Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Preisverleihung an Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns
Prof. Dr. John Eggert, Foto: ETH Zürich
Prof. Dr. John Eggert, Foto: ETH Zürich
August Sander, Foto: Gunther Sander
August Sander, Foto: Gunther Sander
Dr. Gustav Wilmanns, Foto: Schönberg/ts
Dr. Gustav Wilmanns, Foto: Schönberg/ts
Hilmar Pabel
Hilmar Pabel
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Auszeichnung: KulturpreisJahr: 1961Ausgezeichnet wurde: Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander, Dr. Gustav Wilmanns

Prof. Dr. John Eggert, Hilmar Pabel, August Sander und Dr. Gustav Wilmanns werden mit dem Kulturpreis der DGPh im Jahr 1961 geehrt.

John Eggert wird als führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der photographischen Grundlagenforschung geehrt, dessen Arbeiten weltweite Bedeutung haben. 

Gustav Wilmanns und August Sander werden als Wissenschaftler geehrt, durch deren Initiative die Agfacolor-Verfahren und Grundlagen für die allgemeine Einführung des Sicherheitsfilmes geschaffen wurden. Hilmar Pabel wird als Bildberichterstatter geehrt, dessen Aufnahmen, wie die in der bewegenden und erzieherischen Ausstellung "Ich fotografiere Menschen" gezeigten, eine außerordentliche Leistung vollbrachten, die durch ihre photographische Meisterschaft und ihre humanitären Geist vorbildlich sind. Der "Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie 1961" wird durch den Präsidenten der Gesellschaft, Bundesminister des Innern Dr. Gerhard Schröder, in einer Feierstunde am 13. Juni 1961 um 19:30 Uhr im Kölner Gürzenich verliehen.

 

Auszug aus der Laudatio auf Prof. Dr. John Eggert:

Prof. Dr. Dr. John Eggert übernahm 1928 die Leitung des Wissenschaftlichen Zentrallaboratoriums der Agfa Filmfabrik Wolfen. 1948 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor und Direktor des photographischen Instituts an die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich, wo er auch heute noch aktiv wirkt.

Als bedeutender Lehrer der physikalischen Chemie ist er besonders durch ein in aller Welt bekanntes Lehrbuch hervorgetreten. Als Forscher widmete John Eggert sein ganzes Leben den wissenschaftlichen Problemen der Photographie und Photochemie. Sein Hauptverdienst ist es, daß er die exakten Methoden der physikalischen Chemie zur Erforschung der photographischen Probleme anwendete. Hierbei hatte er solchen Erfolg, daß er heute zu den größten Wissenschaftlern seines Fachgebietes gehört.

Er begann seine Forschungen mit der Anwendung der seinerzeit noch sehr jungen Quantentheorie auf den photographischen Elementarprozeß und führte grundlegende Untersuchungen über die Quantenausbeute für Licht- und Röntgenstrahlen, die spektrale Empfindlichkeit photographischer Schichten, den Mechanismus der optischen Sensibilisierung, den Zusammenhang zwischen Koagulationszustand der Keime und photographischer Entwicklung sowie über die Stabilität des latenten Bildes und zahlreiche photographische Effekte durch. Von den praktischen photographischen Problemen, mit denen sich John Eggert intensiv beschäftigte, seien genannt: Die Sensitometrie, Mitarbeit an der Empfindlichkeitsnormung, Körnigkeit photographischer Schichten, Lichttonaufzeichnung, Farben- und Röntgenphotographie. Von der großen Anzahl hervorragender Mitarbeiter können hier nur einige namentlich genannt werden: Arens, Küster, Noddack, Schopper, von Wartburg und Wendt. [...]

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Auszug aus der Laudatio auf Hilmar Pabel: 

Die Freude am Photographieren hatte Hilmar Pabel bereits als 14jähriger beim Arbeiten mit einer alten Kastenkamera entdeckt. Mit 17 Jahren hatte er seinen ersten photographischen Erfolg: er erhielt als jüngstes Mitglied eines Berliner Amateur-Vereins den »Preis des Monats«.

1934 reiste er im Auftrage von Lily Abegg, in deren Korrespondenzbüro er arbeitete, zu den Färöer-Inseln. Die dort entstandenen Reportagen machten den jungen Journalisten bekannt. Die im Rowohlt-Verlag herausgegebene Zeitschrift »Pinguin « unter der Leitung von Kästner ermöglichte Hilmar Pabel einen beruflichen Neuanfang nach dem Kriege. Im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion des Rowohlt-Verlages und des Bayerischen Roten Kreuzes organisierte Hilmar Pabel die Plakataktion »Verlorene Kinder suchen ihre Eltern« und » Eltern suchen ihre verlorenen Kinder«. Die hierfür notwendigen Aufnahmen entstanden vor allem in Waisen- und Krankenhäusern. Sie regten Hilmar Pabel an, zu weiteren sozialen Themen photographisch Stellung zu nehmen. Vor der Währungsreform erhielt er einen Ruf als fester Mitarbeiter an die neu gegründete Bildzeitschrift »Quick«.

Die Bilder von Hilmar Pabel überzeugen und erschüttern durch ihre Lebensnähe. Ihre Stärke ist, daß sie nicht dem Effekt und der Sensation zuliebe gestellt sind. Sein besonderes Anliegen ist es, das menschlich allgemein Gültige aufzuzeigen. Dies über die Grenzen hinaus in weltweitem Umfange zu tun, wurde Hilmar Pabel möglich, als er im Auftrage seiner Zeitschrift auf Weltreise geschickt wurde. Seine erste Fahrt führte ihn 1950 nach Indonesien. Seitdem kam er als Berichterstatter immer wieder an die Brennpunkte des Weltgeschehens, so nach Japan, Siam, Indochina, nach Hongkong, Formosa und nach Rot-China, in die Länder des Nahen Orients, nach Amerika, zu den jungen Ländern in Afrika und in die Sowjetunion. [...]

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Auszug aus der Laudatio auf August Sander:

August Sander wurde zunächst Bergmann. Nach dem Militärdienst sattelte er um und wurde Photograph. Über verschiedene Zwischenstufen kam er wieder in seine Heimat, den Westerwald. Im Dorfe Kuch-hausen arbeitete er in der Zurückgezogenheit an der Vervollständigung seines Lebenswerkes: »Menschen des 20. Jahrhunderts«. Dieser Titel ist im weitesten Sinne zu verstehen, er soll den Menschen in seiner Ganzheit erfassen: In der Gebundenheit seines Herkommens und der Prägung durch Beruf und Weltanschauung, und er umfaßt gleichzeitig die Landschaft und die Orte, in denen er lebt. [...]

Nach dem Kriege kaufte das Kölnische Stadtmuseum seine Kölner Bilder. 1954 übernahm Edward Steichen Bilder von Sander in seine berühmte Ausstellung »The Family of Man«. Im gleichen Jahre stellte Sander in Schleiden/Eifel, 1958 in seiner Geburtsstadt Herdorf aus, wo ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen wurde. Ebenfalls 1958 erfolgte seine Berufung zum Ehrenmitglied der DGPh. [...]

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Auszug aus der Laudatio auf Dr. Gustav Wilmanns:

Nach kurzer Assistentenzeit bei Geheimrat Wallach in Göttingen trat Dr. Gustav Wilmanns 1905 in das Wissenschaftliche Laboratorium der Agfa in Berlin ein, wo er zunächst über Azofarbstoffe arbeitete. 1909 wurde er auf seine Bitte hin in die neugegründete Film-Abteilung versetzt. 1910 wurde Gustav Wilmanns in die neue Filmfabrik der Agfa in Wolfen übernommen.

Die Arbeit der ersten Jahre galt der Schaffung und dem Aufbau der maschinellen Systeme in der neuen Fabrik, dann konnte sich Gustav Wilmanns mit der Verbesserung der photographischen Emulsionen befassen. Es gelang ihm, empirische Herstellungsmethoden chemisch-wissenschaftlich zu untermauern sowie durch Einführung neuer Sensibilisatoren und Stabilisatoren wesentlich verbesserte photographische Negativ- und Positivmaterialien zu erzeugen. Nachdem jahrzehntelange Versuche, bei der Herstellung der Acetylcellulose Verbesserungen zu erzielen, erfolglos geblieben waren, gelang es Gustav Wilmanns und seinen Mitarbeitern durch Verbesserungen des Gießverfahrens eine vollwertige Sicherheitsfilmunterlage zu erstellen, so daß dadurch die leicht entflammbare Nitro-Unterlage völlig ersetzt werden konnte. Etwa gleichzeitig erarbeitete er mit weiteren Mitarbeitern die Grundlagen des Agfacolor-Verfahrens. Heute beruht ein großer Teil der in der Welt angewandten photographischen Farbverfahren auf diesen von Gustav Wilmanns erarbeiteten Grundlagen. [...]