeinsamen Aktionen der Surrealisten, ihr spielerischer, aber auch seriöser Umgang mit der Schnappschuss- und Automatenphotographie. „Sinnloses Theater“ deckt die lustvollen, erotischen und sarkastischen Mise-en-scènes auf, die Freude an der fast absurden Kleinchoreographie zwischen Illusion und Realität. „Das Reale, das Zufällige, das Wunderbare“ thematisiert, wie sich das Surreale in der Realität verbirgt, sich in ihr offenbart, wie die Nacht und die Wände von Paris „Stimmen“ erklingen lassen. „Schau-Lust“ demonstriert das lustvolle, nahe Hinschauen, bis das Vertraute isoliert und fremd erscheint.



Charles Fréger
EMPIRE
Autoren: Prosper Keating
176 Seiten mit170 Farbabbildungen
Heidelberg, Kehrer
ISBN 978-3-86828-097-5 ; 39,90 Euro

Die Arbeit des französischen Photokünstlers Charles Fréger (*1975) gilt besonders im Genre der zeitgenössischen Porträtphotographie als bahnbrechend. In groß angelegten Serien porträtiert er die einzelnen Mitglieder organisierter Verbände – seien dies Sportklubs, Armeekorps oder Berufsgruppen –, die durch äußere Zeichen wie Uniformen, Haartracht, Make-up, Haltung, ja sogar Körperform (wie im Falle von Sumo-Ringern oder Fremdenlegionären) ihre Zugehörigkeit zu der jeweiligen Gruppe demonstrieren. Fréger geht so der Fragestellung nach, in welchem Maß ein Kollektiv zu einem eigenständigen Körper heranwachsen kann und ergründet im weiteren Sinne das Wechselspiel zwischen Individualität und sozialer Zugehörigkeit.
Der Zyklus Empire ist in den Jahren 2004 bis 2007 entstanden und umfasst Darstellungen von Elitetruppen in ganz Europa, zumeist republikanischer und königlicher Garden, die sich durch ihre historischen und prunkvollen Uniformen auszeichnen. Empire wurde u.a. bei den Rencontres d’Arles 2008 gezeigt.



Fritz Eschen
Berlin unterm Notdach
Fotografien 1945-1955
Im Auftrag der Deutschen Fotothek herausgegeben von Mathias Bertram und Jens Bove
176 Seiten mit 154 ganzseitigen Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-78-2; 24,90 Euro

Fritz Eschen, der in der Weimarer Republik als Pressephotograph begonnen hatte, als Jude aber ab 1938 nicht einmal mehr einen Photoapparat besitzen durfte, überlebte die NS-Zeit nur knapp. Sofort nach der Befreiung im Mai 1945 griff Eschen wieder zur Kamera und dokumentierte in beklemmenden Bildern seine zerstörte Heimatstadt Berlin und das Elend der Überlebenden. Vor allem aber widmete er sich dem allmählichen Erwachen des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, den Lebensverhältnissen der einfachen Leute und dem Beginn des Wiederaufbaus. In einem großen Bogen, der von den rauchversengten Häuserruinen des Mai 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer im August 1961 reicht, erzählen Eschens Bilder die Geschichte einer Stadt, deren Überlebenswillen durch nichts zu brechen war.



Eberhard Klöppel
Berlin – Ecke Greifswalder
Fotografien 1978-1987
Herausgegeben von Mathias Bertram
176 Seiten, 155 ganzseitige Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-84-3 ; 24,90 Euro

Das alte Gaswerk an der Greifswalder Straße versorgte den Norden Berlins mehr als 100 Jahre lang mit Gas. Mit ihren Schornsteinen und Gasometern prägte die gewaltige Industrieanlage das Antlitz des Prenzlauer Bergs. 1981 wurde die »Dreckschleuder« endlich stillgelegt und demontiert. An ihre Stelle trat ein mustergültiges Wohnviertel nach den Idealen der realsozialistischen Architektur - mit Plattenhochhäusern und Kindergärten, Schule und Schwimmhalle,
Klubgaststätte samt Jugendclub, einem Planetarium und dem gigantischen Ernst-Thälmann-Denkmal. Eberhard Klöppel hat diesen Prozess industrieller Konversion im realen Sozialismus ein ganzes Jahrzehnt lang beobachtet und in eindrucksvollen Bildern festgehalten: die Architektur der gründerzeitlichen Industrieanlage, die schwere, gesundheitszerstörende Arbeit der Gaswerker, die Sprengungen der Schornsteine und Gasometer, den Bau der neuen Häuser und des Thälmann-Denkmals und nicht zuletzt das neue Leben, das sich in diesem sozialistischen Musterpark entfaltete.

 

"Luft unter die Flügel…"
Beiträge zur mittelalterlichen Kunst

Herausgegeben von Andrea von Hülsen-Esch und  Dagmar Täube
Festschrift für Hiltrud Westermann-Angerhausen
264 Seiten mit 44 s/w und 141 farbigen Abbildungen
Hildesheim, Olms Verlag
ISBN: 978-3-487-14317-0; 32,- Euro   
 
Dreiundzwanzig Beiträge von international renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen (Barbara Welzel, Andreas Speer, Lothar Lambacher, Charles T. Little, Theo Jülich, Peter Barnet, Ursula Mende, Neil Stratford, Elisabet Taburet-Delahaye, Manuela Beer, Michael Brandt, Brigitte Kaelble, Peter Kurmann, Brigitte Kurmann-Schwarz, Ebbe Nyborg, Paul Williamson, Andrea von Hülsen-Esch, Frits Scholten, Birgitta Falk, Carola Hagnau, Niklas Gliesmann, Dagmar Täube, Birgitt Borkopp-Restle und Otto Gerhard Oexle) zur Kunst des Mittelalters zeigen aufs Neue die Vielfalt der Erkenntnismöglichkeiten, die siebenhundert Jahre Kunstgeschichte immer noch bergen. Dies gilt für die Überlegungen zur Goldschmiede-, Elfenbein- und Textilkunst ebenso wie für die Skulpturen, die Tafel- und Glasmalerei. Zugleich spiegeln die Aufsätze die ungebrochene Faszination, die alte Kunst auch heute noch ausstrahlt. Alle Beiträge enthalten neue Erkenntnisse und wurden zu Ehren von Hiltrud Westermann-Angerhausen verfasst. Sie war von 1991 bis 2010 Direktorin des Museum Schnütgen Köln und ist seit 2003 Honorarprofessorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihr ist der vorliegende Band als Festschrift zum 65. Geburtstag gewidmet. Mit zahlreichen Photos, u.a. vom Rheinischen Bildarchiv.