Ausstellung "Trans*". © Walter Schels
Ausstellung "Trans*". © Walter Schels
Photograph*in
Walter Schels
Datum
-
Kategorie
Porträtphotographie
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

In seiner Langzeitstudie TRANS* zeigt Walter Schels den Prozess des Einswerdens mit sich selbst.

Im Herbst 2013 beginnt Walter Schels mit der Arbeit an einem Langzeitprojekt, dem die Berliner Galerie Kornfeld mit der Ausstellung "TRANS*" erstmals in ihrem Projektraum 68projects einen Raum gibt. In einfühlsamen Aufnahmen porträtiert der Fotograf junge Trans*Menschen, die sich auf den Weg zu ihrer tatsächlichen Geschlechtsidentität gemacht haben – Jungen, die als anatomisches Mädchen zur Welt gekommen sind, und Mädchen, die als anatomische Jungen geboren sind. Das Besondere: die enge Freundschaft des Fotografen mit dem Arzt, der als Hormonexperte seinen Patient*innen hilft, ihren Körper ihrem als richtig empfundenen Geschlecht anzugleichen, resultiert in einer einmaligen Werkgruppe, die die Transformation vom anatomisch angeborenen zum richtigen Geschlecht über einen längeren Zeitraum dokumentiert.

Heute umfasst die Serie Porträtaufnahmen von 27 Transmenschen. Die jüngste war zum Zeitpunkt der ersten Aufnahme elf Jahre alt, der älteste ist heute 23. Der Moment der Verblüffung bei der ersten Begegnung ist geblieben. Ob Transjunge oder Transmädchen, Kleidung, Körpersprache und Redeweise von allen Porträtierten weisen vom Moment des ersten Kennenlernens auf das zukünftige, von den Jugendlichen als ‘richtig’ empfundene Geschlecht.

Walter Schels hat sich bewusst für die klassische Form der Porträtaufnahme entschieden, die er mit seinen Werk über Jahrzehnte mitentwickelt und geprägt hat: Die Aufnahmen entstehen vor schwarzem Hintergrund, aus geringer Distanz, mit direktem Blickkontakt. Beleuchtet von einem gleichmäßigen, flachen Licht schauen Mädchengesichter und Jungengesichter ohne zu lächeln in die Kamera. Es sind unaufgeregte Aufnahmen, die Metamorphose von weiblich zu männlich und umgekehrt erscheint in den Bildern nicht als Drama, sondern vollzieht sich in subtilen Schritten.