Laetitia Ky, pow’hair, 2022, © Courtesy the artist and LIS10 Gallery
Laetitia Ky, pow’hair, 2022, © Courtesy the artist and LIS10 Gallery
Photograph*in
Ebtisam Abdulaziz, Stacey Gillian Abe, Arshi Irshad Ahmadzai, Heba Y. Amin, Maja Bajević, Natalie Ball, Yael Bartana, Mehtap Baydu, Alexandra Bircken, Benedikte Bjerre, Monica Bonvicini u.a.
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Ja, wir wollen, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben! Ja, wir wollen mit Kunst das Bewusstsein schärfen und nachhaltig wirksame Begegnungen ermöglichen! Ja, wir wollen einen Beitrag für Gleichstellung leisten und an den Rand gedrängte oder von Diskriminierung betroffene Menschen ermutigen und empowern. Und ja, die Welt wäre eine bessere, wenn wir alle Feminist*innen wären – „We should all be feminists!“ (C. N. Adichie). Die Ausstellung Empowerment versammelt diverse feministische Ansätze und versteht sie als progressive Methoden, die Gesellschaften der Welt mit den Mitteln der Kunst zu analysieren und mögliche Wege aus den globalen Krisen aufzuzeigen.

Trotz weltweiter Bewegungen, Demonstrationen und Petitionen, um Gleichberechtigung herzustellen, kann auch im 21. Jahrhundert im Hinblick auf Frauen und LGBTQIA+-Communitys von einer umfassenden Gleichstellung der Geschlechter noch immer nicht gesprochen werden – weder hierzulande noch anderswo. Strukturelle Macht- und Ungleichheitsverhältnisse verhindern vielerorts gleiche Bezahlung oder die Honorierung häuslicher Arbeit und sorgen für Unterdrückung und Ausbeutung bis hin zu körperlicher Gewalt oder sogar Mord: Auf diese unhaltbaren Zustände reagieren weltweit zahllose Künstler*innen mit ihren Werken, um für sich und andere marginalisierte Menschen gleichberechtigte und zukunftsweisende Lebensmöglichkeiten zu erwirken. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, sich einen Überblick zu verschaffen, wie Künstler*innen ihre Kunst mit politischer Bedeutung versehen und so faszinierende wie aufrüttelnde Kunstwerke schaffen.

Das Kunstmuseum Wolfsburg bietet im Rahmen der Ausstellung Empowerment mit rund 100 künstlerischen Positionen erstmals einen derart umfangreichen globalen Überblick über Kunst und Feminismen des 21. Jahrhunderts – und das aus rund 50 Ländern aus allen Kontinenten. Im Rahmen von sieben Themenfeldern, die sich aus der weltweiten Recherche ergeben haben (Protest & Empowerment, Gender & Identity, Herstories & Other Narratives, Desired & Violated Bodies, Labour of Care, Planetary Challenges, Feminist Futures), werden mit den Kunstwerken u.a. folgende Fragestellungen untersucht: Wie agieren Künstler* innen in der postkolonialen, digitalen Gegenwart aus ihrer jeweiligen Situation heraus? Welches emanzipatorische Verständnis liegt ihrer Kunst zugrunde? Wie weiten sie den Blick auf eine feministisch orientierte Zukunft? Verhandelt werden außerdem Fragen bezüglich sozialer Ungleichheit, Sexismus, Rassismus, Migration, das Verhältnis von Körpern, Technologie sowie ökologische Anliegen. Das alles sind Themen, die jede*n betreffen.

Um diesen global bedeutsamen Perspektiven gerecht zu werden, wurden für Empowerment mehrere internationale Netzwerke aus Wissenschaftler* innen, Kurator* innen und Künstler*innen initiiert. Eigene Recherchen wurden dabei durch künstlerische Vorschläge von weltweit agierenden Regionen-Expert*innen ergänzt. Der kuratorische Blickwinkel wird darüber hinaus durch die eingeladenen Kollektive Nacional TROVOA (Brasilien), Njabala Foundation (Uganda), What the hELL she doin! (Großbritannien/Kenia/Südafrika/Uganda), AXA projects (China) sowie Sandbox Collective (Indien) erweitert, die jeweils eigene Guest Spaces innerhalb der Ausstellung kuratieren. Präsentiert wird Empowerment in einer eigens für die Schau entworfenen Szenografie des preisgekrönten Berliner Studios raumlabor.