Türkische Fraueninitiative auf der Kundgebung gegen den Entwurf des neuen Ausländergesetzes, Hamburg, 31.03.1990 © Ergun Çağatay/ Fotoarchiv Ruhr Museum/ Stadtmuseum Berlin/ Stiftung Historische Museen Hamburg
Türkische Fraueninitiative auf der Kundgebung gegen den Entwurf des neuen Ausländergesetzes, Hamburg, 31.03.1990 © Ergun Çağatay/ Fotoarchiv Ruhr Museum/ Stadtmuseum Berlin/ Stiftung Historische Museen Hamburg
Photograph*in
Ergun Çağatay
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Jenseits von Einheitstaumel und Weltmeisterschaft? Die Bilder von Ergun Çağatay werfen einen türkisch-deutschen Blick auf das Jahr 1990

Zu Beginn des Jahres 1990 besuchte der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) mehrere deutsche Städte. Dabei entstand die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung und türkeistämmigen Präsenz in Deutschland. Ab Sommer 2022 zeigt das Museum Europäischer Kulturen (MEK) eine Auswahl dieser 3.477 Aufnahmen, die uns mitten hinein in die Lebenswelten der ersten und zweiten Generation von türkischen Arbeitsmigrant*innen führen.

Çağatays Fotografien stellen ein einzigartiges Zeugnis der Einwanderungsgesellschaft dar. Sie zeichnen ein vielfältiges Bild deutsch-türkischer Lebensrealitäten und bieten eine wichtige Perspektive auf die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der frühen 1990er Jahre. Die Aufnahmen sind somit auch ein Beitrag zu einer zeitgemäßen Erinnerungskultur, die die Erfahrungen migrantisierter Menschen einbezieht.

Ein Ausstellungsprojekt des Ruhr Museums, Essen in Kooperation mit dem Goethe-Institut, Istanbul, dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin.

Gefördert vom Auswärtigen Amt, der RAG-Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Das Magazin zur Ausstellung

Das Magazin „Wir sind hier.“ (PDF, 7,4 MB) erschien anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens unter der Schirmherrschaft von Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Die Herausgeberin Dr. Alexandra Nocke lässt auf 72 Seiten die dritte und vierte Generation Türkeistämmiger mit Essays zu Wort kommen. Darunter sind z.B. die Journalistin Ferda Ataman, der Sozialaktivist Ali Can aus Essen, der CORRECTIV Journalist Hüdaverdi Güngör, die Slam Poetin Aylin Celik oder die Schriftstellerin Dilek Güngör. Ihre Essays werden flankiert von Bildern der ersten bis zur vierten Generation von verschiedenen Fotografinnen und Fotografen, darunter Henning Christoph, Candida Höfer, Guenay Ulutuncok, Mehmet Ünal oder Metin Yılmaz.

Das Magazin wurde gefördert durch das Auswärtige Amt und die RAG-Stiftung. Es ist in Deutsch und teilweise auf Türkisch verfasst. 

Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin