"Der Betrachter ... soll meine Arbeit mit seinen eigenen Augen und seinem eigenen Leben sehen", sagt der Fotograf Wolfgang Tillmans. Als scharfer Beobachter und Schöpfer faszinierender Bilder experimentiert Tillmans seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Frage, was es bedeutet, sich mit der Welt durch Fotografie auseinanderzusetzen. Wolfgang Tillmans präsentiert die ganze Breite und Tiefe der Karriere des Künstlers: To look without fear lädt uns ein, die Vision des Künstlers davon zu erleben, wie es ist, heute zu leben.
Von ekstatischen Bildern des Nachtlebens bis hin zu abstrakten Bildern, die ohne Kamera entstanden sind, von sensiblen Porträts bis hin zu architektonischen Diaprojektionen, von Dokumenten sozialer Bewegungen bis hin zu Stillleben auf der Fensterbank, von astronomischen Phänomenen bis hin zu intimen Aktaufnahmen - Tillmans hat scheinbar jedes erdenkliche Genre der Fotografie erkundet und dabei ständig mit neuen Bildideen experimentiert. Er betrachtet die Rolle des Künstlers als "Verstärker" sozialer und politischer Anliegen, und sein Ansatz ist von der Sorge um die Möglichkeiten, Verbindungen zu schaffen, und der Idee des Miteinanders beseelt.
Tillmans lehnt die vorherrschenden Konventionen der fotografischen Präsentation ab und entwickelt kontinuierlich Verbindungen zwischen seinen Bildern und dem sozialen Raum der Ausstellung. In seinen Installationen werden ungerahmte Abzüge an die Wände geklebt oder an Stecknadeln aufgehängt, gerahmte Fotografien erscheinen neben Magazinseiten. Auf Wänden und Tischen gruppieren sich Bildkonstellationen in Form von Fotokopien, Farb- oder Schwarz-Weiß-Fotos und Videoprojektionen, die die Idee des Künstlers von visueller Demokratie in Aktion veranschaulichen. "Ich sehe meine Installationen als eine Reflexion der Art und Weise, wie ich sehe, wie ich meine Umgebung wahrnehme oder wahrnehmen möchte", sagte Tillmans. "Sie sind immer auch eine Welt, in der ich leben möchte."
Nach ihrer Präsentation im MoMA wird die Ausstellung in die Art Gallery of Ontario und das San Francisco Museum of Modern Art wandern.