Vivian Maier, New York, 1953 © Estate of Vivian Maier, Courtesy of Maloof Collection and Howard Greenberg Gallery, NY
Vivian Maier, New York, 1953 © Estate of Vivian Maier, Courtesy of Maloof Collection and Howard Greenberg Gallery, NY
Photograph*in
Vivian Maier
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Mehr als vier Jahrzehnte arbeitete Vivian Maier (1926-2009) als Kindermädchen in verschiedenen Familien in New York und Chicago. Während dieser Zeit und danach fotografierte sie unablässig: Straßenszenen, Portraits, Stillleben und Landschaften. Als sie 2009 verstarb, umfasste ihr Nachlass über 120.000 Negative, zahlreiche Super-8 und -16mm Filme, sowie verschiedene Audio-Aufnahmen und fotografische Abzüge. Zu Lebzeiten blieb ihr Schaffen völlig unbekannt, erst 2007 entdeckte ein junger Historiker eher zufällig ihr umfangreiches Lebenswerk, das Maier größtenteils in einem Lagerhaus deponiert hatte.

Maier verstand es, ihre Umgebung in Momentaufnahmen festzuhalten, die von der Schönheit des Alltags erzählen und vom Besonderen im scheinbar Banalen. Auf ihren Streifzügen war sie stets auf der Suche nach dem Unbemerkten und dem schwer Fassbaren, das sie meist in außergewöhnlichen Kompositionen festhielt. Im Zentrum ihres Werks stehen vor allem die kurzen Begegnungen mit Fremden, denen sie im öffentlichen Raum begegnete. Obwohl sie diese häufig aus nächster Nähe fotografierte, bleibt ihr Blickwinkel überwiegend ein distanzierter und aus einer Position gewählt, bei der sie für ihre Protagonist*innen unbemerkt blieb. Dieser Unsichtbarkeit begegnet Maier jedoch mit unzähligen Selbstporträts, die sie überall im Stadtraum schuf und für die sie gleichfalls ungewöhnliche Perspektiven wählte: ein Schatten am Boden, eine Silhouette im Schaufenster oder Spiegelbild in einem Objekt. Mit einer an Besessenheit grenzenden Leidenschaft für den Akt des Fotografierens machte Maier die Straße zu ihrem Theater, in der jede Geste mehr Bedeutung zu haben schien als das Bild, das daraus entstand.

Die Ausstellung gibt mit über 140 Arbeiten einen Einblick in das außergewöhnliche fotografische Werk, das Maier mit einer ebenso individuellen wie zeitlosen Bildsprache geschaffen hat. Sie ist ist eine Kooperation zwischen diChroma photography Madrid und der Deutsche Börse Photography Foundation. Im Rahmen der Ausstellung wird in Kooperation mit den Arthouse Kinos im Cinèma am 18. Oktober und 20. November 2022 der Film "Finding Vivian Maier" gezeigt, die Tickets können Sie hier erwerben. Der Film zeichnet die Entdeckungs- und Lebensgeschichte der amerikanischen Fotografin nach und besticht durch spannende Hintergrundgeschichten.