Bettina Flitner (DGPh)
Reisen in Burma

mit Texten von Alice Schwarzer
160 Seiten, ca. 100 farbige Abbildungen
DuMont Verlag
ISBN 978-3-8321-9424-6; 34,95 Euro

Burma, das Land zwischen China und Indien, war lange isoliert. Jetzt öffnet sich das bisher verschlossene Land, in dem die Männer Röcke tragen und das Lächeln der Frauen verborgen ist hinter den weißen Kreidezeichen des Tanakabaumes. Die Photographin Bettina Flitner und die Autorin Alice Schwarzer haben Burma / Myanmar in den vergangenen zwölf Jahren immer wieder besucht. Sie sind auf dem Ayerwaddy die »Road of Mandalay« hinauf geschippert, bis nach Bagan und Bhamo. Sie waren auf dem Hochplateau des Inle-Sees und unter den Palmen von Ngapali. Sie haben die Pagodenfelder durchstreift und das höchste Heiligtum des Buddhismus, die Swedagon, bestaunt. Sie sind den Menschen begegnet und haben ein Stück ihres Lebens geteilt. Nun liegt das Resultat vor: Ein prächtiger, anrührender, poetischer Bildband von Bettina Flitner mit überraschenden Texten von Alice Schwarzer. Eine bildhafte Reise für alle, die Burma lieben, noch nie dort waren, oder aber gerade jetzt, in der Zeit des Aufbruchs, hinfahren wollen.

 


Hans-Georg Esch
Cities Unknown – Chinas
Millionenstädte
Mit Texten von Klaus Honnef (DGPh), Eckhart Ribbeck und Raymund Scheffler
180 Seiten, 96 farbige Abbildungen
Quadriga Verlag
ISBN 978-3-86995-029-7; 49,99 Euro

Der Architekturphotograph HG Esch dokumentiert in seinem großformatigen Buch „Cities Unknown“ die rasant wachsenden Millionenstädte in China. Der Photograph widmet sich dabei im Westen nahezu unbekannten Orten wie Guangzhou, Tianjin oder Shenyang, anstatt sich auf bekannte Metropolen wie Peking oder Shanghai zu konzentrieren. In loser Reihenfolge sind beeindruckende Bilder von 19 chinesischen Großstädten zu sehen, so wie sie sind: Gesichtslos, von Smog verhangen, identitätsarm, selbstähnlich bis zur Unkenntlichkeit, und alle frisch in die Landschaft gepflanzt. Auf die Frage, inwieweit ihm dabei der Verweis auf gesellschaftliche Fragestellungen wichtig erschienen, stellt der Photograph fest: „Es wird klar, dass sich China in einem enormen Prozess befindet, der sich in der Architektur niederschlägt und so als Seismograph für die Entwicklung des gesamten Landes zu verstehen ist.“ Dies untermauen auch die den Bildern vorgestellten Texte: Eckhart Ribbeck, Professor am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart, befasst sich in seinem Beitrag mit  „Verstädterung und Investorenstädtebau in China“, unter dem Titel „Die Orte verschwinden“ zieht Klaus Honnef Parallelen mit dem Abriss und der Neugestaltung der französischen Metropole Paris unter Georges-Eugène Haussmann, die Charles Malville in den Jahren 1858 und 1879 photographisch dokumentiert hat, und Raymund Scheffler, Geschäftsführer einer Kunstberatungsgesellschaft, vergleicht unter dem Titel „China: Wachstumsmotor der Weltwirtschaft“ aktuelle Investitionen in die Infrastruktur chinesischer Städte mit denen anderer Großstädte der Welt. HG Esch legt mit „Cities Unknown“ eine Bilanz seiner Besuche im neuen Land der unbegrenzten Möglichkeiten vor und bietet ein beeindruckendes Ensemble von großformatigen Städtebildern. In der Summe ist die Photoserie aber mehr als eine bloße Dokumentation, in deren Zentrum die „unbekannten“ Städte der Volksrepublik stehen. Es sind wie im Flug aufgenommene Bilder, die den Betrachter in ihr Liniengewirr verstricken und einer Vielzahl von unterschiedlichen visuellen Eindrücken aussetzen. (HG von Zydowitz)

 

Manfred Hamm (DGPh)
Konzerthäuser

192 Seiten, Abbildungen: 1/3 Farbe, 2/3 Novaton
m:con Edition
ISBN 978-3-9814220-0-9; 98 Euro

Das Konzerthausbuch ist eine Zusammenarbeit des international bekannten Berliner Photographen Manfred Hamm und des renommierten Philosophieprofessors Michael Astroh. Konzerthäuser sind in erster Linie eine Errungenschaft des sich emanzipierenden Bürgertums des 19. Jahrhunderts. Manfred Hamm hat über ein Jahr lang über diese kulturelle Errungenschaft am Beispiel von 108 Konzerthäusern in ganz Europa recherchiert und mit seiner unverwechselbaren photographischen Handschrift dokumentiert. Ein Werk von größter Sachlichkeit und gleichzeitiger Opulenz. Das Buch gliedert sich in 3 Kapitel - einer Einleitung von Michael Astroh (deutsch / englisch), einem Bildteil mit ganzseitigen Abbildungen der Konzerthäuser von innen und außen und einer 35-seitigen Dokumentation (Photo, Bauzeit, Architekt und Eröffnungskonzert).
(Ausstellung: Rosengarten Mannheim, 18.06. bis 29.07.2012)

 

Ulrich Joho (DGPh)
DDR Erinnerungen

166 Seiten
edition winterwork
ISBN: 978-3-86468-176-9; 19,90 Euro

Leipzig 1970. Ein alter Mann sitzt im Abenddunst Pfeife rauchend auf einer Bank. Flüchtige Porträts 1982 – junge Frauen, auf der Straße angesprochen in Berlin und Potsdam, photographiert ohne jede Manipulation, das erste größere Projekt. Bilder vom Warten dann Mitte der 80er Jahre. Einblicke in ein Fallschirmjäger-Regiment, Jugendbilder, Endzeit der DDR schließlich und „Übergang“ mit Bildern aus einer wirren Zeit. Ulrich Johos ganz eigene photographische Erinnerungen aus zwanzig Jahren DDR, ergänzt mit lakonischen Texten. Ein sehr persönlicher und unbedingt ansehenswerter Beitrag zur Erinnerung an ein vergangenes Land.

 

Heiner Schmitz (DGPh)
Menschenbilder 1964 bis 2011

112 Seiten, zahlr. farb. Abbildungen
Klartext Verlag
ISBN: 978-3-8375-0745-4;  14,95 Euro

In über vierzig Schaffensjahren hat der 1940 in Oberhausen geborene Photograph Heiner Schmitz ein umfangreiches photographisches Werk entwickelt. Anlässlich seiner großen Einzelausstellung im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr stellt dieses Buch erstmals seine faszinierende Werkgruppe der Portraits und Menschenbilder vor. Entstanden auf Reisen, in Gesprächen, aber auch bei Erkundungen vor Ort, zeigen sie Schmitz als engagierten Beobachter, der im weitesten Sinne einer Erkenntnis stiftenden, sozialdokumentarischen Photographie verpflichtet ist. Für Schmitz sind die unterschiedlichen Kulturen und Krisengebiete der Welt eine stete Hausforderung, festgefügte Meinungen zu hinterfragen. Ob er türkische Frisöre, Mönche oder Migranten aus der unmittelbaren Nachbarschaft vor die Kamera bittet, Heiner Schmitz hat über Jahre eine besondere Form entwickelt, die Situation des Einzelnen im privaten wie im gesellschaftspolitischen Zusammenhang zu ergründen. Dabei hat er auch zu neuen Darstellungsformen eines zeitgemäßen Menschenbildes gefunden. Das nach den Vorstellungen von Heiner Schmitz gestaltete Buch umfasst neben zahlreichen Abbildungen Beiträge von Natalie Borlinghaus, Klaus Honnef (DGPh), Beate Reese, Steffen Tost und ein Interview der Young Art Experts des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr mit dem Photographen.

 

Jitka Hanzlová
268 Seiten, 139 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-293-1; 48 Euro

Jitka Hanzlovás Photographien bestechen gleichermaßen durch Sachlichkeit und Einfühlsamkeit; die Komposition wirkt stets ausgefeilt und trotzdem zufällig, die Farbtöne sind eher zart und zerbrechlich, und doch verleihen sie dem Dargestellten eine greifbare Materialität. Der Katalog zur ersten umfassenden Überblicksschau in der Fundación Mapfre, Madrid, versammelt die wichtigsten Serien der Künstlerin von 1990 bis heute: Auf "Rokytnik" über das Heimatdorf in Ostböhmen folgten "Bewohner" und "Hier" als Erkundungen des Umfelds im Ruhrgebiet; für "Forest" ist die Photographin in die Wälder ihrer tschechischen Heimat zurück- gekehrt. Ebenfalls vorgestellt werden die Serien "Brixton" und "Leonardo", die Japanreisebilder "Cotton Rose" sowie die jüngsten Pferde- und Blumenserien. Jitka Hanzlová, geboren 1958 in Náchod, Tschechoslowakei,  erhielt 1993 den Otto-Steinert-Preis der DGPh.

 

Martin Blume (DGPh)
Le ciel est bleu.

118 Seiten
Verlag Lindemann
ISBN: 978-3-89506-289-6;  29,80 Euro

In diesem Bildband stellt Martin Blume sein Schaffen von Anfang 1986 bis Ende 2011 dar, mit seiner Fähigkeit, sich zwischen den Positionen „Analog“ und „Digital“ frei bewegen zu können. Unabhängig von der Kamera – Kleinbild, Mittelformat, Großbild – hat Blume als Künstler eine Meinung und eine Botschaft, die man vereinfacht vielleicht mit einem „Ja“ zum Leben darstellen könnte.

 

Helena Schätzle
9645 Kilometer Erinnerung

168 Seiten
Nimbus Verlag
ISBN: 978-3-907142-71-4; 38 Euro

Das Schweigen der Väter und Großväter ist eine kollektive Erfahrung der Nachkriegsgenerationen. Was die Soldaten, die heimkehrten, in den Jahren des Krieges verübt, gesehen und durchgemacht hatten, erfuhren die Nachgeborenen selten und, wenn überhaupt, nur in knappen Ausschnitten. Auch Helena Schätzle hat diese Erfahrung gemacht, reagierte darauf jedoch mit einem ungewöhnlichen Projekt. Die kurzen Berichte ihres Großvaters, der am 2. Weltkrieg teilgenommen hatte und 1946 aus russischer Kriegs­gefangenschaft geflohen war, nahm sie zum Anlass einer weiten Reise. Auf den Spuren seiner Kriegsodyssee fuhr sie 9645 Kilometer kreuz und quer durch Osteuropa, um zu ergründen, welche Erinnerungen dort noch vorhanden sind und welchen Anblick die Orte des einstigen Geschehens heute bieten. Sie trifft auf Menschen, die damals vor Ort waren und die ihr von Vertreibung, von Tod und überleben, vom Fliehen, Bleiben und Durchkommen erzählen. Sie berichten von der Angst der Frauen vor den Soldaten, schildern die Bedingungen eines Gefangenentransports oder erinnern sich daran, wie flüchtenden Soldaten Unterschlupf gewährt wurde. Über 60 Jahre liegen zwischen den Erlebnissen des Großvaters und der photographischen Spurensuche der Enkelin, eine Zeitspanne, in der individuelles und kollektives Erinnern miteinander verschmelzen. Es sind eindringliche Bilder, die Helena Schätzle von Menschen und Orten aufnimmt, konzentrierte Portaits ohne Pathos und große Geste. Und es gelingt ihr, die Menschen zum Sprechen zu bringen, Menschen, die nicht nur die Erfahrungen ihres Großvaters auf vielfältige Weise teilen und ergänzen, sondern von denen der Betrachter auch weiß, dass sie die letzten Zeitzeugen dieses Krieges sind. In Verbindung mit Helena Schätzles Photos werden diese Erinnerungen zu einer bewegenden vielstimmigen Erzählung.

 

Adolf Miethe : Lebenserinnerungen
350 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch
ISBN 978-8171-5; 32,80 Euro

Prof. Dr. Adolf Miethe  (1862-1927) war Erfinder, Konstrukteur und Wissenschaftler, Autor und Herausgeber photographischer Publikationen. Vor allem gilt er als ein Pionier der Farbphotographie. Es ist das Verdienst von Dr. Helmut Seibt als Herausgeber und des Verlags Harri Deutsch, Miethes umfassende Lebenserinnerungen veröffentlicht zu haben. Diese galten lange als verschollen. Seibt fand sie zufällig im Archiv des Rostocker Hinstorff-Verlags wieder. Die Lebenserinnerungen öffnen – so Seibt – „ein Zeitfenster ins Innere dieses Wissenschaftlers und der damaligen Zeit.“ Schon seit 1881 beschäftigte Miethe sich mit der Photographie. Besonders verdienstvoll war der Zeitraum ab 1902, als Miethe von der Kameratischlerei Wilhelm Bermpohl in Berlin seine „Farbenkammer“ bauen ließ. So nannte er seine Wechselschlittenkamera, bei der die drei für projizierte und Aufsichtsbilder notwendigen roten, grünen und blauen Farbauszüge schnell nacheinander auf eine pneumatisch hinter dem Objektiv bewegte Photoplatte aufgenommen wurden. Neben der „Dreifarben-Photographie – System Miethe“ wie sie seinerzeit genannt wurde, war Miethe auch die panchromatische, das heißt auch rote Farbtöne richtig erfassende Sensibilisierung photographischer Trockenplatten zu verdanken. Diese war eine wichtige Voraussetzung für naturgetreue Farbphotographien. Miethe schrieb seine Erinnerungen zwischen 1914 und 1925 nieder, konnte sie allerdings nicht mehr alle überarbeiten. Seibt tat das auch nicht, sondern ließ die Texte authentisch. Er beschränkte sich auf wenige Anmerkungen und ergänzte das Manuskript durch Zeichnungen, Gemälde und Farbphotographien. Zu den Anhängen gehören neben einer Liste von Miethes zahlreichen Publikationen ein Personenregister und auch ein Verzeichnis der Rotophot-Postkartenserien, an denen Miethe mitgearbeitet hatte. Illustriert ist das Buch mit 17 Farbbildern, neben Farbphotographien auch Rotophot-Postkarten, Gemälde und Zeichnungen Miethes.  (Gert Koshofer, DGPh)

 

Michael von Graffenried
35 mm Leica Film

Vorwort Hans-Michael Koetzle (DGPh)
196 Seiten, 60 sw und 35 farbige Abbildungen
Benteli Verlag
ISBN: 978-3-7165-1732-1; 22,50 Euro

Michael von Graffenried, Dr.-Erich-Salomon-Preisträger 2010, glaubt unbeirrt an die Kraft des photographischen Bildes, an seine Fähigkeit zu provozieren, zu verblüffen, zu informieren, aufzuklären. Er zeigt Sujets, die andere nicht sehen, nicht zeigen wollen oder können. Ob Nudisten am Neuenburger See, das Innenleben des eidgenössischen Militärs, die Goldreserven der Schweizer Bank oder den Alltag der päpstlichen Schweizergarde: Immer wieder gelingt es dem Photographen, in verschlossene Welten einzudringen. Er bricht Tabus, blickt hinter die Kulissen oder legt den Finger auf soziale Wunden. Graffenrieds Ansatz ist dabei pragmatisch. Er fühlt sich keiner Schule verpflichtet, keiner Ästhetik, keinem Trend. Formalästhetisch geht er seinen eigenen Weg. Seine Bilder in Farbe oder Schwarz-Weiß sind überlegt konzipiert, mitunter ironisch, aufs Wesentliche konzentriert. Graffenried weiß um die Struktur eines starken Photos, ohne Formalist zu sein. Das Gestalterische steht immer im Dienst einer zu erzählenden Geschichte. Stets ist er dicht am Geschehen und nimmt sich Zeit für seine Themen, sodass in seinen Bildern eine Nähe und Authentizität entsteht, die den Betrachter berühren und ihn zum Nachdenken anregen.

 

European Photo Exhibition Award 01
144 Seiten, 113 farbige und 8 s/w Abbildungen 
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-647-9; 35 Euro

„European Identities“ lautet das Thema des ersten, neu ins Leben gerufenen „European Photo Exhibition Award“. Als Gemeinschaftsprojekt der Fondazione Banca del Monte di Lucca, der Fundaçao Calouste Gulbenkian, der Fritt Ord Foundation und der Körber-Stiftung ermöglicht er zwölf ausgewählten jungen Photographen aus Europa Photo-Essays zu diesem Thema zu entwickeln. „European Identities“ trifft ins Zentrum hochaktueller Diskurse und der vorliegende Band versammelt die Arbeiten der Teilnehmer als Kaleidoskop ganz verschiedener Sichtweisen und Positionen, die im Anschluss in einer Wanderausstellung durch Europa in renommierten Ausstellungshäusern und auf Festivals wie Paris Photo gezeigt werden.

 

Michael Schmidt
Lebensmittel

264 Seiten mit 174 Abbildungen in Duotone und in Farbe
jedes Exemplar nummeriert (1–1.000)
Snoeck Verlagsgesellschaft
ISBN 978-3-940953-93-3; 128,00 €

Es ist nicht weniger als ein epochales künstlerisches Werk, eine der großen Arbeiten, eine Serie, die spätere Generationen als Wegmarke im 21. Jahrhundert beschreiben werden, weil sie nicht nur auf der Höhe ihrer Kunst, sondern auch auf der Höhe ihrer Zeit ist. Über viele Jahre hat Michael Schmidt an dieser Serie gearbeitet, hat auf Reisen durch ganz Europa wie selbstverständlich diese Ansichten gesammelt, die keinen Betrachter unberührt lassen werden. Es geht dem Künstler dabei keinesfalls um die Sensationen, die Shots und Schocks des Themas, sondern um die eigene ausgewogene Komposition, Darstellung und Bildabfolge eines Werkes, dessen Thema viele Menschen bewegt: Lebensmittel. Und das meint die Produktion unter industriellen Bedingungen. Wer dieses eindringliche Porträt unserer Lebensgrundlagen durchgeblättert hat, erkennt, dass Michael Schmidt selbst in den von ihrer Funktion abgeschiedenen Lebensmitteln empathisch unsere Welt zu zeigen vermag.
(Ausstellungen: Galerie im Taxispalais, Innsbruck, 15.6.–26.8., Martin-Gropius-Bau, Berlin, 12.1.–1.4. 2013)

 

Dieter Blum (DGPh)
Coming Soon

Status Verlag
ISBN: 978-3-942924-03-0; 29,80 Euro

In diesem Werk „Coming Soon“ – seen by Dieter Blum“ hat Blum die künstlerischen Disziplinen Photographie und Literatur auf faszinierende Weise verknüpft. Denn gespiegelt werden Blums Photos von Textauszügen aus dem Skandal-Buch „Das sexuelle Leben der Catherine M“ der französischen Erotik-Autorin Catherine Millet. Ihre detailgenauen, authentischen Schilderungen weiblicher Sehnsüchte und sexueller Begierden geben den perfekten Rahmen ab für die lustvollen Nahaufnahmen weiblicher Gesichter kurz vor dem Höhepunkt. „Mir war vor allem wichtig, die Photos in einen größeren inhaltlichen Kontext zu stellen, um ihnen eine adäquate Bühne zu verschaffen“, sagt Blum.

 

Wilma Hurskainen
Heiress

112 Seiten, 48 farbige Abbildungen, Englisch
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-604-2; 29,95 Euro

Auf einfühlsame Art und Weise verbinden die Photographien von Wilma Hurskainen wie Gedichte Poesie mit Humor und eröffnen Assoziationsräume zu eigenen Erlebnissen. Gleichzeitig erkundet und hinterfragt sie die Mechanismen, mithilfe der Texte und Bilder zu Geschichten werden. Hurskainen, die eng mit dem Kreis der Photographen der „Helsinki School“ verbunden ist, erforscht in der Serie „No Name“ die Themen Kindheit und Erinnerung. In ihren Photographien legt Hurskainen Kindheit und Erwachsenenalter wie zwei Folien gleichzeitig übereinander und fügt ihnen kleine Erzählungen –  Kindheitserinnerungen (auch erfundene)– hinzu, den sie in ihren Visualisierungen wiederum neue Deutungen gibt.

 

Petra Bopp
Fremde im Visier

2. Auflage
160 Seiten, 46 farbige und 113 s/w Abbildungen 
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-294-5; 29,80 Euro

Siebzig Jahre nach Kriegsbeginn verhandelt die Generation der um 1945 Geborenen intensiver denn je die Nachlässe und Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Anhand von privaten Photoalben von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen werden die Blicke deutscher Soldaten auf fremde Menschen, Landschaften und Kulturdenkmale in den besetzten Ländern gezeigt. Nicht nur Motive und Bildästhetik spielen eine Rolle, sondern auch der Einfluss der Kriegspropaganda auf die Amateurphotographie der Soldaten. Hinter den scheinbar harmlosen Photos des militärischen Alltags und den touristischen Blicken scheinen Unsicherheit, Angst, Gewalt und Zerstörung des Vernichtungskriegs auf. Erstmalig in Deutschland thematisiert das Buch die Ästhetik der privaten Kriegsphotographie und zeigt das Reservoir an bislang unbekannten visuellen Splittern des Krieges in seiner Themenvielfalt. Es bietet Lesarten und Strukturen für ein tieferes Verständnis dieser Photoarchive, die – oft heimlich aufbewahrt – nun in ihrem Kontext betrachtet werden.

 

Martin Roemers
The Eyes of War

128 Seiten, 40 Abb.
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-3400-4; 35 Euro

Die Spuren des Zweiten Weltkriegs sind im Laufe der letzten Jahrzehnte nur scheinbar unsichtbar geworden. In den Gesichtern von Überlebenden ist das Grauen nach wie vor zu erkennen; ihre Augen spiegeln den Schrecken und die Traumata einer Kindheit im Krieg. Im Bild des erblindeten Kriegsopfers hat der Photograph Martin Roemers eine gespenstische Metapher für die seelischen Abgründe der Conditio humana im Allgemeinen gefunden und in der Folge Tausende Menschen ausfindig gemacht, die während des Zweiten Weltkriegs als Kinder oder junge Soldaten ihr Augenlicht verloren. Die Publikation erinnert mit 40 Porträts und begleitenden Interviews an die Vergessenen und weist zugleich über deren individuelle Leidensgeschichten hinaus. Als Blinde und Kriegsopfer im Schicksal vereint, stehen sich die einst erbitterten Feinde aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, der Ukraine und Russland in den Aufnahmen gegenüber.
(Ausstellung: Kunsthal Rotterdam 3.5.–26.8.2012)

 

BERLINmacher
224 Seiten, 247 farbige und 59 s/w Abbildungen 
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-665-3; 29,95 Euro

Anlässlich der 775-Jahr-Feier Berlins widmet sich dieses Buch den „Machern“ dieser Stadt – jenem „verwegenen Menschenschlag“ (Goethe), der Berlin bereits seit 1237  so unverwechselbar macht. Vergangenheit und Gegenwart werden durch Porträts von 75 historischen und 700 heutigen „Berlinmachern“ vor Augen geführt, die in der Stadt gelebt, gewirkt und ihr auf unterschiedlichste Weise Impulse verliehen haben. Mittels zahlreicher historischer Abbildungen, aufschlussreicher Porträts und ausführlicher Essays sind die Leistungen der Berliner, ihr Mut, ihre Innovationskraft, aber auch ihr Alltagsleben in ihrem urbanen Netzwerk quer durch die Jahrhunderte nachzuerleben. Mit Portraits von (u. a.) Rudi Dutschke, Theodor Fontane, George Grosz, Sebastian Haffner, Fanny Hensel, Henriette Herz, Magnus Hirschfeld, E. T. A. Hoffmann, Harald Juhnke, Hildegard Knef, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Lise Meitner, Moses Mendelssohn, Wolfgang Neuss, Max Reinhardt, Leopold Ullstein, Claire Waldoff, Heinrich Zille

 

Marc Altmann
Lightroom-4-Praxis

452 Seiten, komplett in Farbe
dpunkt.verlag
ISBN: 978-3-89864-832-5; 39,90 Euro

Marc Altmann begleitet Sie bei der effizienten Verwaltung und Entwicklung von Photos mit Lightroom 4.1 und hilft Ihnen dabei, dieses leistungsfähige, aber komplexe Werkzeug zu beherrschen. Technische Konzepte und Funktionen ordnet der Autor in den größeren Zusammenhang der (Digital-)Photographie ein, egal ob es um Tonwerte, Farbmanagement oder Datensicherung geht. Mit dem erworbenen Hintergrundwissen und anhand zahlreicher Beispiele wird erkennbar, wie das Programm sinnvoll eingesetzt wird und warum gerade dieser oder jener Regler verwendet werden sollte. Die neuen Funktionen in Lightroom 4 wie Geotagging, Softproofs, Photobücher, Video werden ausführlich vorgestellt. Der Autor bringt seine eigene Meinung und Erfahrungen ein und unterstützt Sie dabei, Ihren eigenen Workflow, Ihre eigene Arbeitspraxis zu entwickeln.