Preisverleihung Fritz Brill 1960, links: Fritz Brill, rechts: Gerhard Schröder
Preisverleihung Fritz Brill 1960, links: Fritz Brill, rechts: Gerhard Schröder
Preisverleihung Fritz Brill 1960
Preisverleihung Fritz Brill 1960
Preisverleihung Fritz Brill 1960
Preisverleihung Fritz Brill 1960
Preisverleihung Fritz Brill 1960, Gerhard Schröder bei der Verlesung der Laudatio
Preisverleihung Fritz Brill 1960, Gerhard Schröder bei der Verlesung der Laudatio
Fritz Brill, Foto: Marian Schwabik
Fritz Brill, Foto: Marian Schwabik
Albert Renger-Patzsch
Albert Renger-Patzsch
Auszeichnung: KulturpreisJahr: 1960Ausgezeichnet wurde: Fritz Brill, Albert Renger-Patzsch

Die DGPh ehrt Fritz Brill und Albert Renger-Patzsch im Jahre 1960 mit dem Kulturpreis.

Fritz Brill, der Schöpfer der optischen Photoanalyse, hat ungewöhnliche Leistungen in seinen Darstellungen technischer und biologischer Vorgänge mit Hilfe der Photographie und Kinematographie vollbracht.

Auszug aus der Laudatio zu Fritz Brill:

Fritz Brill wurde am 1. Juli 1904 in Hannover geboren. Nach seinem Schulbesuch absolvierte er die kaufmännische Lehre mit dem Ziel, das väterliche Geschäft für Haus- und Küchengeräte zu übernehmen. Nach mehrjähriger kaufmännischer und volkswirtschaftlicher Tätigkeit entschloß er sich 1926 zum Studium der Graphik und Malerei an d.er Kunstgewerbeschule Berlin. Seine Leistungen standen hoch über dem Durchschnitt. So erhielt er einmal bei den jährlichen Wettbewerb der Schule gleichzeitig den ersten, zweiten und dritten Preis. Neben der Ausbildung an der Kunstgewerbeschule durfte er auch Unterricht bei Professor Itten, einem Meister am Bauhaus, nehmen. AIs besondere Anerkennung wurde ihm ein Semester des Studiums erlassen.

Als in Oktober 1930 "Die Dreizehn" in Berlin Am Reichstag ihre Malerei- und Graphik-Ausstellung eröffneten, war Fritz Brill a1s 26-jähriger der Jüngste unter ihnen. 1972 erfolgte die Gründung des "Ateliers für Werbegestaltung" in Berlin-Zehlendorf germeisam mit Hedwig Bornemann. Als Autodidakt beschäftigte sich Brill nun auch mit der Werbephotographie, und bereits in Jahre 1933 brachte er es hier zu ersten beruflichen Erfolgen. Angereqt durch Nachrichten aus den USA gelang es ihm nämlich als Erstem in Drutschland, reproduktionsreife photographische Vorlagen ohne Retusche herzustellen.

1916 kam die Beschäftigung mit der Farbenphotographie hinzu, die ihm in kurzer Zeit in die erste Linie der Avantgardisten führte. 1939 dehnte er sein Arbeitsgebiet auf die Makro- und Mikro-Photographie aus. Im gleichen Jahre gründete er sein "Chemisch-Physikalisches Labor für Industrie-Mikroskopie". [...]

Bemerkenswert ist die Kühnheit, mit der Fritz Brill - der Autodidakt - sich seine Aufgaben selbst stellt. Mit zäher Ausdauer hat er die angegangenen Probleme bewältigt - wiederholt unter dem Einsatz seiner gesamten wirtschaftlichen Existenz. [...]

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Albert Renger-Patzsch, seit den zwanziger Jahren der Pionier der "Neuen Sachlichkeit" in der Photographie, gilt als der bedeutendste deutsche Altmeister der Lichtbildnerei.

Auszug aus der Laudatio zu Albert Renger-Patzsch:

Mit der Verleihung des Kulturpreises 1960 an Albert Renger-Patzsch ehrt die DGPh einen Photographen, der seit Beginn der Zwanziger Jahre durch sein Werk einen entscheidenden, wegweisenden Einfluß auf die gestaltete dokumentarische Photographie genommen hat und der mit Recht auch heute im Ausland als der bedeutendste Altmeister der deutschen Photographie gilt. Die DGPh ist stolz darauf, ihn als Ehrenmitglied in ihren Reihen zu haben.

Albert Renger-Patzsch hat als sein wesentliches Bekenntnis einmal folgendes gesagt: "Die Fotografie, ganz gleich, welchen verwirrenden Aspekt sie bietet, ist ein grafisches Verfahren "eigner Art", weder Kunst noch Handwerk, ihr Wert wird bestimmt durch teils ästhetisches, teils technisches Urteil, und auf Grund ihrer mechanischen Struktur scheint sie mir besser geeignet, einem Gegenstande gerecht zu werden als eine künstlerische Individualität auszudrücken."

Mit dieser Erklärung ordnet sich Renger-Patzsch der dienenden Aufgabe der Photographie unter, der Photographie als objektiviertem Endzweck einer Darstellung, nicht einem Mittel subjektivierten Ausdrucksstrebens. Das ist eine Bescheidenheit, die er sich selbst auferlegt, die es ihm aber ermöglicht hat, innerhalb dieses gesteckten Rahmens Überragendes und Beispielhaftes zu schaffen. [...]