Sowohl die hier vorgestellten als auch alle anderen lieferbaren Bücher können bei unseren Mitgliedern www.schaden.com und www.lindemanns.de online bestellt werden. DGPh-Mitgliedern werden die Bücher versandkostenfrei zugeschickt.


Die Düsseldorfer Schule
Photographien 1970-2008 aus der Sammlung Lothar Schirmer (DGPh)

Mit Texten von Ulrich Pohlmann (DGPh), Lothar Schirmer und Winfried Nerdinger
72 Seiten, 84 Abbildungen, 33 Tafeln München, Verlag Schirmer / Mosel
ISBN 9783829604550; 18,- Euro

"Die Düsseldorfer Schule" ist auch außerhalb der Kunstwelt ein Begriff geworden – gemeint sind die Photoarbeiten von Bernd und Hilla Becher und ihren Schülern. Das Ehepaar Becher lehrte ab 1976 an der Düsseldorfer Kunstakademie Photographie. Sie erneuerten die Dokumentarphotographie und ihre Schüler erweiterten den photographischen Blick auf die Welt bis zur »elektronischen Malerei« am Computer. Seit dem Bauhaus hat wohl keine andere Kunstrichtung aus Deutschland eine solche weltweite Beachtung gefunden wie die Düsseldorfer Photoschule. International steht sie heute für hohes künstlerisches Niveau und eine Neuorientierung des Mediums Photographie. Lothar Schirmer, Verleger des Münchner Schirmer/Mosel Verlags, ist ein passionierter Sammler zeitgenössischer Kunst und Photographie. Das Buch ist der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und enthält Abbildungen von über 80 ausgesuchten Werken der Düsseldorfer Schule: von frühen Photographien der Bechers bis hin zu großformatigen Arbeiten von Laurenz Berges, Ulrich Gambke, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Simone Nieweg, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth und Petra Wunderlich.

 

Energien / Synergien 9
Klaus Honnef (DGPh) / Wilhelm Schürmann

Herausgegeben von der Kunststiftung NRW
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln
118 Seiten
ISBN: 978-3-86560-723-2; 14,80 Euro

Zwei Männer im Gespräch, die unterschiedlicher kaum sein können, die jedoch beide die Anerkennung der Photographie als Kunst in Deutschland entscheidend befördert haben: der Ausstellungsmacher und Autor Klaus Honnef und der Sammler und Photograph Wilhelm Schürmann. Aachen ist der Ausgangspunkt ihrer einzigartigen Erfolgsgeschichten: Klaus Honnef gründete dort 1968, noch Journalist der Aachener Nachrichten, den Gegenverkehr, einen Kunstverein interessierter Künstler und Bürger, der schnell überregionale Bedeutung gewann und der Ausgangspunkt für eine große Ausstellungsmacherkarriere wurde. In eben jener Grenzstadt und unmittelbar nach seinem Chemiestudium an der ortsansässigen RTHW betrat Wilhelm Schürmann 1973 die öffentliche Bühne: Mit seinem Freund Rudolf Kicken eröffnete er Deutschlands erste auf Photographie spezialisierte Galerie, Schürmann & Kicken. Das Gespräch zwischen Honnef und Schürmann entfaltet das spannende Drama der Dokumentarphotographie als Kunstform zwischen Illustrierten- und Kunstwelt.

 

Claudius Holzmann:  Backstage
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin

144 Seiten mit 120 Photographien
Kempten, teNeues
ISBN: 978-3-8327-9384-5; 39,90 Euro

Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin ist unbestreitbar ein Höhepunkt im internationalen Modekalender. Hier geben sich die Schönen, Kreativen und Prominenten ein Stelldichein. Darüber hinaus ist die Modewoche ein wichtiges wirtschaftliches Ereignis, auf dem nicht nur Trends gesetzt und kreative Grenzen verschoben, sondern auch Karrieren angestoßen und Geschäfte gemacht werden. Der renommierte Photograph Claudius Holzmann, der seit der ersten Modewoche dabei ist, hat aus rund 40 000 Photographien diejenigen ausgewählt, die die kreative und intensive Atmosphäre der Modewoche am besten einfangen. Durch diese erhalten wir Einblick in die Dramatik, die sich hinter den Kulissen abspielt.

 

Ohio
Joachim Brohm

120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Göttingen, Steidl
ISBN: 978-3-86521-698-4; 40,- Euro

Die Serie Ohio kommt in mehrerer Hinsicht einem Bruch mit Konventionen gleich. Joachim Brohm experimentierte darin als einer der ersten mit der Farbphotographie als künstlerische Ausdruckform. Anfang der 1980er galt – trotz der um William Eggleston schon 1976 entbrannten Kontroverse – noch in weiten Kreisen nur die Schwarzweiß-Photographie als seriös. Doch das Experiment, das Brohm mit Ohio wagte, geht weiter: Die mit einer Mittelformatkamera aufgenommenen Bilder zeigen heruntergekommene Hinterhöfe und Häuser, Autos, Werbetafeln und scheinbar banale Szenen aus dem amerikanischen Alltag. Es sind ausschließlich profane Motive auf diesen 1983/84 während eines Studienaufenthaltes in Columbus entstandenen Bildern zu sehen. Ohio erzählt von einem Zeitpunkt in der Geschichte der Photographie, an dem sich eine neue Bildsprache zu entwickeln begann.

 

László Moholy-Nagy
192 Seiten mit 150 farbige Abbildungen
München, Prestel
ISBN: 978-3-7913-5001-1;  49.95 Euro

Als Walter Gropius 1923 den jungen ungarischen Künstler Lázló Moholy-Nagy als Lehrer ans staatliche Bauhaus nach Weimar holte, begann Dank dessen Vielseitigkeit und Offenheit gegenüber neuer Medien und Materialien eine neue Ära im Bauhaus: Mit seiner ästhetischen und konzeptionellen Radikalität in der Malerei und Plastik sowie seiner experimentellen Photographie prägte er mehr als jeder andere Bauhauslehrer unsere heutige Sicht auf das Bauhaus der 1920er Jahre. Anlässlich des 90. Geburtstages der Bauhausgründung zeigt die Schirn Kunsthalle in Frankfurt die erste umfassende Retrospektive des Künstlers seit 1991.

 

Jürgen Nefzger
Fluffy Clouds

Text von Ulrich Pohlmann (DGPh)
144 Seiten mit 73 farbigen Abbildungen
Ostfildern, Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-2598-9; 35,- Euro

Auf den Photos aus Jürgen Nefzgers Serie Fluffy Clouds sind idyllische Ansichten aus ganz Europa zu sehen: Schafe auf hügeliger Weide, Badende am Strand, ein einsamer Angler am Flussufer. Doch den Hintergrund dieser Motive bilden Kühltürme und Kernreaktoren, manchmal sind Wasserdunstwolken der einzige Hinweis darauf, was hinter dem nächsten Hügel steht.
Nefzger (*1968 in Fürth) beruft sich beim Aufbau seiner Bilder ganz bewusst auf die Ideale der Romantik. Die mit klassischen Mitteln dargestellte Schönheit der Natur wird konterkariert durch die offensichtliche Brutalität der menschlichen Eingriffe. Letztlich folgt er der Fiktion der Atomlobby und präsentiert die heile Welt der Kernkraftnutzung. Doch dass wir um die Fragilität dieser behaupteten Sicherheit wissen, enttarnt die augenscheinliche Harmlosigkeit der Bilder als trügerisch, die Idylle als überaus bedroht.
(Ausstellung: Le Château d’Eau, Toulouse 16.12.2009–7.2.2010)

 

Claudia Rogge
A Retrospective

Interview mit der Künstlerin von David Galloway,
Text von David Galloway, Thomas W. Kuhn, Gestaltung von Dieter Thiel
128 Seiten mit 176 Abbildungen, davon 144 farbig, 3 Klapptafeln
Ostfildern, Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-2574-3; 39,90 Euro

Kernthema der Arbeiten von Claudia Rogge (*1968 in Düsseldorf) ist das Verhältnis von Massengesellschaft und Individualismus, zweier sich scheinbar paradox gegenüberstehender Phänomene. Die Opposition von Masse und Individuum wird durch die Künstlerin ad absurdum geführt, indem sie selbst den Individualisten als Vertreter von Rollenkonzepten erkennt und darstellt. Internationale Aufmerksamkeit erfuhr sie bereits mit den Projekten mob il 1 und mob il 2 . Mit einem eigens für ihre Installationen gebauten gläsernen Lkw reiste sie durch Europa. Eine der im Lastwagen »beherbergten« Installationen bestand aus einem 5000-fach vervielfältigten Abguss eines Babykopfes. In ihren Photoarbeiten entwickelt sie ihre Thematik fort und konzipiert eine einzigartige Methodik. Sie choreographiert Bilder, die wie ein »single shot« erscheinen, ihre komponierten Massen resultieren jedoch aus einer Vielzahl von individuellen Einzelbildern.

 

Starburst
Color Photography in America 1970-1980

Von Kevin Moore, Text von James Crump, Leo Rubinfien
272 Seiten mit 304 Abbildungen davon 301 farbig
Ostfildern, Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-2490-6; 49,90 Euro

Es fällt heute schwer, sich vorzustellen, dass der künstlerische Wert der Farbphotographie bis in die 1980er-Jahre hinein umstritten war. William Egglestons bahnbrechende erste Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art im Jahr 1976 wurde heftig diskutiert; es fiel vielen Betrachtern schwer, seiner Serie mit Bildern aus dem Alltag der Südstaaten den Rang eines Kunstwerks zuzusprechen. Auch die frühen Arbeiten von Stephen Shore, Helen Levitt, Joel Meyerowitz und anderen erfuhren ähnlich ambivalente Kritiken. Doch der Siegeszug der Farbphotographie war nicht aufzuhalten: Inspiriert von diesen Pionieren, konzentrierten sich Jeff Wall, Rineke Dijkstra, Philip-Lorca diCorcia, Nan Goldin und viele andere in den folgenden Jahren darauf, das Potenzial der Farbphotographie als Medium großer Objektivität wie auch großer Kunstfertigkeit auszuloten und zeigten mit kritischem Blick Banales, Ephemeres und scheinbar Bedeutungsloses. Starburst beleuchtet die ersten großen Namen der künstlerischen Farbphotographie in den USA der 1970er-Jahre und untersucht ihren Einfluss auf nachfolgende Generationen.
(Ausstellungen: Cincinnati Art Museum 13.2.–9.5.2010,  Princeton University Art Museum 8.7.–26.9.2010)

 

Walker Evans
Decade by Decade

Von James Crump, Text von Aaron Betsky
256 Seiten, 240 farbige Abbildungen
Ostfildern, Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-2491-3; 49,90 Euro

Walker Evans (1903–1975) gilt unangefochten als einer der einflussreichsten amerikanischen Photographen. Sein Werk veränderte das Bewusstsein seines Landes, viele seiner Arbeiten sind fester Bestandteil des kollektiven Bildgedächtnisses. Seine kompromisslose Dokumentationen der Armut während der Wirtschaftskrise der  1930er-Jahren sind Ikonen der Photographiegeschichte, doch häufig finden seine nicht minder wegweisenden Werke aus den folgenden Jahrzehnten weniger Beachtung.
Diese Monografie widmet sich seinem Gesamtwerk und stellt mit Bedacht auch viele Photographien vor, die nur selten gezeigt werden – darunter etwa auch die Polaroids, die Evans als letzte Arbeiten in den späten 1970er-Jahren schoss. Der stetig wachsende Einfluss seines Œuvre in diesen Jahren sowie seine symbiotische Zusammenarbeit mit John Szarkowski, dem legendären Kuratoren des New Yorker Museum of Modern Art, bilden den Mittelpunkt des Bandes.
(Ausstellung: Cincinnati Art Museum 12.6.–5.9.2010)

 

Gerhard Weber
Im Land der Mulde - Fotografien 1968-2008

184 Seiten mit 162 ganzseitigen Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-74-4; 24,90 Euro

Zwischen Leipzig und Dresden, wo sich die Zuflüsse der Mulde vereinigen, liegt der Muldentalkreis. Gerhard Weber, der hier seit langem zu Hause ist, hat das ländliche und kleinstädtische Leben dieser Region vier Jahrzehnte lang mit der Kamera begleitet. Immer wieder aufs Neue ging zu den Bauern und Feldarbeiterinnen, beobachtete die Arbeiter in den kleinen Industrie- und Handwerksbetrieben, photographierte die Menschen in ihren Wohnungen und auf der Straße und hielt alle Facetten des Alltagslebens in dem 100-Seelen-Dorf Erlln fest. Er dokumentierte die Friedliche Revolution, die sich zum Teil dramatisch ändernden Lebensverhältnisse und schließlich 2002 das Jahrhunderthochwasser. Webers sorgsam komponierte Bilder dringen tief in das Wesen der Verhältnisse und zeichnen sich durch Wärme und Nähe zu den Porträtierten aus.

 

Amélie Losier
Wenn die Stadt schläft

Fotografien 2002-2008
72 Seiten mit 60 ganzseitigen Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-76-8; 14,90 Euro

Tief in der Nacht, wenn die ermatteten Nachtschwärmer erschöpft in ihre Betten sinken und sich endlich Ruhe in der turbulenten Metropole ausbreitet, sind viele Berliner noch oder schon wieder bei der Arbeit. Sie müssen wach bleiben, um den komplizierten Mechanismus der Stadt am Leben zu erhalten. Gleise müssen erneuert, Abwasserkanäle unter der Autobahn überprüft werden. Sanitäter kümmern sich um Verletzte, Feuerwehrleute rücken aus, wenn Gefahr droht. Auch frische Brote für den neuen Tag wollen gebacken und die neuesten Zeitungen ausgeliefert werden. Amélie Losier hat die Berliner Nachtarbeiter besucht und bei ihrer Arbeit beobachtet. Auf ihren Aufnahmen in klassischem Schwarz-Weiß schälen sich aus dem allgegenwärtigen Dunkel Porträts und Szenen, die die nächtliche Hauptstadt und ihre emsigen Gehilfen zeigen - atmosphärisch dicht und von hohem ästhetischen Reiz.

 

Bernd Heyden
Auf der Rennbahn

Fotografien 1966-1972
60 Seiten mit 38 ganzseitigen Abbildungen
Leipzig, Lehmstedt Verlag
ISBN 978-3-937146-79-9; 14,90 Euro

Bekannt geworden ist Bernd Heyden durch seine Photographien der Menschen im Prenzlauer Berg. Begonnen hat er sein außergewöhnliches photographisches Werk jedoch mit Aufnahmen von den Pferderennbahnen im Berliner Osten. Mit seiner Kamera fuhr er ab 1966 immer wieder zur Galopprennbahn nach Hoppegarten und zur Trabrennbahn nach Karlshorst, wo seine Prenzlauer Berger und die übrigen Ostberliner ihrer Wettleidenschaft frönten. Was er hier vorfand und in eindringliche Bilder bannte, war eine ungewohnt rauhe Welt der Glücksjäger, Jockeys und Wettkönige, die noch in der Kultur der Vor- und Nachkriegszeit wurzelte und sich den Diktaten des Sozialismus zu entziehen schien. Nicht umsonst erinnern viele Bilder an Szenen aus amerikanischen Spielfilmen der vierziger Jahre.

 

Neue Photographische Gesellschaft Steglitz
Die Geschichte eines vergessenen Weltunternehmens
Herausgegeben von Wilma Gütgemann-Holtz und Wolfgang Holtz
128 Seiten mit 206 meist farbigen Abbildungen
Preis: 15,- Euro
Die letzten Exemplare sind auf telefonische Anfrage unter 030/812 23 38 erhältlich

Wenn man heute vom Teltowkanal kommend, die Birkbuschstraße
in Steglitz bis zur Siemensstraße entlanggeht, vermutet
man nicht, dass sich auf der linken Seite von 1897 bis 1921
eine der bedeutendsten, marktbeherrschenden Photoproduktionsstätten
der Welt befand. Die Neue Photographische Gesellschaft wurde durch den am 21. April 1862 in Braunsberg/ Ostpreußen geborenen Arthur Schwarz 1894 ursprünglich in der Schöneberger Hauptstraße 7A mit zehn Mitarbeitern
gegründet. Schwarz hat die ehemaligen Fabrikationsgebäude
der 1888 entstandenen Optischen Anstalt C. P. Goerz übernommen, die aus Platzmangel in die Friedenauer Rheinstraße 45 zog und sich hier mit der Herstellung von photographischen Objektiven und Fernrohren zu einem Weltunternehmen entwickelte und 1926 von der Zeiss-Ikon AG übernommen wurde. Auch die NPG entwickelte sich im Schatten der expandierenden Großstadt
Berlin sehr rasch. So entschloss sich die Leitung bereits nach zwei Jahren, ein modernes Fabrikgebäude von den Architekten Frederichs & Grossmann bauen zu lassen. Glückliche Umstände führten dazu, dass sich der Inhalt der großen Patrone, die bei der Grundsteinlegung am 27. Juli 1896 in Steglitz unter dem besagten Stein vergraben wurde und in den 1970er Jahren bei Abrissarbeiten wieder ans Tageslicht gelangte, in der Sammlung Photographica Umstätter befindet. Dieser mit viel Liebe zusammengestellte Katalog zählt zu einer echten Rarität! Mit hervorragenden Texten, u.a. von Peter Weiss, Wolfgang Holtz, Karin Walter, Dieter Lorenz, Wilma Gütgemann-Holtz.

 

Peter Rigaud
Portraits

160 Seiten mit ca. 200 Farbabbildungen,
Wien, Brandstätter Verlag
ISBN 978-3-85033-219-4; 39,90 Euro

Der Photograph Peter Rigaud zeigt in seinem ersten Buch eine Auswahl seiner besten Portraitphotographien der letzten 10 Jahre: Maler und Schriftsteller, Designer und Architekten, Schauspieler und Denker, Mächtige und Starlets erzählen vor Rigauds Linse etwas von ihrer Persönlichkeit, bestenfalls eine ganze Lebensgeschichte.
Ein »gelungenes« Portrait ist weit mehr als das Abbild einer Person, es gibt Einblick in ihren Charakter, erfasst den Menschen hinter der »Fassade«. Rigauds Menschenbilder wirken manchmal, als hätte er sie mit seiner Kamera »gemalt«, so tiefgründig, so anspielungsreich setzt er Stars wie Anna Netrebko oder Roman Polanski, Künstler wie Dennis Hopper oder Jonathan Meese, Schriftsteller wie Elfriede Jelinek oder Martin Walser in Szene. Manchmal fröhlich und schön, manchmal traurig und ergreifend, immer wieder mit dem subtil eingesetzten Stilmittel des Humors, lässt er seinen Portraitierten viel Spielraum für Selbstironie. Rigauds Bilder – als Photographien zwar Momentaufnahmen – setzen im Kopf des Betrachters einen ganzen Bilderreigen in Bewegung: Man erahnt plötzlich den nächsten Film des Regisseurs, versteht die Bilder der Malerin besser, hat Mitgefühl mit der verletzlichen Pose eines Stars. Rigauds präzise Portraits sind von intelligentem Witz und herausragender Qualität.

 

Brigitte Niedermair
Madame Hirsch

Leporello im Schuber
27 Farbabbildungen
Heidelberg, Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-106-4; 45,- Euro

Renate Hirsch Giacomuzzi führt ein Leben, das den meisten Menschen unfassbar luxuriös und inszeniert vorkommen muss. Die Photographin Brigitte Niedermair hat Madame Hirsch über ein Jahr hinweg mit ihrer Kamera begleitet – bei offiziellen Anlässen und in ihrem privaten Reich. Madame Hirsch entzündet die Kerzen der reich dekorierten Tafel, steigt in festlicher Robe aus einer Gondel in Venedig, ist im Nobeldirndl auf dem Oktoberfest zu sehen oder gar beim frühmorgendlichen Nordic Walking. Für Madame Hirsch ist das Inszenierte Teil ihrer Realität. Stets perfekt gekleidet erwartet sie die gleiche Präzision und Stimmigkeit von ihrem nächsten Umfeld. Die Photographin verschafft einen ästhetischen Zugang zur Welt ihrer Protagonistin, gibt jedoch keine Lesart der Bilder vor und macht sie so auf mehreren Ebenen lesbar.

 

Kirill Golovchenko
7 km

144 Seiten mit 75 farbigen Abbildungen
Köln, snoeck Verlag
ISBN 978-3-940953-31-5; 29,80 Euro

»7 km« von Odessa entfernt hat Kirill Golovchenko einen der größten Marktplätze der Welt photographiert. Der Markt, dessen ältester Teil unmittelbar nach dem II. Weltkrieg, also zu schon längst vergangenen Sowjetzeiten, eingerichtet wurde, heißt noch heute »Feld der Wunder«. Auf ehemaligen Weizenfeldern und dem Gelände einer Müllverbrennungsanlage steht auf 70 ha ein Staat im Staate: Über 16.000 Schiffscontainer bilden, zu zweien übereinander gestapelt, farblich gekennzeichnete Straßenzüge; der Kaufpreis für einen Container beträgt 200.000 US-Dollar, zusammen also 400.000 US-Dollar für ein »Ladengeschäft« beispielsweise in der »Rosa Straße«; 20.000 Verkäufer beschäftigen 10.000 Träger; 200.000 Wiederverkäufer und Einzelhändler aus der Ukraine, Russland und der Republik Moldau decken sich hier täglich mit Waren aller Art ein; bei einem geschätzten Tagesumsatz von 20 Millionen US-Dollar sind es schätzungsweise 15 Millionen Ukrainer, also etwa 60% der Bevölkerung, die hier ihre Kleidung einkaufen; dabei kostet eine Flasche Chanel No.5 nur drei, ein Paar Nike Turnschuhe 25 US-Dollar.
Barbara Klemm (DGPh), Mentorin Kirill Golovchenkos, sagt: „Das sind sehr gelungene photographische Arbeiten über die Großmärkte der ehemaligen sowjetischen Republiken. Da ich selbst Anfang 2000 in Sibirien einige dieser Märkte photographiert habe, weiß ich, wie chaotisch es dort zugeht und wie schwer es ist, dieses Thema gut in den Griff zu bekommen.“

 

Stefan Schütz
Afrika

320 Seiten mit über 250 Photos
Potsdam, h.f.ullmann
ISBN: 978-3-8331-5356-3; 29,95 Euro

Es ist das Fremde, Magische, Geheimnisvolle, das uns an Afrika fasziniert. Dieser Bildband nähert sich dem unendlichen Kontinent und seinen Menschen mit einem anderen Blick. Viele Jahre lang ist der Photograph Stefan Schütz mit dem Geländewagen durch Afrika gereist, hat Länder, Landschaften, Jahreszeiten durchquert und abseits der Hauptrouten nach dem Anderen gesucht. Es entstanden faszinierende Bilder von Menschen und Landschaften, die wir so noch nicht gesehen haben und die uns das Mysterium Afrika näher bringen. Für Stefan Schütz war Afrika die größte Herausforderung: Die Landschaftsaufnahmen von zeitloser Intensität entstanden oft unter extremen klimatischen Bedingungen, die Porträts aus der Nähe heraus, mit kurzen Brennweiten und in unmittelbarem, respektvollen Kontakt zum Gegenüber. In diesem beeindruckenden Bildband zeigt er die ganze Bandbreite seines photographischen Könnens.

 

Weltgeschichte in Bildern
In Zusammenarbeit mit Encyclopædia Britannica
und Getty Images
560 Seiten mit über 2000 Photos
Potsdam, h.f.ullmann
ISBN: 978-3-8331-5149-1; 19,95 Euro

In diesem opulenten Werk werden die historischen Ereignisse von eineinhalb Jahrhunderten Jahr für Jahr in einer Zeitleiste aufgeführt und im Bildteil mit atemberaubenden, emotionsgeladenen und verblüffenden Bilddokumenten belegt. Beginnend mit dem Jahr 1850 werden Glück und Grauen, Aufstiege und Untergänge, Errungenschaften und Verbrechen, Krieg und Frieden, adeliges und bürgerliches Leben mit Photographien, Bildern und Zeichnungen dargestellt. Eine einzigartige Dokumentation seit Beginn der Photographie.

 

reportagealbum 01
368 Seiten
Hamburg, seltmann+söhne
ISBN 978.3.934687.74.5, 49,- Euro

Mit dem Reportagealbum ist jetzt der achte Band in der Reihe thematisch gegliederter Photographie-Jahrbücher erschienen. Eine einmalige und umfassende Sammlung zeitgenössischer deutscher und internationaler Reportagephotographie. Mit Unterstützung von Art-Buyern, Photoredakteuren, Agenten und Kreativen, garantiert eine im Vorfeld getroffene Photographen- und Bildauswahl, die hohe Qualität und Relevanz der gezeigten Arbeiten.

 

Matador
Barcelona

Madrid, Verlag: La Fábrica
ISBN: 9788492841097; 50,- Euro

Das neue spanische Magazin für Photographie Matador bietet seinen Lesern die Spannung und die Begegnung neuer Photographie in prächtigen großformatigen, beeindruckenden und hochwertigen Photos sowie Kommentare und Schriften aus den besten internationalen Photographie-Kritiken. Erhältlich zum ersten Mal in den USA und Europa. Matador Barcelona ist das Thema seiner neusten Ausgabe. Barcelona ist in vielerlei Hinsicht massiven kulturellen Veränderungen Spanien hat in den letzten 30 Jahren stark verändert symbolisieren, entwickelt sich zu einem wichtigen touristischen Ziel, eine führende europäische Zentrum für Kunst und berühmt zu werden weltweit für seine unterschiedlichen Architekturen. Protagonisten des kulturellen Lebens der Stadt, wie Jorge Herralde Verleger, Schriftsteller Eduardo Mendoza, Photographen Francesc Català-Roca, Architekt Narbe Tusquets und viele andere stellen ihre Perspektiven auf diese außergewöhnliche Stadt vor.

 

Frank Lloyd Wright,
Complete Works 1917-1942

Herausgegeben von Peter Gössel
Text von Bruce Brooks Pfeiffer
488 Seiten mit zahlreichen Photos
Köln, Taschen
ISBN: 978-3-8365-0926-8; 150 Euro

Frank Lloyd Wright (1867-1959) gilt als größter amerikanischer Architekt aller Zeiten; sein Werk läutete die Moderne ein und ist noch heute, ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod, äußerst einflussreich. TASCHENs dreibändige Monografie beinhaltet seine sämtlichen (etwa 1.100) Entwürfe, ob verwirklicht oder nicht. Entstanden in Zusammenarbeit mit den Frank Lloyd Wright Archives in Taliesin, Arizona, lässt diese Sammlung nichts unversucht, um Wrights frappierendem Leben und Werk Tribut zu zollen.

 

Die DVD-Edition der Photoshop-Enzyklopädie
Docma Webshop, 149 Euro

Alle 20 Bände (plus zwei Zusatzbände) der DOCMA Photoshop-Enzyklopädie gibt es jetzt als einmalige Sonderauflage auf DVD – mit interaktiven Links, Suchfunktion, dem komplettem Arbeitsmaterial sowie weiteren 50 lizenzfreien Bildern. So komfortabel war das Nachschlagen noch nie.
In Buchform widmete sich jeder Band mit über 100 Seiten einem einzigen Thema. Die Darstellung beginnt auf Einsteigerniveau und entlässt Sie am Ende als Profi. In der digitalen Variante ist alles noch übersichtlicher – bei Bedarf können Sie die Seiten natürlich auch ausdrucken. Wegen der grundlegenden Herangehensweise gelten die meisten Kapitel bereits für Version 7. Die DVD läuft unter Win und Mac.