© Pierrot Men, o. T. Madagascar, 2013
© Pierrot Men, o. T. Madagascar, 2013
Photograph*in
u.a. Pep Bonet, Hernán Díaz, Flor Garduño, Frank Gaudlitz, Jan Grarup, Hans Peter Jost, Alberto Korda, Bill Perlmutter, Beat Presser, Cristina García Rodero oder Sebastião Salgado
Datum
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Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Der in Köln lebende Michael Horbach zählt zu den profiliertesten Sammlern von Fotografie im deutschsprachigen Raum. Was den fotoaffinen Horbach auszeichnet: Er kauft nicht nur internationale Fotografie von überwiegend jungen lateinamerikanischen Fotografen. Er betreibt darüber hinaus in einem historischen Gebäude in der Kölner Südstadt einen lebendigen Artspace, in dem nicht nur Teile der eigenen Sammlung gezeigt werden. Horbach präsentiert und fördert junge Kreative. Seine Stiftung vergibt Aufenthaltsstipendien sowie immer wieder einen hoch dotierten Preis. Sein Engagement als Sammler hat folglich eine ästhetische, politische, aufklärerische und betont völkerverbindende Dimension. Alles zusammen ergibt ein sinnvoll verzahntes Kunstprojekt, in dem das Sammeln und Zeigen ebenso seinen Platz hat wie das Fördern und Publizieren. 1950 in Aachen geboren, hatte Horbach Volkswirtschaft studiert und eine bundesweit erfolgreiche Wirtschaftsberatung gegründet, bevor er mit 50 Jahren sein Unternehmen verkaufte, um sich exklusiv sozialen und kulturellen Aufgaben zu widmen. Die in Iserlohn gezeigte Auswahl bildet nur einen Teil der Sammlung Michael Horbach ab. Neben sozialdokumentarischer Fotografie überwiegend aus Afrika und Lateinamerika gibt es als weitere Sammlungsschwerpunkte die Themen Körper und Porträt. Zugleich markieren die im Willy-Brandt-Haus präsentierten Arbeiten bekannter wie weniger bekannter Fotografinnen und Fotografen wie Pep Bonet, Hernán Díaz, Flor Garduño, Frank Gaudlitz, Jan Grarup, Hans Peter Jost, Alberto Korda, Bill Perlmutter, Beat Presser, Cristina García Rodero oder Sebastião Salgado den Kern einer weniger von Trends oder Marktmechanismen bestimmten als von einem entschieden persönlichen Blick geprägten Kollektion. Was die genannten Künstler im Übrigen verbindet, ist das Interesse an existentiellen Fragen. Es ist eine zutiefst am Sozialen interessierte Fotografie, eine Kamerakunst, die sich nicht im Formalen verliert, sondern sehr konkret auf eine Condition humaine zielt. Mal auf drastische, direkte bis schockierende Weise, mal eher einer Art poetischem Realismus verpflichtet. Darin ganz einer Erkenntnis von Edward Steichen folgend: „The mission of photography ist to explain man to man and every man to himself.“