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Michael Dressel (DGPh) ist ein Wanderer zwischen der amerikanischen und der deutschen Kultur. Die regelmäßigen Reisen zwischen seinen Heimatorten an der amerikanischen Westküste und Berlin sensibilisieren ihn, die Reisen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte klarsichtiger zu erkennen als die meisten einheimischen gesellschaftlichen Amerikaner.
Die Ausstellung zeigt Bilder aus seinem zweiten bei Hartmann Books veröffentlichten Buch, das im Sommer 2024 vor der letzten Präsidentschaftswahl erschien. Die Bilder zeigen seine Sicht auf die polarisierte z.T. traumatisierte amerikanische Gesellschaft. Sie helfen dem Betrachter, ein Gefühl für die aktuelle Geisteslage der Amerikaner zu entwickeln. Dressels beeindruckende Schwarz-Weiss Bilder zeigen ein Land, eine Gesellschaft am Rande des Abgrunds, Menschen geprägt von extremem Nationalismus, politischer Polarisierung, religiösem Fanatismus, Waffenwahn gepaart mit Paranoia und allgegenwärtiger Armut und moralischem Verfall. Ergänzt werden seine sämtlichst auf der Straße, bzw. im öffentlichen Raum aufgenommenen Porträts durch Landschaftsaufnahmen, die ihre eigene düstere Sprache sprechen.
Geboren 1958 in Ost Berlin, studierte Michael Dressel Bühnenbild an der Kunsthochschule Weissensee und verbrachte – nach einem missglückten Fluchtversuch – zwei prägende Jahre in DDR-Gefängnissen. Nach seiner Ausbürgerung in den Westen lebte er 1985 für kurze Zeit in West-Berlin, bevor es ihn nach Los Angeles verschlug wo er seitdem lebt und bis vor kurzem als Soundeditor an großen Hollywood-Produktionen arbeitete, was ihm unter anderem die Mitgliedschaft in der Oscar Academy einbrachte. Die Straße, die Menschen auf der Straße, die Stadt und die Landschaft sind seine Themen, die er in seinen Heimatstädten Los Angeles und Berlin, aber auch auf Reisen in Europa, Amerika und Asien verfolgt. Sein erstes Buch Los(t) Angeles erschien 2022 parallel bei Hartmann Books (Europa) und Gingko Press (Nord Amerika) und ist noch lieferbar. Das zwei2022 zweite Buch, te The End is Near, HereThe Here ist inzwischen vergriffen, liegt aber in der Ausstellung noch aus.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 14–18 Uhr, Samstag, 12–15 Uhr (bis 20.12.2025)
ansonsten nach Vereinbarung