Martine Gutierrez, Body En Thrall, p120 from Indigenous Woman, 2018, Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover, © Martine Gutierrez; Courtesy of the artist and RYAN LEE Gallery, New York
Martine Gutierrez, Body En Thrall, p120 from Indigenous Woman, 2018, Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover, © Martine Gutierrez; Courtesy of the artist and RYAN LEE Gallery, New York
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2021-2022-TRUE-PICTURES-2.pdf5.14 MB
Photograph*in
Martine Gutierrez, u.w.
Datum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts galt die nordamerikanische Fotografie als wegweisend für die Entwicklung einer künstlerischen Bildsprache des Mediums. Diese Vorreiterrolle ging durch die Entwicklungen der Fotografie in Europa seit den 1980er-Jahren weitestgehend verloren. Amerikanische Fotografie war in ihrer Vorbildfunktion für jüngere Künstler*innen nicht mehr verbindlich – in dieser Situation geriet auch die Kenntnis um sie aus dem Fokus.

TRUE PICTURES? widmet sich diesem Phänomen und präsentiert Arbeiten von über 30 kanadischen und US-amerikanischen Künstler*innen aus drei Generationen, die nicht nur ihre Herkunft und das Medium Fotografie verbinden. Für alle drei Generationen gilt, dass sie im digitalen Zeitalter zu verorten sind. Darunter ist nicht nur der Einzug der Digitalfotografie in das zuvor analog geprägte Medium zu verstehen. Vielmehr ist es eine Herausforderung für alle Künstler*innen, sich mit der Digitalisierung und den mit ihr einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen zu beschäftigen – sei es in Auseinandersetzung mit der oft zitierten „Bilderflut“, den technischen Möglichkeiten des Mediums oder in bewusster Abgrenzung zu Phänomenen des „digitalen Zeitalters“.

Alle drei Generationen sind zudem in Zeiten gesamtgesellschaftlicher sowie politischer Umbrüche und Herausforderungen zu verorten: von der 68er-Bewegung, den Auswirkungen des Vietnam-Kriegs oder der Aids-Krise und systematischem Rassismus hin zur Auseinandersetzung mit feministischer Theorie, Identitätsfragen und Infragestellungen von Auffassungen von Sexualität und Gender. Themen, die oftmals bis heute nicht an Dringlichkeit verloren haben. Neben narrativen oder politisch aufgeladenen Positionen finden sich in den Arbeiten der jüngeren Künstler*innen subjektive sowie transmediale Ansätze, welche Ausdruck unserer visuellen Kultur des 21. Jahrhunderts sind.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum der Moderne in Salzburg statt.

In Zusammenarbeit mit: Kunstmuseum Wolfsburg, Museum für Photographie Braunschweig, Folkwang Universität der Künste Essen, Leibniz Universität Hannover (American Studies), Hochschule Hannover, Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim

Kurator: Stefan Gronert, kuratorische Assistenz: Benedikt Fahrnschon