© Nina Röder
© Nina Röder
Eröffnungsdatum
Redner*in
Miriam Zlobinski
Photograph*in
Nina Röder
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Röders Vorfahren wurden als Sudetendeutsche nach dem Zweiten Weltkrieg aus der tschechischen Stadt Marienbad vertrieben. Bis zu diesem Zeitpunkt war ihr Urgroßvater Josef Behr als Concierge im Hotel Bayrischer Hof tätig. Seit 2018 reist Röder regelmäßig mit ihrer Familie in den Kurort und verbringt Zeit in jenem Hotel. Sehnsuchtsort stilisiert, wird Marienbad mit seiner Neokitsch-Ästhetik in Röders Fotografien zur Kulisse eines Spiels mit absurden Identitätskonstruktionen. In der scheinbaren Unbeschwertheit und Harmlosigkeit des Ortes inszeniert Röder neben erotisch konnotierten Motiven auch immer wieder ihre Mutter in fiktiven und skurrilen Situationen.

Als sensible Beobachterin ihrer Umwelt, der reflektierte Konzeptionen und technische Perfektion wichtig sind, knüpft Nina Röder mit Marienbad am Meer an frühere Arbeiten über eigene Familiennarrative an und führt ihre Untersuchung fort über die Entfremdung moderner Individuen von ihren natürlichen Voraussetzungen und sozialen Lebensumständen sowie dessen Gegenstück: die Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit.